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Die Liebe zur Zeit des Mahlstaedter Kindes

Die Liebe zur Zeit des Mahlstaedter Kindes

Titel: Die Liebe zur Zeit des Mahlstaedter Kindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Setz Clemens J.
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auch.
    – Nein, du bist wirklich krank. Du kannst nicht eine einzige Sekunde an etwas anderes denken. Du willst immer, dass alles irgendwie mit Sex zu tun hat. Du krankes Flittchen.
    – Selber Flittchen, sagte Sarah und boxte mir zwischen die Beine.
    – Vorsicht!
    Sie schlug noch einmal zu. Ich gab ihr eine Ohrfeige, und sie taumelte zurück.
    – Schlampe, sagte ich. Du bist erst zufrieden, wenn sich die ganze Welt in eine erogene Zone verwandelt hat.
    – Oh ja, sagte sie spöttisch.
    Ich wartete einen Augenblick, dann stieß ich sie zu Boden und vergewaltigte sie. Sie kratzte und biss mich. Ich hielt sie fest und spuckte ihr ins Gesicht. Sie bettelte, ich möge sie mit einem Kabel würgen.
    – Ich hab kein Kabel, log ich.
    – Dann fick mich, du Schlappschwanz.
    – Bin schon dabei, keuchte ich. Ich kann nichts dafür, wenn du nichts spürst. Deine Möse fühlt sich an, als würde man ein Wasserglas ficken.
    Als ich das sagte, schloss Sarah die Augen.
    In derselben Nacht kam es zu einer unangenehmen Szene. Ich hatte Sarah nach der Vergewaltigung auf ihren eigenen Wunsch hin an einen Küchenstuhl gefesselt und war schlafen gegangen. Jetzt wurde ich von ihren Schreien geweckt. Sie musste dringend auf die Toilette. Mit versöhnlicher Stimme bat sie mich, sie loszumachen. Normalerweise hätte ich ihrer Bitte nicht entsprochen, hätte das Spiel weitergetrieben bis auf eine und noch eine und noch eine Spitze, immer wieder, so lange, bis sie sich vollgepinkelt hätte und vielleicht sogar vor Erschöpfung zusammengebrochen wäre. Aber diesmal band ich sie einfach los, streichelte ihr über den Kopf,so wie ich es während unserer Ehe immer getan hatte, und schaute ihr nach, wie sie aufs Klo ging. Ein paar Sekunden war es ruhig, dann hörte ich die Spülung.
    Sarah kam zurück und setzte sich wieder auf den Stuhl.
    – Okay, sagte sie und unterdrückte ein Gähnen. Fessel mich wieder. Ich will, dass du mir wehtust.
    Ich reagierte nicht.
    – Felix?
    Wie lange hatte sie mich nicht mehr bei meinem Namen genannt?
    – Ja?
    – Machst du jetzt, oder …?
    – Komm ins Bett, sagte ich.
    Ich ging ins Schlafzimmer und legte mich hin. Sie kam mir nach, erwartete immer noch eine Fortführung dieses neuen Spiels, aber ich legte mich einfach nur unter die Decke und schaute an die Wand. Ratlos ging sie ein paar Mal auf und ab, dann legte sie sich zu mir. Sie seufzte. Sie würde keine Szene in ihr Notizbuch schreiben können. Es gab keinen Moment der Intensität, keinen Vorstoß in eine neue Richtung. Wir lagen nur nebeneinander im Dunkeln. Ein wenig schämte ich mich, aber gleichzeitig war ich froh, dass es so gekommen war.
    Am nächsten Morgen wurden wir von Gebrüll geweckt. Wir öffneten das Fenster. Es gab keinen Zweifel, es war die Stimme von Herrn Beichel. Möglicherweise schrie er seine Tochter an. Sarah war überglücklich und klatschte in die Hände.
    – Wir haben es geschafft!
    Ich war nicht sicher, ob sie Recht hatte, aber ich freute mich ebenfalls. Das Gebrüll wurde lauter, offenbar hatte jemand ein Fenster geöffnet. Akustik, dachte ich. Was für eine herrliche Erfindung.
    – Wenn wir das schaffen, sagte Sarah, dann kann uns niemand mehr etwas anhaben. Dann sind wir frei.
    Ich fragte nicht, was genau sie damit meinte.
    Maximale Freiheit und vollkommene Abhängigkeit sind bekanntlich dasselbe. Diese Erfahrung hatten wir bald nach unserer Scheidung machen müssen. Die Augenblicke von Perfektion und Grenzüberschreitung waren der Leim, der uns zusammenhielt, nicht nur als Paar, sondern auch als Individuen. Es war eine Droge. Sie hielt uns wach, sie hielt uns am Leben.
    – Alles, was uns durch den Kopf geht, ist in Ordnung, sagte ich. Wenn ich denke, ich würde gerne diesen Menschen umbringen, dann ist das normal und erlaubt. Wenn man immer tut, was man denkt, bekommt man es natürlich mit viel Kritik und Gegenwehr zu tun. Aber das ist auch schon alles. Es gibt keine Moral, nur die Meinungen von anderen Leuten. Wenn diese Leute Waffen tragen oder eine Armee sind, dann ist das Pech, aber es ändert nichts an der Tatsache, dass wir –
    – Warte, unterbrach mich Sarah und schlug mir auf die Nase. Sie kommt gerade raus.
    Ich blickte durch den Feldstecher. Jasmin stand auf dem Balkon und schaute in den Garten ihres Hauses hinunter. Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, holte etwas heraus und ließ es in den Garten fallen. Ich konnte nicht erkennen, was es war.
    – Was war das?
    Sarah antwortete nicht. Aber sie begann

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