Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
Vom Netzwerk:
den Staub von seiner Jeans. »Mir scheint, Riley hat eine ziemlich niedrige Frustrationsschwelle.«
    Â»Meinen Sie?« Wir gehen raus, weg vom Lärm der Säge und vom Haus, da Riley vermutlich mit einem Ohr am Fenster lauscht. Ich erzähle ihm von Rileys Hintergrund und wie es kommt, dass sie hier ist.
    Â»Kein Kontakt zu ihrem Vater?«
    Â»Früher schon. Die ersten Jahre ihres Lebens hat sie bei ihm verbracht. Inzwischen ist er eigentlich nur noch Erzeuger und gelegentliche Brieftasche.« Ich verschränke die Arme. »Und meine Schwester will auf eine bestimmte Weise leben. Auch wenn ihr Kind darunter leidet.«
    Mr Morton sieht mich offen an. »Es ist wirklich nett von Ihnen, dass Sie Riley bei sich aufgenommen haben.«
    Ich denke daran, wie Riley hier ankam und dass ich sie ursprünglich zu meinen Eltern schicken wollte. Dann fällt mir ein, wie ich Riley den Supermarkt gezeigt habe. Ich denke daran, was Becky alles verpasst. Was sie alles schon verpasst hat. Ich bin mir nicht sicher, ob ich möchte, dass Riley wieder weggeht.
    Ich räuspere mich. Komplimente sind mir meistens peinlich. Ich zucke mit den Schultern. »Sie ist meine Nichte.«
    Sein Blick schweift zum Rosengarten. Ich denke, gleich wird er mir eine Frage zu den Rosen stellen, aber er tut es nicht. Ein trauriger Ausdruck huscht über sein Gesicht, trauriger als es Rileys Geschichte angemessen wäre. Ich überlege, ob ich ihn fragen soll, was los ist, aber ich kenne ihn nicht gut genug. Ich mag es nicht, wenn Leute sich in mein Leben einmischen und mir sagen, dass ich müde oder krank aussehe, und dann alle Details wissen wollen. Ich warte. Wenn er reden will, werde ich zuhören.
    Er holt tief Luft und konzentriert sich wieder auf das Hier und Jetzt. Er grinst. »Gehen wir wieder zurück zu unseren mittelalterlichen Waffen.«

10
    Am Montagmorgen fährt mich meine Mutter zum IVP -Test.
    Â»Das gefällt mir nicht.« Mom hält das Lenkrad so fest, dass ihre Knöchel weiß werden. »Du bist allergisch gegen dieses Färbemittel.«
    Â»Ich habe keine Wahl, Mom«, sage ich mechanisch. Wir führen dieses Gespräch schon die letzten vierundzwanzig Stunden und länger. Ich fürchte, dass sie den ganzen Zorn einer Bärenmutter auf die Ärztin loslässt, und dann kriege ich meine neue Niere nie.
    Â»Das sind doch Idioten. Idioten.« Sie spuckt förmlich. Keine Spur von der vornehmen Künstlerin in wallenden Gewändern. Sie hat ihre Haare zu einem Dutt hochgesteckt und trägt ein Ensemble aus kirschrotem Velours, fast wie ein Superheldenanzug.
    Â»Bleib ruhig, Mom.«
    Â»Man muss deiner Ärztin doch erklären, was Fakt ist.«
    Toll. »Bitte provoziere Dr. Blankenship nicht. Sie kann mich jetzt schon nicht leiden.«
    Mom fährt auf einen Parkplatz und wendet sich mir zu. »Gal. Wäre ich damals nur ein Zehntel so energisch gewesen, wie ich es jetzt bin, hättest du noch eine Niere.« Sie muss schlucken.
    Ich streiche über ihren Arm. Mom wird diese Schuldgefühle nie loswerden, dieses Gefühl, dass sie mehr hätte tun sollen. Es ist nicht ihre Schuld. Sie hat darauf vertraut, dass die Ärzte herausfinden würden, was mit mir los war, damit es meine Nieren nicht zerstört. Wir werden nie wieder an die Unfehlbarkeit von Ärzten glauben.
    Drinnen wartet Dr. Blankenship. Sie reicht meiner Mutter die Hand. »Mrs Garner, schön Sie zu sehen.«
    Mom schüttelt widerwillig ihre Hand. »Mir gefällt das nicht. Sie hat dieses Kontrastmittel bekommen, als sie zwölf war, und der Arzt sagte, sie müsse sterben, wenn sie es noch mal kriegt.«
    Dr. Blankenship blinzelt. »Wir treffen alle erdenklichen Vorsichtsmaßnahmen. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    Mom schnaubt. »Wenn Sie Kinder hätten, wüssten Sie, wie sinnlos es ist, einer Mutter so etwas zu sagen.«
    Dr. Blankenship fehlen ausnahmsweise die Worte. Sie weicht dem düsteren Blick meiner Mutter aus. Ich grinse ein wenig.
    Meine Mutter und ich sitzen im Warteraum, bis sie so weit sind. Das habe ich bei Arztpraxen noch nie verstanden: Immer sagen sie einem, dass man früh da sein soll, und dann passiert stundenlang überhaupt nichts.
    Mom blättert in den Zeitschriften herum, die auf dem flachen Tisch aufgefächert liegen. »Von der Hälfte dieser Leute habe ich noch nie gehört.«
    Â»Ich leider schon.« Ich suche einen National

Weitere Kostenlose Bücher