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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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gesprochen, seit ich mit anhören musste, wie sie mit Dr. O’Malley getratscht hat.
    Â»Dara.« Ich sage ihren Namen zögernd, bin nicht sicher, wie ich mich dabei fühlen soll.
    Â»Hi, Gal. Ich hab dich diese Woche gar nicht in der Schule gesehen.«
    Â»Meine Klasse ist da, wo sie immer war.«
    Â»Meine auch, zufällig«, sagt sie trocken. »Hör zu, die ganze Sache mit Riley und Samantha tut mir leid. Ich weiß, dass du dein Bestes gibst.«
    Â»Tu ich immer.« Ich überlege, ob ich mich entschuldigen soll oder nicht. Ich entschließe mich zu einer halben Entschuldigung. »Tut mir leid, wenn ich dich vor den Kopf gestoßen habe.«
    Sie zögert. »Hättest du nicht Lust, was essen zu gehen?«
    Â»Gern«, antworte ich. Mir wird ganz schwindlig vor Erleichterung, dass meine Freundin heute Abend Zeit hat.
    Wir meiden den Burgerladen mit den Kindern, obwohl Dara dafür perfekt gekleidet wäre mit ihrem weiten, cremefarbenen Petticoat und den flachen Ballerinas. Die Haare sind hochgesteckt, und geschminkt ist sie nur mit Lipgloss. »Du siehst klasse aus«, sage ich zu ihr.
    Sie wirft ihr Haar zurück. »Ich bin klasse, Gal.«
    Â»Hey, für manche Leute ist ›klasse‹ ein Kompliment.«
    Nach einiger Diskussion darüber, was ich essen kann, einigen wir uns auf eine Soup-&-Salad-Bar, in der wir beide reichlich Auswahl haben.
    Ich nehme einen Riesenteller mit weichem Baguette und Pasta in weißer Soße, dazu einen Endiviensalat mit Zucchini, Gurken und Sellerie. Phosphathaltiges Gemüse muss ich meiden und darf nicht mehr als drei halbe Schälchen von jedem erlaubten Gemüse essen. Brot kann ich allerdings so viel nehmen, wie ich möchte, nur kein Vollkornbrot, denn das enthält zu viel Phosphat.
    Dara beäugt meinen Teller, als sie ihrem Blattsalat einen Weizenkleiemuffin ohne Butter hinzufügt. »Ich wünschte, ich könnte diese Nudeln essen.«
    Â»Gut möglich, aber die andere Seite der Medaille willst du lieber nicht.« Ich meide Tomaten und alle Suppen, die danach aussehen, als wären da Kartoffeln drin, die ich auch nicht essen darf.
    Der Holztisch, an dem wir sitzen, ist so dick lackiert, dass ich meine Nasenlöcher darin sehen kann, wenn ich nach unten blicke. Ich schiebe meine Teller vor mich und überlege, ob ich ihr sagen soll, dass ich zufällig belauscht habe, wie sie sich mit Dr. O’Malley im Flur über meinen Dickschädel unterhalten hat. Ich möchte sie darauf hinweisen, dass ich nur aus einem einzigen Grund davon überzeugt bin, recht zu haben: weil ich fast immer recht habe. Ich sollte nicht meine Meinung ändern müssen, nur weil jemand anders eine andere (und falsche) Meinung vertritt.
    Inzwischen müsste Dara wissen, dass ich keine Hindernisse meide, nur um mir das Leben leichter zu machen. Es wäre einfacher gewesen, Samanthas Mutter nicht einzuweihen und ihre Tochter zu decken. Aber wenn später irgendwas passiert – sagen wir, Samantha wäre noch mal ohne Wissen ihrer Eltern unterwegs und würde in Schwierigkeiten geraten –, dann träfe mich doch als beteiligte Erwachsene und noch dazu als Lehrerin eine Mitverantwortung. Samanthas Eltern würden sagen, ich hätte es ihnen schon viel früher erzählen sollen.
    Ich möchte mit Dara nicht schon wieder über unangenehme Dinge sprechen. Was sie zu Dr. O’Malley gesagt hat, trifft mich nicht mehr so sehr. Es wurde schon Schlimmeres über mich geredet. An seiner Haltung, seiner Meinung festzuhalten ist ein Zeichen von Charakterstärke, kein Makel.
    Â»Freust du dich schon auf die Rosenschau in Pasadena?«, frage ich.
    Sie nickt, verzieht aber das Gesicht. »Ja, klar.«
    Ich grinse. »Byron wird auch da sein.«
    Â»Byron der Große?« Sie nimmt einen kleinen Bissen von ihrem Muffin. »Ich kann es kaum erwarten. Was soll ich denn mit einem Mann, der in einem anderen Staat lebt?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Wahrscheinlich dasselbe, was du hier mit einem Mann machen würdest: dich nicht auf ihn einlassen.«
    Sie ignoriert meine Spitze. »Gal, ich weiß noch nicht, ob ich mitkommen kann. Ich bin ziemlich klamm momentan. Ich spare auf ein Haus.« Betreten rutscht sie auf ihrem Stuhl herum und schiebt eine Strähne hinters Ohr.
    Â»Oh.« Ich kann ihr keinen Vorwurf machen. Aber trotzdem möchte ich mir gar nicht vorstellen, dass ich ohne

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