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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Folk
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Schokolade?“
    „Das wäre prima. Du weißt doch, ich trinke so gerne meinen Saft.“
    „Dessen Namen ich mir nie merken kann“, fügte Tanja hinzu. „Ich hole am besten Zettel und Stift, damit ich Dir nicht den falschen Saft hole.“
    Tanja wollte die Schwestern nach Zettel und Stift fragen und ging nach draußen. An der Tür stieß sie schon wieder fast mit Dr. Maus zusammen, die gerade ins Zimmer wollte. „Diesmal war ich aber nicht schuld“, meinte die Ärztin.
    „Beim dritten Mal gehen wir Kaffee trinken“, platze es aus Tanja heraus, die selbst überrascht war von ihrer eigenen Schlagfertigkeit.
    „Gerne“, antwortete die andere, „wenn Sie einen Kaffee in der Krankenhauscafeteria gelten lassen?“
    „Was?“ Tanja war jetzt doch ein wenig überrumpelt. Die Ärztin hatte das bestimmt nur aus Spaß gesagt.
    „Ich habe nicht gerade sehr viel Freizeit durch meinen Beruf und wenn es mit einem gemeinsamen Kaffee klappen soll, dann sind die Chancen am größten, wenn wir ihn hier trinken.“
    „Ach so.“ Tanja musste den Schreck erst einmal verdauen, dass sie gerade ein Date klar gemacht hatte. Zumindest könnte man das so deuten.
    „Oder war die Sache mit dem Kaffee nicht ernst gemeint?“, hakte Dr. Maus nach.
    „Doch, doch“, sagte Tanja schnell und wechselte das Thema. „Ich kann mir vorstellen, dass Sie nicht viel Freizeit haben. Sie sind ja schon wieder hier.“
    „Ich bin nicht `schon wieder´ hier. Ich bin `immer noch´ hier. Ich habe eine 48 Stunden Schicht. Das ist bei uns Assistenzärzten keine Seltenheit.“
    „48 Stunden am Stück? Das ist aber ganz schön hart.“
    „Das stimmt, deshalb schlafen wir auch, wann immer wieder können, wenn gerade nichts los ist.
    „Oder sie keine panische Angehörigen betreuen müssen.“
    „Oder das, ja. Aber jetzt lassen Sie uns mal nach ihrem Opa schauen.“
    „Ich komme gleich nach. Ich brauche noch Zettel und Stift“, erklärte Tanja und eilte zum Schwesternzimmer.
    Als sie wieder zurück zu ihrem Opa ins Zimmer kam, unterhielten sich der Opa und die Ärztin prächtig miteinander.
    „Nein wirklich, das hat sie gemacht?“
    „Oh ja, sie war schon immer ein besonderes Kind.“
    Jetzt schauten beide Tanja an und die Ärztin grinste. „Ihr Großvater hat mir gerade erzählt, dass Sie früher zusammen oft angeln waren und Sie die Fische dann immer wieder ins Wasser zurück geworfen haben.“
    „Opa, das interessiert doch keinen.“
    „Ich fand es recht amüsant.“ Die Ärztin musste immer noch schmunzeln.
    Bevor Tanja noch weiter protestieren konnte, klopfte es an die Tür und ihre Tante Sigi kam herein.
    „Hallo Vater“, sagte sie, ging zu ihm hin und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. Tanja wusste nicht, wer in diesem Moment ein blöderes Gesicht machte. Sie selbst oder ihr Opa. Aber es wurde noch viel besser. Ihre Tante setzte ein sehr besorgtes Gesicht auf und fragte mit bedrücktem Ton: „Wie geht es meinem Vater?“
    „Er hat die Operation gut überstanden“, informierte sie Dr. Maus. „In seinem Alter besteht nach so einem Eingriff aber trotzdem immer die erhöhte Gefahr einer Lungenentzündung oder einer Thrombose nach dem Eingriff. Er bekommt noch eine Weile täglich Thrombosespritzen und wir werden hier schon mit ersten Gehübungen anfangen. Nächste Woche wird er dann in die Reha verlegt.“
    „Ich danke Ihnen sehr“, sagte Tanjas Tante mit einer Freundlichkeit in der Stimme, die Tanja bisher noch nie bei ihr gehört hatte. „Es ist beruhigend zu wissen, dass er hier in guten Händen ist. Nicht war, Papa? Du wirst bald wieder ganz gesund sein.“
    Tanjas Opa war wohl genauso mit der Situation überfordert, da er darauf gar nicht erst antwortete.
    Die Ärztin schien die allgemeine Verwunderung zu bemerken, wollte aber nicht nachfragen. „Ich werde mich nun verabschieden. Falls Sie noch fragen haben, können Sie sich jederzeit gerne an mich wenden.“
    Kaum war die Tür hinter der Ärztin geschlossen, veränderte sich die Stimme der Tante und sie fragte in gewohnt aggressiven Ton: „Bist Du wieder mal hier, um Dich einzuschleimen, was?“
    „Das fragte gerade die, die hier eine Megashow abgezogen hat.“
    „Werde nicht unverschämt. Immerhin bin ich die Tochter.“
    „Ach ja? Und die anderen 364 Tage im Jahr?“
    „Das geht Dich überhaupt nichts an. Das ist eine Sache zwischen Vater und mir. Also halte Dich gefälligst raus.“
    „Er ist nicht nur Dein Vater, sondern auch mein Opa. Und im Gegensatz zu Dir, liebe ich

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