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Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Die Liebe zu Rosen mit Dornen

Titel: Die Liebe zu Rosen mit Dornen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Dilloway
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eine Schlange.« Er grinst, dann tätschelt er meinen Arm. »Ich sag Ihnen was. Solange wir mit diesen Maschinen verkabelt sein müssen, könnten wir doch eigentlich eine Partie Scrabble spielen.«
    Würde die Schwester einen von uns zur Schlafenszeit nach nebenan schieben? »Im Buchstabieren bin ich eine völlige Niete.«
    Â»Dann macht es nur noch mehr Spaß.« Er grinst.
    Ich klopfe auf meine Tasche. »Ich muss meinen Unterricht vorbereiten.« Das stimmt nur zum Teil. Ich habe meine Stunden schon auf Wochen im Voraus geplant, weil ich mich zu Beginn des Schuljahrs festlegen muss. Im Prinzip ist es der Plan vom letzten Jahr. »Vielleicht nächstes Mal.«
    Er nickt. Sehe ich da einen Hauch von Enttäuschung? Gefalle ich ihm etwa? Unmöglich. Er ist so alt, dass er mein Vater sein könnte. Aber vielleicht glaubt er, ich bin in seinem Alter.
    Â»Ich bin sechsunddreißig«, platze ich heraus. Alle im Raum, Jung und Alt, richten ihre Aufmerksamkeit auf mich.
    Mark lächelt verschmitzt, »Glückwunsch. Ich bin neunundfünfzig.«
    Ich setze mich auf meinem Stuhl aufrecht hin. »Ich dachte nur, Sie würden es vielleicht gern wissen.«
    Â»Ich werde es mir merken. Siebenunddreißig Kerzen auf Ihrem nächsten Geburtstagskuchen. Wann ist das?« Seine Augen funkeln. Sie erinnern mich daran, wie ich mir das Lachen verkneifen muss, wenn ein Schüler etwas besonders Lustiges macht und sich dabei um allergrößte Ernsthaftigkeit bemüht.
    Â»Einunddreißigster Januar.« Ich werde rot. Nickend beugt er sich vor. »Und was ist Ihr Lieblingskuchen?«
    Â»Hängt davon ab, was ich essen darf.«
    Â»Seien wir optimistisch. Bis zu Ihrem nächsten Geburtstag haben Sie eine neue Niere.« Walters schlägt die Beine übereinander. »Suchen Sie sich einen Kuchen aus. Was Sie mögen.«
    Ich überlege, gehe alle Kuchen durch, die ich je in meiner Fantasie probiert habe. Ich komme zu einer Entscheidung. Komplizierte Kreation. »Omelette Surprise. Baiser auf einem Schokoladenkuchen mit Vanillesoße.«
    Er hebt eine Augenbraue. »Beeindruckend. Und soll das Baiser brennen?«
    Ich nicke. »Selbstverständlich.«
    Â»Schon mal gegessen?« Er zückt tatsächlich sein BlackBerry und tippt etwas ein.
    Â»Meine Mutter hat mir einen gebacken, nachdem ich mit zwölf meine erste Niere bekommen hatte.« Ich lächle. »Zwölf Eiweiß für das Baiser. Sie brachte es nicht übers Herz, das ganze Eigelb wegzuwerfen, also gab es am nächsten Tag Eiercreme. Allein davon hat sie zweieinhalb Kilo zugenommen.« Es war jedes Pfund wert, hatte Mom damals gesagt. Es wäre auch zehn Kilo wert gewesen.
    Er lacht so schallend, dass er husten muss, trocken und würgend, bis sein Gesicht die Farbe Roter Bete annimmt und sich feine weiße Falten um die Augen bilden.
    Â»Kriegen Sie Luft?«
    Walters hebt eine Hand, ein pfeifendes Geräusch kommt aus seinem Mund. Schwester Sonya bringt ihm eilig einen Plastikbecher mit Wasser. Er trinkt es in einem Zug. Als er das Wasser schluckt, sehe ich, wie dürr sein Hals ist. Ich stelle mir vor, wie er wohl aussah, als er gesund war.
    Er bedankt sich bei Sonya für das Wasser, dann redet er weiter mit mir, als wäre nichts gewesen. »Ich glaube, die Kerzen könnten im Baiser versinken.«
    Â»Dann nehmen Sie eben größere Kerzen.«
    Wieder lacht er. »Sie haben wohl für jedes Problem eine Lösung parat.«
    Sonya ruft meinen Namen. Ich stehe auf. »Wir sehen uns morgen früh, vermutlich.«
    Â»Bis dann.« Er hat schon wieder sein BlackBerry in der Hand. Ich zögere. Vielleicht könnten wir doch was spielen. Ich könnte Sequence oder Karten vorschlagen statt Scrabble. Aber jetzt ruft die Schwester nachdrücklich meinen Namen, und ich möchte niemandem Probleme bereiten, weil Zimmer umgeräumt und Betten herumgeschoben werden müssen. Ich verlasse Mr Walters, der sich über sein kleines, schwarzes Telefon beugt und mit langen, schmalen Fingern auf die Tasten eintippt.

26
    Die Wissenschaftsolympiade findet in Paso Robles statt, weil wir zu unbedeutend sind, um einen solchen Rummel abzuhalten. Am nächsten Samstag, dem letzten Wochenende im Mai, stehen Riley und ich um fünf auf und fahren hin. Im Auto mache ich das Radio aus. »Es ist noch zu früh für den Krach.«
    Sie gähnt ausgiebig. »Meinst du, irgendwer

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