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Die Liebenden von Leningrad

Die Liebenden von Leningrad

Titel: Die Liebenden von Leningrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paullina Simons
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ihn ans Fenster. Sie fühlte sich verletzlicher denn je. »Bitte, lass uns nicht streiten. Ich bin so glücklich, dass du hier bist. Ich will doch nur ...« Unverwandt blickte sie ihn an. »Shura, bitte, stoß mich nicht von dir.«
    Er wandte das Gesicht ab. Tatiana knöpfte ihren Kittel auf und griff nach Alexanders Hand. »Küss deine Handfläche und leg sie an dein Herz , hast du mir geschrieben«, flüsterte sie. Sie drückte einen Kuss auf seine Handfläche und legte dann seine große, warme Hand auf ihre entblößte Brust. Stöhnend schloss sie die Augen.
    »Oh, mein Gott, Tatiana ...« Alexander zog sie an sich und seine Hände glitten über ihren Körper. Er drückte sie auf das Sofa und küsste sie leidenschaftlich. »Was soll ich denn tun?« Er zerrte ihr den Kittel herunter und zog ihr die Unterwäsche aus, so dass sie nur noch ihren Strumpfgürtel anhatte. Dann packte er ihre bloßen Hüften und flüsterte: »Was soll ich denn tun, Tania ...«
    Tania brachte kein Wort heraus.
    »Ich bin so wütend auf dich!« Er küsste sie abermals heftig.
    »Ist es dir denn egal, dass ich wütend auf dich bin?«
    »Es ist mir egal... lass deine Wut an mir aus«, stöhnte Tatiana.
    »Komm, lass sie an mir aus, Shura ... jetzt.«
    Innerhalb von Sekunden war er in sie eingedrungen. Tatiana packte seinen Kopf und flüsterte: »Halt mir den Mund zu.«
    Alexander hatte weder seinen Mantel noch seine Stiefel ausgezogen.
    »Tania, ist alles in Ordnung?«, ertönte auf einmal Ingas Stimme von der Tür. Alexander legte Tatiana die Hand über den Mund und schrie: »Geh von der Tür weg, zum Teufel!« »Halt mir den Mund zu, Shura«, flüsterte Tatiana, die vor Glück weinte. »Oh Gott, halt ihn mir zu ...«
    »Nein, geh nicht von mir runter, bitte«, murmelte sie und klammerte sich an seinen Mantel. »Was ist mit deinen Händen?« In der Dunkelheit konnte sie sie nicht sehen, aber sie fühlten sich vernarbt an. »Alles in Ordnung.«
    Tatiana küsste Alexanders Lippen, sein Kinn, seine Bartstoppeln, seine Augen und drückte ihn fest an sich. »Shura, Liebster, geh nicht von mir, bitte. Du hast mir so gefehlt. Bleib, wo du bist ... Geh nicht weg. Spürst du, wie warm ich bin?« Sie versuchte, ihre Tränen zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht. »Hast du mir deshalb nicht geschrieben? Wegen deiner Hände?« »Ja«, erwiderte Alexander. »Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst.«
    »Konntest du dir nicht denken, dass ich den Verstand verliere, wenn ich nichts von dir höre?« »Ich hatte gehofft, du würdest einfach abwarten.« »Liebster, geliebter Mann, hast du Hunger?«, murmelte Tatiana. »Ich kann es kaum glauben, dass du hier bist! Was soll ich dir kochen? Ich habe ein bisschen Schweinefleisch und Kartoffeln. Möchtest du etwas essen?«
    »Nein«, erwiderte Alexander und zog sie hoch. »Warum ist es hier so kalt?«
    »Der Ofen ist kaputt. Die borsotka steht im anderen Zimmer. Slawin lässt mich seinen Primuskocher in der Küche benutzen.« Lächelnd streichelte sie seinen Mantel. »Liebling, Shura, soll ich dir Tee kochen?«
    »Tania, du erfrierst hier! Hast du noch etwas zum Anziehen? Etwas Wärmeres?«
    »Ach, im Moment verbrenne ich«, erwiderte sie träumerisch. »Mir ist nicht kalt.« Sie klammerte sich an ihn.
    »Warum steht eigentlich das Sofa mitten im Zimmer?« »Mein Bett steht dahinter.«
    Alexander nahm eine Decke von der Liege und hängte sie Tatiana um die Schultern. »Warum schläfst du denn zwischen dem Sofa und der Wand?«
    Als sie nicht antwortete, fasste Alexander an die Wand. Vorwurfsvoll blickte er sie an. »Warum hast du ihnen das warme Zimmer gegeben?«
    »Ich habe es ihnen nicht gegeben, sie haben es sich genommen. Sie sind zu zweit und ich bin allein. Sie sind so traurig und Stanislaw hat einen schlimmen Rücken. Shura, wie wäre es mit einem heißen Bad? Ich lasse dir Wasser einlaufen.« »Nein. Zieh dich sofort an.« Alexander schloss seine Gürtelschnalle und öffnete die Tür, immer noch im Mantel. Hastig knöpfte Tatiana ihren Kittel zu und folgte ihm. Alexander ging an Inga vorbei in das Zimmer, in dem Stanislaw saß und die Zeitung las, und forderte ihn auf, mit Tatiana das Zimmer zu tauschen. Stanislaw weigerte sich, aber Alexander beharrte darauf. Gemeinsam mit Tatiana räumte er die Sachen der beiden in das ungeheizte Zimmer.
    Brummelnd stand Stanislaw mit Inga im Flur, und als Tatiana an ihnen vorbeikam, flüsterte sie: »Stanislaw Stepanitsch, schscht! Bitte, provozier ihn

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