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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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sie fahren muss. »Aber vielleicht kommst du doch mit, oder?«
    Â»Ich muss auf mein nächstes Gehalt warten. Ich hab so viele Kreditkarten abzuzahlen.« Sie wechselt das Thema. »Wie läuft’s denn im Wissenschaftsteam?«
    Dara muss einfach mitkommen. Ich warte, bis ich hinuntergeschluckt habe, bevor ich antworte: »Sehr gut.«
    Â»George meint, ihr bräuchtet noch eine Reserve für die Blide.« Sie konzentriert sich auf ihren Teller.
    Ich lege meine Gabel weg. »Erzähl mir nicht, du willst auch Druck machen. Riley kommt mir nicht in dieses Team.«
    Sie hebt eine Hand. »Erstens: ganz ruhig. Zweitens: Du bist nicht der Große Zampano. Du hast nicht bei allem das letzte Wort.«
    Â»In diesem Fall schon.« Die Wissenschaftsolympiade ist mein Ressort. »Wieso gründest du kein Kunstteam?«
    Â»Es gibt keine Kunstteams. Kunst ist zu subjektiv.«
    Â»Hast du nicht gesagt, du könntest gute Kunst von schlechter unterscheiden, wenn du sie siehst?«
    Â»Aber das ist nur meine Sicht der Dinge.« Sie stößt einen frustrierten Seufzer aus. »Gal, ist dir schon mal in den Sinn gekommen, dass es Riley vielleicht anspornen könnte, sich in deinem Unterricht mehr anzustrengen, wenn du sie ins Wissenschaftsteam aufnehmen würdest?«
    Ich wackle mit dem Finger. »So funktioniert das nicht. Erst arbeitet sie hart, dann wird sie belohnt. Faul sein und dann eine Sonderbehandlung bekommen ist nicht drin.«
    Â»Wem würde es denn schaden?«, fragt Dara.
    Ich starre sie an. Sie sollte mich nicht weiter drängen. Es kann eigentlich nur an Mr Mortons Bettgeflüster liegen, dass sie immer weitermacht. Mr Morton beklagt sich über mich. Der Gedanke an mögliches Bettgeflüster zwischen Dara und Mr Morton ist mir unerträglich, und ich stehe abrupt auf, stoße gegen den wackligen, kleinen Tisch. »Ich hol mir noch was von den Nudeln.«
    Ich lasse mir Zeit am Pastastand, sehe, wie der Koch die Soße und die Rigatoni in einem großen Wok erhitzt, und warte auf die neue Ladung, obwohl noch ein halb voller Bottich auf der Selbstbedienungstheke steht. Muss denn heutzutage niemand mehr irgendwas leisten, bevor er belohnt wird?
    Ich sehe, dass Dara ihr Handy in der Hand hält und plaudert. Mr Morton. Wie oft treffen sie sich? Sind sie schon ein Paar? Mir scheint, dass von anderen Verehrern in letzter Zeit keine Rede mehr ist. Ich nehme meinen Teller mit frischen Nudeln und komme gerade wieder an den Tisch, als sie auflegt.
    Â»Es ist wie mit Krediten«, beginnt Dara.
    Â»Was ist wie mit Krediten?« Ich verbrenne mir die Zunge an den Nudeln und nehme einen großen Schluck Wasser, womit meine Tagesration aufgebraucht ist.
    Â»Die Leute kriegen Probleme mit Krediten. Vielleicht haben sie ihren Job verloren und konnten ihre Rechnungen nicht bezahlen. Dann erhöhen die Kreditfirmen die Zinsen und erschweren einem die Rückzahlung. Die Leute bekommen keinen Kredit mehr, weil die Zinsen zu hoch sind. Aber die Leute brauchen eine Chance, ihre Rechnungen begleichen zu können.« Dara scheint mit sich zufrieden zu sein.
    Â»Die Leute sollten von dem leben, was sie erarbeiten, nicht von ihren Kreditkarten«, sage ich etwas prüde und puste auf meine Nudeln. Ich weiß, dass sie von sich selbst spricht.
    Â»Nicht jeder hat Eltern, die ihm helfen, Gal«, sagt sie barsch. »Darum geht es nicht.«
    Â»Ja. Ich verstehe schon. Riley braucht eine Chance, weil sie so weit hinterherhängt. Verstehe. Hat Mr Morton dir gerade erzählt, was du sagen sollst?« Ich deute auf ihr Handy, das auf dem Tisch liegt.
    Â»Nein.« Hastig isst sie ihren Salat. »Weißt du, Gal, manchmal bist du einfach unmöglich.« Sie steht auf. »Ich hol mir noch mehr Brot. Möchtest du irgendwas?«
    Ich lehne dankend ab. Unmöglich. Ja, ich bin unmöglich. Mein ganzes Leben kommt mir vor wie eine einzige große Unmöglichkeit nach der anderen.
    Ich spiele mit den Nudeln herum, denke über Dara nach. Ich habe ihr noch gar nicht erzählt, wie die Rosenschau ausgegangen ist. Sie hat aber auch nicht danach gefragt. Es ist fast so, als hätte Dara geheiratet und ich würde mich nicht erkundigen, wie ihre Hochzeit war. Klar, ich könnte es ihr einfach erzählen, aber würde sie nicht fragen, wenn es für sie wirklich von Interesse wäre?
    Zum ersten Mal erlebe ich, dass meine Freundin einen anderen Plan verfolgt.

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