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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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helfen?«
    Â»Ich möchte nicht, dass sie sich die Finger absägt.« Ich trete hinaus und blinzle in die Sonne.
    Â»Da bin ich mindestens genauso gefährdet.« Mr Morton grinst und hält eine zerkratzte, feuerrote Werkzeugkiste hoch. Was bedeutet, dass er sie auch benutzt. Er und Riley laden das Holz ab.
    Wir gehen hintenrum zur Garage, wo Dad schon auf zwei Sägeböcken eine Werkbank aufgebaut hat.
    Â»Dad, das ist Mr Morton. Mr Morton, mein Vater. Tom.«
    Â»Nennen Sie mich George.« Mr Morton schüttelt meinem Vater die Hand.
    Â»Wie der heilige Georgius?« Dads lahmer Scherz lässt mich einen Blick auf Riley werfen, um festzustellen, ob sie aufstöhnt, doch sie ignoriert es. Ich wette, wäre es von mir gekommen, wäre sie schreiend weggerannt. Dad nimmt ihm das Holz ab und legt es auf die Arbeitsplatte. »Gal sagt, Sie hätten einen Plan für dieses Ding?«
    Â»Heute Morgen ausgedruckt.« Mr Morton breitet die Pläne auf dem Tisch aus. Ich betrachte die schematische Darstellung. Es ist ein kleines Katapult, mit dem man Bohnensäckchen in einen Eimer schießen kann. Wem das mit der größten Genauigkeit gelingt, gewinnt den Wettbewerb. Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht er mich an. »Wir hätten den Schülern sagen sollen, dass sie herkommen, um zu helfen.«
    Â»Zu viele Köche.« Dad nimmt seine elektrische Säge zur Hand. »Ich will hier keinen Haufen Kinder haben, der mir im Weg steht. Außer Riley. Du wirst abmessen.« Er reicht ihr ein Maßband.
    Â»Ich? Wieso ich?« Sie nimmt das Band entgegen, als wäre es eine entsicherte Handgranate. »Wie lang?«
    Â»Sieh im Plan nach.« Ich deute auf die Maßangabe. Drei Fuß, zwei Achtelzoll.
    Mit zusammengekniffenen Augen betrachtet sie das Maßband, als sie es herauszieht. »Hier?« Mir scheint, sie deutet wahllos auf irgendeine Stelle.
    Â»Gehörst du auch zum Wissenschaftsteam, Riley?« Mr Morton lächelt sanft.
    Sie sieht mich an, als sollte ich für sie antworten. Das tue ich. »Sie ist eher künstlerisch begabt.«
    Â»Ich könnte es versuchen.« Sie wirft mir einen bösen Blick zu. »Ich kann nicht nur das eine.«
    Â»Ich weiß.« Es kommt mir vor, als hätte ich keine Ahnung, was dieses Mädchen denkt, nur dass es immer das Gegenteil von dem ist, was ich denke. Ich kann mich nicht erinnern, mit fünfzehn so nervig gewesen zu sein. Dieses ganze angst- und hormongesteuerte Teenagerding ist an mir vorbeigegangen. Ich streiche die Pläne glatt und überprüfe die Maße noch mal. »Riley, du bist ein Stück zu weit.«
    Dad korrigiert sie, und sie macht die Markierung.
    Â»Zweimal messen, einmal sägen«, sagt Dad.
    Sie misst erneut. »Ich weiß nicht, ob es so richtig ist.« Sie achtet weder auf das Maßband noch auf die Zeichnung. »Ich glaube, vorher war es falsch.«
    Â»Du versuchst es ja nicht mal.« Ich greife nach dem Band, aber sie reißt es an sich. »Lass dir zeigen, wie das Ding funktioniert und was diese kleinen Markierungen bedeuten.«
    Â»Ich weiß, was sie bedeuten. Zoll.«
    Â»Nein. Die ganz kleinen. Wenn du wüsstest, was sie bedeuten, wäre es einfacher.«
    Â»Ich will es gar nicht wissen. Mir doch egal.« Sie wirft das Maßband hin. »Das ist ein blödes Projekt.«
    Ich werfe einen Blick zu meinem Vater hinüber, der sich am nächsten Stück Holz zu schaffen macht. »Versuch es einfach.«
    Â»Ich kann eben nicht alles.« Sie verzieht das Gesicht, als hätte jemand Zitronensaft hineingespritzt. Ich presse die Lippen zusammen. Ich bin daran gewöhnt, dass Schüler schnell entmutigt sind. Nicht gewöhnt bin ich, dass dabei so viele Emotionen im Spiel sind.
    Ich hebe das Maßband auf. »Beruhige dich, und versuch es noch mal. Du kannst das.«
    Â»Mach du es. Ich geh rein und helfe Oma mit dem Essen.« Sie wirft ihren Bleistift weg und rennt los. Er hüpft und kullert unter ein Regal mit Weihnachtsschmuck.
    Â»Ah.« Dad startet seine Säge. »Erinnert mich an ihre Mutter.«
    Â»Leider.« Ich bücke mich auf der Suche nach dem Bleistift.
    Â»Darf ich?« Mr Morton geht in die Hocke und späht unter das Regal.
    Ich bereue, dass ich die Spinnweben nie entfernt habe. »Vorsicht vor Schwarzen Witwen.«
    Er legt sich auf den Bauch und greift tief ins Dunkel, um den Bleistift hervorzuholen, dann wischt er

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