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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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Anderer Meinung ist. Möglicherweise sind wir zwei Menschen, die nicht mehr so viel miteinander zu tun haben sollten. Ich könnte heulen.
    Ich tue es nicht. Stattdessen warte ich darauf, dass Dara wiederkommt, und sage ihr, dass es mir nicht gut geht. Ich verlasse das Restaurant, bevor sie auch nur Einwände erheben oder Sorge äußern kann.
    Später am Abend liege ich im Bett, lese im Rosenbuch von Winslow Blythe und warte darauf, dass Riley nach Hause kommt. Ich habe das Verandalicht und zwei Lampen im Wohnzimmer angelassen, dazu das Licht in ihrem Zimmer. Unablässig wandert mein Blick über die Worte. Ich kenne sie fast auswendig, und das Buch soll mir nur Gesellschaft leisten. Das Papier raschelt tröstlich zwischen meinen Fingern, während ich auf ein Auto lausche. Ich höre nur den Kühlschrank, meinen alten Kameraden.
    Endlich, um Punkt zehn, knarrt die Veranda, und die Haustür fällt ins Schloss. »Riley?«, rufe ich.
    Ohne zu antworten, schließt sie ihre Zimmertür hinter sich. Oh-oh. Ich stehe auf, schiebe meine Füße in die Pantoffeln.
    Â»Riley?« Ich klopfe, dann trete ich ein. Sie liegt auf dem Bett, mit dem Gesicht zur Wand, wendet mir den Rücken zu. »Alles okay? Hast du dich gut amüsiert?«
    Sie antwortet nicht. Ihr Atem geht unregelmäßig. Sie weint. Ich setze mich neben sie aufs Bett und lege meine Hand auf ihren Rücken. »Was ist passiert? Willst du reden?«
    Sie dreht sich um. Ihr Make-up ist übers ganze Gesicht verschmiert, die Augen sind rot. Ich denke daran, wie ich sie draußen gefunden habe, als sie noch ganz klein war und sich ins Fell dieses Golden Retrievers gekrallt hatte. »Nichts. Ich bin nur traurig.«
    Ich beuge mich zu ihr. »Worüber?«
    Â»Du würdest es doch nicht verstehen.« Ein Schluchzer erstickt ihre Worte.
    Ein süßlicher Geruch wie gegorenes Obst kommt aus ihrem Mund. Alkohol. Ich beuge mich vor und rieche an ihrer Jacke. Zigarettenqualm und Marihuana. Ich ringe die Panik nieder, die in mir aufsteigt. »Riley, sag mir, wo du warst und was passiert ist. Du hast geraucht und getrunken.«
    Â»Ich habe nicht geraucht. Das waren die anderen.« Sie schlägt die Hände vors Gesicht, bestreitet nicht, getrunken zu haben.
    Die Angst liegt mir wie ein Stein im Magen. Ich berühre sie. »Hat dir jemand was getan?« Millionen Möglichkeiten schwirren mir durch den Kopf. Jemand hat ihr heimlich Alkohol untergemischt. Vergewaltigung. K.-o.-Tropfen. Was weiß ich?
    Â»Nein. Niemand.« Sie nimmt die Hände von den Augen und blinzelt mich an. »Wir waren draußen auf dem Feld hinter dem alten Schaeffer-Haus. Ein ganzer Haufen von uns. Samantha, Brad, fast die halbe Schule.« Wieder kommen ihr die Tränen. »Ich hab nur ein paarmal daran genippt, Tante Gal. Ehrlich. Ich …« Ihre Stimme erstirbt, sie wendet sich wieder ab und zieht sich das Kissen über den Kopf.
    Am liebsten würde ich sie ohrfeigen. »Weißt du denn nicht, in was für Schwierigkeiten du dadurch geraten könntest?« Langsam wird sie wie Becky. Wer weiß, was Becky und sie so getrieben haben? Vielleicht ist sie längst wie Becky. Mich packt der Frust. Mit der flachen Hand schlage ich an die Wand. »Das ist inakzeptabel. Das weißt du.«
    Ihre Schultern beben. Sie hyperventiliert.
    Ich massiere ihren Rücken. »Riley. Du musst tief durchatmen.«
    Sie versucht, etwas zu sagen, aber jetzt hat sie einen Schluckauf. Sie dreht sich wieder zu mir um und holt tief Luft, um ihr Zwerchfell zu beruhigen. »Es tut mir leid, Tante Gal.« Sie ist dermaßen geknickt, dass ich fast Mitleid mit ihr bekomme.
    Ich seufze. »Ich werde dich schon wieder bestrafen müssen, Riley.«
    Sie nickt und kneift die Augen zu. »Tante Gal. Warum hat mich meine Mutter weggeschickt?«
    Fast bleibt mir das Herz stehen. Deshalb hat sie es getan. »Sie wollte es nicht, Liebes.« Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber das muss sie jetzt hören.
    Wieder verzieht sie das Gesicht. »Ich war ganz brav. Aber sie wollte mich trotzdem nicht.«
    Â»Doch, sie will dich.« Ich streiche ihr übers Haar. Mir ist auch zum Heulen zumute.
    Sie schüttelt den Kopf. »Nicht genug.« Bebend holt sie Luft. »Darf ich … darf ich sie jetzt anrufen?«
    Â»Natürlich.« Ich stehe auf und gehe hinaus, schließe die Tür hinter mir.
    Im Wohnzimmer setze ich mich

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