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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Vorkenntnissen, die man für das Team braucht. Jedes Jahr wollen mehr Kinder mitmachen, als wir unterbringen können. Die Auswahl treffen die Lehrer. Ich erinnere mich daran, wie Riley an der Blide mitgearbeitet hat. Wie schnell sie zu entmutigen war. Hätte sie sich reingekniet und mitgeholfen, würde ich es sicher anders sehen.
    Nein, Riley ist gut in Kunst. Nicht in Mathe und Naturwissenschaften. Das ist Fakt, genauso wie die Tatsache, dass ich farbenblind bin, obwohl Frauen es angeblich nicht sein können. Ich überlege, wie ich es ihr schonend beibringen soll.
    Â»Riley, du kannst dieses Jahr nicht mitmachen.« Ich gebe ihr den Zettel zurück. »Konzentrier dich auf die Kunstausstellung.«
    Â»Mr Morton hat gesagt, ich darf an der Blide mitbauen. Er meint, da fehlt noch einer im Team, und weil mein Opa es gebaut hat …«
    Â»Das hat Mr Morton gesagt, ja?« Ich nehme mir vor, ihn darauf anzusprechen. Ich bin für das Team verantwortlich, nicht er. Er hätte mich fragen müssen. »Er ist neu. Er kennt noch nicht alle Regeln. Ich schon. Es ist zu spät.«
    Â»Aber …«
    Â»Riley, du solltest auf deine Tante hören.« Brad richtet sich auf und klopft Erde von seinen Handschuhen. Ich hatte schon ganz vergessen, dass er da ist.
    Sie sieht ihn böse an, dann wird ihr Blick sanfter, und sie richtet sich auf. »Ich will doch nur, dass meine Tante mir zuhört.«
    Â»Alle im Team haben hart dafür gearbeitet, mitmachen zu dürfen.« Brads Mund wird schmal. »Bestimmt schaffst du es nächstes Jahr.«
    Riley sieht mich an, aber ich werde sie nicht verteidigen. Ich bin Brads Meinung. Ich kann nicht anders.
    Â»Na gut. Okay.« Sie nimmt den Zettel, faltet ihn zu einem kleinen Rechteck und stopft ihn in die Tasche. »Darf ich Pizza bestellen, statt zu kochen? Ich muss noch Hausaufgaben machen.«
    Wenn es nach mir ginge, würde ich irgendeine Dose aus der Speisekammer aufmachen und über der Spüle essen. Aber ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihr eine Absage erteilen musste. Ich fahre mir über den Nacken. »Darfst du.«
    Vorsichtig schließt sie die Gewächshaustür hinter sich. Sie lässt den Kopf hängen. Irgendwas an ihrer Haltung tut mir weh. Ich sollte kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich im Recht bin. Sie kann nicht machen, was sie will. Sie muss es sich erarbeiten, wie alle anderen auch.
    Ihre Mutter hat ihr nie Grenzen aufgezeigt. Nein, von Becky hat sie immer alles bekommen, was sie wollte. Ich werde nachher mit ihr reden.
    Â»Hör mal, Brad.« Ich wende mich ihm zu. »Das ist eine Sache zwischen Riley und mir. Es gab keinen Grund, sich einzumischen, okay?«
    Â»Aber es hat doch funktioniert, oder?« Brad steckt einen kleinen Spaten in einen Topf. »Ehrlich jetzt. Ich habe sie in der Lerngruppe erlebt, und sie drückt sich vor der Arbeit. Sie schreibt nur bei den anderen ab. Sie gibt sich keine Mühe.«
    Unwillkürlich springe ich für Riley in die Bresche. »Sie ist neu. Sie hinkt hinterher. Du kannst nicht erwarten, dass sie die Beste ist.«
    Â»Ich will nur nicht, dass sie mich mit runterreißt, Miss Garner.« Er zieht die Nase hoch und wischt mit dem Handrücken darüber.
    Â»Sie reißt niemanden runter.«
    Â»Noch nicht.« Seine Augenbrauen schieben sich zusammen.
    So habe ich Brad noch nie erlebt, rechtschaffen entrüstet und nicht eben nachsichtig. »Riley ist ein kluges Mädchen. Bis zum nächsten Jahr hat sie sicher alles aufgeholt.«
    Â»Wir werden sehen.« Er wäscht seine Hände über dem Becken, wischt sie an der Jeans ab. »Ich muss los.«
    Â»Warte.« Ich halte ihn auf. »Bist du mit Samantha zusammen?«
    Â»Quatsch. Sie darf mit niemandem zusammen sein.« Er sieht mir tief in die Augen.
    Als Brad gegangen ist, sitze ich eine Weile auf einem Plastikstuhl und starre meine Reihen von Rosen an. Riley wird Brad nicht schaden, und auch keinem der anderen Schüler. Da bin ich mir ganz sicher. Glauben die Kinder das etwa? Natürlich wurde sie nur in die St. Mark’s aufgenommen, weil ich hier arbeite. Wäre sie einfach so mit ihrem schlechten Zeugnis in der Hand hier aufgetaucht, hätte Dr. O’Malley sie schneller vor die Tür gesetzt, als sie »Heilige Maria« hätte sagen können. Was ich gut verstanden hätte.
    Da merke ich, was mich so verstört. Brad erinnert mich an mich. Und

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