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Die Liebenden von Leningrad

Die Liebenden von Leningrad

Titel: Die Liebenden von Leningrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paullina Simons
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meine Sachen?«, fragte er. »Shura...«
    »Hör auf«, schnappte er. »Gib mir meine Sachen, damit ich gehen kann,«
    »Alexander, kannst du bitte mal kommen?« Naira steckte den Kopf durch die Tür. »Wir brauchen deine Hilfe bei der Wodkaflasche. Sie lässt sich nicht öffnen.«
    Er trat auf die Veranda. Tatianas Hände zitterten so heftig, dass sie einen Teller fallen ließ.
    Vova erschien, und kurz darauf ertönte lautes Lachen auf der Veranda.
    Als Alexander wieder ins Zimmer trat, folgte Vova ihm auf dem Fuße. »Taniuscha, brauchst du Hilfe? Soll ich etwas für dich zum Tisch tragen?«
    »Ja, Taniuscha«, warf Alexander in schneidendem Tonfall ein, »kann Vova dir helfen?«
    »Nein, danke. Lässt du mich bitte für eine Minute allein?« »Komm«, sagte Vova zu Alexander, »du hast es ja gehört. Sie möchte eine Minute allein sein.«
    »Genau«, erwiderte Alexander, ohne sich umzudrehen, »aber mit mir.«
    Zögernd verließ Vova das Zimmer.
    »Wo sind meine Sachen?«
    »Shura, warum willst du denn gehen?«
    »Das fragst du noch? Hier ist doch kein Platz für mich. Das hast du allzu deutlich gemacht. Ich wundere mich nur, dass du nicht schon für mich gepackt hast.«
    Ihre Lippen zitterten. »Iss mit uns zu Abend.«
    »Nein.«
    »Bitte, Shura«, flehte sie mit erstickter Stimme. »Ich habe dir Kartoffelpfannkuchen gemacht.« Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Nein.«
    »Du kannst nicht gehen. Wir haben unser Gespräch noch nicht beendet.« »Oh doch.«
    »Was kann ich denn sagen, um dich umzustimmen?« »Du hast alles überdeutlich gesagt. Jetzt sollten wir uns verabschieden.«
    Tatiana kam um den Tisch herum. »Shura«, sagte sie leise, »ich möchte dich berühren.« »Nein.« Er wich zurück.
    Naira steckte ihren Kopf durch die offene Tür. »Ist das Abendessen fertig?«
    »Gleich, Naira Michailowna«, sagte Tatiana.
    »Ich dachte, du wolltest erst gehen, wenn du alles geklärt hast?«, fragte sie leise.
    »Du hast selbst gesagt, dass in dir so viel zerbrochen ist, dass ich es nicht mehr klären kann. Also, wo sind meine Sachen?« »Shura ...«
    Alexander trat einen Schritt auf sie zu und sagte gepresst: »Was erwartest du, Tania? Soll ich dir eine Szene machen?« »Nein«, erwiderte sie und drängte ihre Tränen zurück. »Dann gib mir meine Sachen, damit ich verschwinden kann und du weder deinen Freunden noch deinem Liebhaber etwas erklären musst.«
    Als sie sich nicht rührte, befahl er mit lauter Stimme: »Auf der Stelle!«
    Erschreckt und verlegen führte Tatiana ihn zu dem Schuppen hinter dem Haus.
    »Wohin gehst du, Taneschka? Wollen wir nicht endlich essen ...«
    »Ich komme gleich zurück!«, rief Tatiana. Als sie hinter dem Haus waren, versuchte sie, nach Alexanders Hand zu greifen, aber er riss sich los. Sie gab jedoch nicht auf. Sie stellte sich vor ihn hin und schlang einfach die Arme um seine Taille. »Bitte, geh nicht«, flehte sie. »Ich bitte dich. Ich will nicht, dass du gehst. Ich habe jede Minute auf dich gewartet, seit ich aus dem Krankenhaus gekommen bin. Bitte.« Sie legte ihren Kopf an seine Brust.
    Alexander schwieg. Seine Hände ruhten auf ihren bloßen Armen. Tatiana drückte sich noch fester an ihn. »Ach, Alexander, warum bist du nur so störrisch? Verstehst du denn nicht, warum ich dir nicht geschrieben habe?« »Nein.«
    Sie atmete tief seinen Geruch ein. »Ich hatte solche Angst, dass du nicht nach Lazarewo kommen würdest, wenn ich dir von Dascha erzähle!« Sie legte seine Hand auf ihre Wange. »Ich dachte, wenn du nichts von ihr erfährst und hierher kommst und siehst, dass ich wieder gesund bin, wie im letzten Sommer, dann erwachen deine Gefühle für mich vielleicht wieder ...« »Erwachen wieder?«, sagte Alexander heiser. »Was denkst du denn?« Seine Hand blieb auf ihrer Wange liegen, mit der anderen jedoch umschlang er sie und drückte sie fest an sich. »Siehst du denn nicht ...«Er brach ab, und sie spürte, dass er nicht weiterreden konnte. Aber das war auch nicht nötig. Schließlich fuhr Alexander fort: »Tatia, ich werde alles in Ordnung bringen. Ich will dir gerecht werden, aber du musst mir auch die Gelegenheit dazu geben. Du darfst mich nicht so zurückweisen wie heute Morgen.«
    »Es tut mir Leid«, sagte Tatiana. »Bitte, versteh mich.« Sie drängte sich an ihn. »Es gab zu viele Lügen, zu viele Zweifel.« »Sieh mich an.« Gehorsam hob sie den Kopf.
    »Was für Zweifel, Tania?«, fragte Alexander. »Ich bin doch nur wegen dir hier.«
    »Dann bleib

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