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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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noch am Laden angehalten habe, um Tiefkühlkost und Gemüse für sie einzukaufen, was jetzt alles im Auto vor sich hin schmilzt. Wo ist meine Nichte? Vielleicht macht sie einen kleinen Spaziergang. Vielleicht wurde sie gekidnappt. Vielleicht hat Brad sie überredet, mit ihm einen Burger essen zu gehen. Wieso bin ich zu geizig, mir ein Handy zuzulegen? Schluss damit. Das hat oberste Priorität. Zwei Handys.
    Genau deshalb hat meine Mutter graue Haare.
    Riley ist fünfzehn. Und wenn ich an Becky denke, kann ich mir vorstellen, dass Riley schon sehr, sehr lange auf sich selbst aufpasst. Wir sind beide nicht daran gewöhnt, jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen.
    Verdammt, haben wir eigentlich irgendwelche Regeln besprochen? Habe ich überhaupt Regeln? Nein, aber sie sollte genug gesunden Menschenverstand besitzen. Ich jedenfalls hatte welchen. Hoffentlich ist der genetisch darwinisiert worden.
    Zu Hause hole ich einen Rest Hacksteak aus dem Kühlschrank und setze mich auf die Couch, zu müde, um aufzustehen und den Fernseher anzustellen. Eine Feder bohrt sich mir in die Hüfte. Nichts als Ärger mit den alten Möbeln. Die Sonne geht auf der anderen Seite des Hauses unter, sodass es im Wohnzimmer schon dunkel ist.
    Ich schlafe auf der Couch ein. Ich weiß nicht, wie viel Zeit vergeht, bis die Haustür auf- und wieder zugeht. »Tante Gal? Warum sitzt du hier im Dunkeln?« Riley knipst das Licht an. Draußen höre ich ein dumpfes Röhren und ein Auto, das wegfährt. Brad.
    Â»Du warst nicht in der Bücherei. Ich konnte dich nicht finden.« Ich möchte gern laut werden, bin aber zu müde. »Wo warst du?«
    Â»Bei Freunden aus der Schule.« Sie will sich in ihr Zimmer verdrücken.
    Â»Mit Brad?«
    Riley senkt den Blick. »Wir waren bei Samantha daheim. Danach hat Brad mich hergefahren. Wir haben gelernt.«
    Â»Waren Samanthas Eltern zu Hause?« Ich erinnere mich, dass beide arbeiten.
    Sie sieht mich offen an. »Ja.«
    Ich werfe einen Blick auf die Uhr. Acht. Ich sollte sie um fünf abholen. Ihre Augen sind klar, das Weiße in ihnen ist weiß, nicht rot. Sie riecht nicht nach irgendetwas Illegalem. Sie steht auf festen Beinen. Ihre Kleidung ist nicht ungeordnet. Ich glaube nicht, dass sie mir die ganze Wahrheit sagt, beschließe aber, es dabei zu belassen. »Ich freue mich, dass du Freunde gefunden hast.«
    Â»Mmm.« Riley zieht sich auf ihr Zimmer zurück.
    Â»Hausaufgaben gemacht?«, rufe ich.
    Â»Jep.«
    Da fällt mir etwas anderes ein, was ich nicht bedacht habe, woran ich aber hätte denken sollen. Ich muss um neun im Dialysezentrum sein und bin nicht vor morgen früh zurück. Ich gehe in ihr Zimmer. Stünde da kein Koffer, sähe es nicht so aus, als würde sie hier wohnen. »Ich schlafe im Dialysezentrum, Riley. Kommst du allein zurecht? Ansonsten könntest du auch auf einer Liege in meinem Zimmer schlafen. Oder vielleicht auch bei Dara.« Nicht dass ich Dara gefragt hätte. Ich werde leicht panisch. Ich habe zu viele wichtige Details übersehen.
    Â»Als hätte mich meine Mutter nie über Nacht allein gelassen.« Riley lächelt verkniffen.
    Ich möchte sie fragen, wann Becky damit angefangen hat, sie allein zu lassen, aber ich will die Antwort nicht hören, weil ich danach meine Schwester wahrscheinlich nur noch lieber erwürgen würde, sobald ich sie wiedersehe.
    Es ist fast Zeit für mich aufzubrechen. »Möchtest du einen Burger?«
    Â»Hab schon gegessen.« Riley streckt sich auf dem Bett aus. »Mach dir um mich keine Sorgen.«
    Ich befürchte einzuschlafen, wenn ich Auto fahre, also rufe ich Dara an und frage, ob sie das übernimmt.
    Sie zögert. »Herrje, Gal, ich wünschte, ich könnte, aber ich kann nicht. Ich hab was vor.«
    Â»Es dauert nur eine halbe Stunde.« Ich klinge etwas weinerlich, selbst in meinen Ohren. »Ich spendier dir auch einen Burger.« Vergiss es, Gal. Ich seufze innerlich. Ich werde mir ein Taxi rufen müssen.
    Â»Es dauert eine Stunde, Gal, das weißt du.« Sie klingt steif. »Wirklich, heute Abend kann ich nicht. Ich hab schon ein Glas Wein getrunken, und du weißt, was für ein Fliegengewicht ich bin. Hättest du es mir vorher gesagt …«
    Â»Ich brauche fast nie jemanden, der mich fährt. Ich wusste es nicht vorher.« Mit wem trinkt sie? Dara trinkt nur in Gesellschaft. Ich habe eine

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