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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Kategorien war, einen Sieger zu ermitteln. Gähn. Hat man alles schon mal gehört. Ich wünschte, sie würden einfach eine Liste ausdrucken und herumreichen, damit sich die Gewinner ihre Medaillen beim Rausgehen abholen können.
    Es dauert ewig. Alle fühlen sich genötigt, nach der Verkündung jedes einzelnen Gewinners zu klatschen, selbst für vierte Plätze und lobende Erwähnungen. Ich sehe mich unter den Leuten nach Rileys schwarzen Haaren und der weißen Bluse um. Zwischen diesem eher gesetzten Publikum müsste sie eigentlich leicht zu finden sein.
    Endlich entdecke ich sie, nicht vor der Bühne, sondern am anderen Ende des Saals unter einem handgemalten Schild mit der Aufschrift SNACK BAR . Sie steht da, mit einem Fuß hinter sich an der Wand, die Arme verschränkt. Sie will nicht zu mir herübersehen. Sie isst eine Tüte Cheetos, und ihre Finger sind orange.
    Ich rufe sie noch mal an, auch wenn das während der Preisvergabe eher unhöflich ist. Sie wirft einen Blick auf ihr Telefon, dann steckt sie es wieder weg. »Oh.« Ich schiebe mich durch die Leute und komme gerade bei ihr an, als sie die leere Tüte in eine große graue Mülltonne wirft.
    Â»Riley.« Ich verstelle ihr den Weg.
    Â»Ich muss zur Toilette.« Sie drückt sich um mich herum.
    Ich folge ihr. Sie hat keinen Grund, mich zu schneiden, mich zu bestrafen. Ich habe ihr nichts getan. »Riley. Es gibt keinen Grund, so wütend zu sein.«
    Sie deutet mit dem Finger. »Da drüben geht es gerade um deine Kategorie, Tante Gal.«
    Ich drehe mich um. Ich sehe, dass sich Miss Lansings Lippen bewegen. Ich kehre in den Saal zurück.
    Miss Lansing winkt mir. Ich erklimme die Stufen am Bühnenrand. Jemand wirft mir eine kratzige Schleife um den Hals und stellt mich in eine Reihe bei Miss Lansing. Ich sehe mir die Medaille an. Lobende Erwähnung. Pah. Am liebsten würde ich sie abreißen, einstecken und hier verschwinden, aber ich bleibe stehen und nicke dem Applaus, klatsche, bis meine Hände von den vielen Dritt-, Zweit- und Erstplatzierten brennen.
    Â»Meinen Glückwunsch.« Miss Lansing drückt meine Schulter mit ihren Klauen. Ich zucke zusammen.
    Â»Danke.«
    Â»Machen Sie weiter so, hören Sie?«
    Ich nicke und folge den anderen von der Bühne.
    Â»Und die Queen of Show geht an Winslow Blythe für seine Moonstone-Rose.« Tosender Applaus. Winslow geht langsam, aber festen Schrittes auf die Bühne. Na, wenigstens mal jemand, den ich kenne, mehr oder weniger.
    Ich gehe zur Snackbar zurück, aber Riley ist nicht da.
    Wo könnte sie sein? Sie wird doch nicht einfach weglaufen. Ich gehe in die Damentoilette. »Riley?«, rufe ich.
    Keine Antwort.
    Jetzt fühle ich mich, als hätte mir jemand einen großen, schweren Medizinball in den Bauch gestoßen, was mir in der zweiten Klasse mal passiert ist. Ich kriege keine Luft. Ich lehne mich an die geflieste Toilettenwand.
    Â»Ist alles in Ordnung?«, fragt eine Frau mit einem Rollator. »Brauchen Sie Hilfe?«
    Â»Nein, es geht schon«, keuche ich und verlasse die Toilette, ohne mich noch einmal umzusehen.
    Es steht niemand an der Snackbar, im Grunde nur ein Klapptisch mit einer Geldkassette und etwas Essbarem. Ich sehe sie weder im Publikum noch an meinem Tisch. Ich schnappe mir meine Rose, stelle sie wieder in die Kühltasche und gehe raus zum Wagen.
    Da ist sie, steht an den rotbraunen Toyota Tercel gelehnt und inspiziert ihre Fingernägel, als wäre darin das Geheimnis des Lebens verborgen. »Hey, Tante Gal.«
    Â»Ich habe dich da drinnen gesucht.« Ich schnaufe vor Anstrengung, nachdem ich die Kühltasche hinter mir hergezogen habe. Der Parkplatz liegt an einem Hang.
    Â»Tut mir leid. Ich konnte dich nicht finden. Ich dachte mir, dass du irgendwann zum Auto kommst.«
    Â»Dafür hast du ein Handy.« Ich klappe den Kofferraum auf.
    Â»Ich hab dich doch angerufen.«
    Ich hole mein Telefon hervor und sehe es mir an. Zwei versäumte Anrufe. »Oh. Das habe ich in der Tasche wohl überhört.«
    Â»Man kann leicht mal einen Anruf verpassen.« Sie nimmt die Kühltasche und hievt sie hinein. Obwohl sie jung und gesund ist, hat sie mit dem Gewicht zu kämpfen. Es war leichter, das Ding herauszuheben. Ich beschließe, ihr mehr fettarme Proteine zu geben, damit sie Muskeln aufbaut. Becky wird ihre Tochter bestimmt gar nicht wiedererkennen.
    Im Auto

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