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Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Die Liebe kommt auf leisen Pfoten

Titel: Die Liebe kommt auf leisen Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Folk
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bis heute geblieben.“
    „Das merkt man, wie nahe Sie sich stehen. Am besten nutzen Sie jetzt noch die Zeit zu zweit, denn Ihre Tante hat sich schon telefonisch angekündigt.“
    „Wie bitte?“
    „Sie hat bereits heute Vormittag angerufen um sich nach dem Wohl ihres Vaters zu erkundigen. Sie würde nach der Arbeit dann vorbei kommen, um sich persönlich bei mir über die Gesundung ihres Vaters Bericht erstatten zu lassen.“
    „Das ist einfach unfassbar. Diese Person ist so was von unverschämt. Und das Schlimme ist, dass solche Leute damit auch noch durchkommen.“
    „Falls es Sie etwas tröstet, wir haben hier mittlerweile einen ganz guten Blick dafür, welche Sorge nur gespielt ist und wer sich wirklich um seine Angehörigen kümmert. Dass Ihre Tante nur den Schein wahren will, das wissen wir auch so.“
    „Danke, das hilft mir wirklich ein bisschen.“
    Tanja erhaschte noch einen Blick in diese schönen braunen Augen und ging dann zu ihrem Großvater ins Zimmer zurück.
    „Nun erzähl mal, mein Kleines. Was liegt Dir auf dem Herzen?“
    Überrascht von dieser plötzlichen und direkten Frage, konnte Tanja nicht anders, als ehrlich zu antworten. „Mein Chef macht mir das Leben zur Hölle.“
    „Wieso das?“
    „Er will sich unbedingt an mich ran machen, so wie er es schon mit vielen seiner Mitarbeiterinnen gemacht hat. Und er gibt erst nach, wenn man mit ihm ins Bett gegangen ist.“
    „Das ist ja ein starkes Stück“, entrüstete sich der Opa. „Weiß er denn nicht, dass Du keine Männer, sondern Frauen magst?“
    „Nein, das weiß keiner im Geschäft. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob das irgendetwas ändern würde. Zumal ich im Moment leider keine feste Freundin habe, die ich sozusagen als Beweis vorzeigen könnte.“
    „Aber Du hättest schon gerne eine, oder?“
    „Ja, nur leider tue ich mich ein bisschen schwer, eine zu finden.“
    „Die Frau Doktor, die gefällt Dir doch, stimmt`s?“
    „Wie kommst Du darauf?“ Tanja schoss sofort die Röte ins Gesicht.
    „Ich bin zwar alt, aber ich habe immer noch Augen im Kopf. Und außerdem finde ich sie auch sehr attraktiv. Aber zurück zu Deinem Chef. Hast Du keine Möglichkeit, Dich dagegen zu wehren?“
    „Das Problem ist, dass sein Vater, der Senior-Chef, seinem Sohn glaubt. Schon andere vor mir haben sich über den Junior beschwert und sind damit auf die Nase gefallen.“
    „Fühlst Du Dich denn ansonsten wohl in Deinem Job?“
    „Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich hätte gerne mehr Kundenkontakt, aber erstens ist Elektronik nicht wirklich mein Spezialgebiet und außerdem habe ich dort nun mal einen Bürojob.“
    „Hast Du schon an Kündigung gedacht?“
    „Habe ich, aber ich möchte ungern kündigen, bevor ich einen neuen Arbeitsplatz habe. Ich bin schon auf der Suche, aber ich finde einfach nichts. Es gibt kaum Stellenausschreibungen für meinen Bereich. Außer am Arsch der Welt und ich würde doch gerne hier bleiben.“
    „Hast Du schon mal direkt bei Firmen nachgefragt? So auf gut Glück? Manchmal tut sich etwas auf, noch bevor es in der Zeitung steht.“
    „Ich wüsste nicht, wo ich fragen sollte.“
    „Und was ist mit Deinem alten Sportgeschäft, wo Du die Ausbildung gemacht hast?“
    „Die konnten mich doch damals schon nicht übernehmen.“
    „Hör auf Deinen alten Opa und versprich mir, dass Du dort nachfragst.“
    „Ja ist gut, ich verspreche es.“
    Tanja begann nun, die restlichen Einkäufe für ihren Opa in dem kleinen Beistelltischchen zu verstauen, als ihre Tante Sigi zusammen mit Frau Dr. Maus ins Zimmer kam.
    Die Ärztin erklärte der Tante, dass bei ihrem Vater alles nach Plan verlief, dass er tapfer bei seinen Gehübungen und der Physiotherapie mitmachen würde und er auf einem guten Weg sei. Als sie gerade wieder gehen wollte, bat Tanjas Opa die Ärztin, noch kurz zu bleiben. „Haben Sie noch eine Frage?“, wollte die Ärztin wissen.
    „Nein, ich hätte Sie nur gerne dabei, bei dem, was ich jetzt sage.“ Dr. Maus sah Tanja fragend an, aber die konnte auch nur mit den Schultern zucken. „Da meine Tochter mich gestern darauf aufmerksam gemacht hat, dass es Zeit wird, sich im Falle meiner Pflegebedürftigkeit um die Zukunft zu kümmern“, Tante Sigi wurde rot bei diesen Worten, „habe ich mir auch noch ein paar Gedanken mehr gemacht. Ich habe nicht sehr viel auf meinem Sparbuch, es wird wohl gerade für die Beerdigung reichen und ich habe auch keine wertvollen Möbel oder Schmuck in meine Mietwohnung.

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