Die Liebe kommt auf leisen Pfoten
mit.“
„Er ist nun mal ein kleiner Herzensbrecher, nicht wahr?“ Nicole streichelte ihm über den Kopf und er schnurrte als Antwort. „Übrigens habe ich heute Mittag gleich mit Susanne telefoniert. Sie wird sich Deine Gabi mal vorknöpfen, soweit es ihr eben möglich ist. Schauen wir mal, was dabei heraus kommt.“
„Ich möchte eigentlich nur, dass sie mich endlich in Ruhe lässt. Es wäre schön, wenn Deine Susanne das hinbekommt.“
Den Rest des Abends sprachen sie über angenehmere Themen. Nachdem Andrea mit Skipper im Schlepptau gegangen war und Nicole allein in ihrem Bett lag, fühlte sie sich so einsam wie schon lange nicht mehr. Es kamen ihr wieder die Tränen, als sie an Flecki dachte. Ihr Tod hatte eine Leere hinterlassen. Nicole klammerte sich um ihr Kopfkissen. Sie wünschte sich insgeheim, dass Andrea bei ihr geblieben wäre und sie nun trösten würde. Andrea konnte ihren Schmerz sicher nachvollziehen, da sie selbst ein Haustier hatte. Natürlich war das der einzige Grund, warum sie Andrea jetzt bei sich haben wollte. Einen anderen Gedanken ließ sie erst gar nicht zu, sondern weinte sich langsam in den Schlaf.
Ein paar Tage später hatte Nicole gute Nachrichten für Andrea. Sie trafen sich im Garten, um gemeinsam einen Salat zum Abendessen zu genießen. Nach den ersten Bissen konnte Andrea ihre Neugier nicht mehr zurückhalten. „Nun erzähl schon, was gibt es?“
„Susanne hat sich Gabi zur Brust genommen.“
„Das habe ich mir fast gedacht“.
„Ehrlich? Wieso das?“ Nun war Nicole ein bisschen überrascht.
„Das erzähle ich Dir später. Aber ich bin erstaunt, dass es so schnell ging.“
„Es war auch eher Zufall“, gab Nicole zu. „Susanne war gerade auf Streife, als Gabi an ihr durchfuhr und dabei mit einem Handy telefonierte. So hatte sie gleich einen Grund, sie anzuhalten. Gabi durfte dann ihr ganzes Auto auseinander nehmen auf der Suche nach Warndreieck und Verbandskasten.“
„Das kann ich mir vorstellen“, nickte Andrea“, bei der Müllhalde in ihrer Karre findet sich das eben nicht so schnell.“
„Das war ja noch nicht alles. Der Verbandskasten war schon lange abgelaufen, ebenso wie Gabis Ausweis. Sie wurde wohl immer nervöser während der Kontrolle, so dass sie ihren Ausweis zuerst gar nicht gefunden hat.“
„Wundert mich, dass sie nicht die Tränennummer durchgezogen hat. Sie kann nämlich auf Knopfdruck weinen und die meisten fallen auch noch drauf rein.“
„Susanne ein Glück nicht. Im Gegenteil, sie hat Gabi zuerst mitgeteilt, dass sie sich wegen dem Telefonieren auf den Punkt in Flensburg freuen darf. Und als Gabi gemerkt haben muss, dass Heulen nichts bringt und langsam stinkig wurde, hat Susanne ihr erklärt, dass so ein Strafzettel nichts im Vergleich zu den Problemen ist, die noch auf sie zukommen könnten. Dann hat sie ihr erklärt, was Körperverletzung und Hausfriedensbruch für Konsequenzen haben können. Da ist Gabi wohl die Luft weggeblieben. Susanne hat dann noch etwas geflunkert. Sie hat behauptet, dass sie Fotos und einen Arztbericht wegen meiner Nase schon vorliegen hat. Und sie würde nur noch darauf warten, dass ich offiziell die Anzeige erstatte, dann würde sie mit Freuden die Sache an die Staatsanwaltschaft weiterleiten. Sie war sich nur nicht sicher, ob Gabi das letztendlich wirklich beeindruckt hat oder nicht.“
„Glaub mir, sie war beeindruckt“, grinste Andrea.
„Ehrlich? Wieso?“
„Ich habe heute Nachmittag eine SMS bekommen.“ Andrea zog ihr Handy aus der Hosentasche und tippte kurz darauf rum. Dann drehte sie Nicole das Display zu. `Ich habe es kapiert. Du wirst nichts mehr von mir hören. Werd glücklich mit der Tussi!`
„Und? Stimmt es, was sie schreibt?“ Nicole sah Andrea fragend an. Der wurde ganz heiß bei dem Blick.
„Äh, was genau meinst Du jetzt?“
„Ob Du wirklich nichts mehr von ihr hören wirst. Was sonst?“
„Natürlich, also ich meine, ich denke schon, dass sie jetzt Ruhe gibt.“
„Und wenn nicht, das mit der Anzeige kann ich wirklich jederzeit noch machen. Das war wirklich nicht erfunden von Susanne.“
„Ich danke Euch beiden vielmals. Sag Susanne bitte auch vielen Dank von mir.“ Andrea war froh, dass Nicole nicht weiter auf die SMS von Gabi eingegangen war. Sie selbst hatte sich nämlich schon viel zu sehr damit beschäftigt und war sich nicht sicher, ob Gabi nicht vielleicht doch tatsächlich ein klein wenig Recht mit ihrer Vermutung hatte.
Außerdem gab es noch etwas
Weitere Kostenlose Bücher