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Die Liebesfalle

Die Liebesfalle

Titel: Die Liebesfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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möchte, hm?« Milford nickte angesichts ihrer verräterischen Verstimmung. »Bisschen eingebildet, unser Mr. Ellery.«
    »Aus gutem Grund.«
    Als das Sonnenlicht durch das Laub hindurch flimmerte und auf Celeste fiel, als sie so dastand und ganz wie ihre Mutter aussah, schnürte es Milford die Kehle zu. »Setz dich zu mir. Iss ein wenig.«
    Sie warf ihre Röcke herum und setzte sich.
    Ja, und sie benahm sich auch wie ihre Mutter. Ganz Frau und ganz Entrüstung, während der Mann keinen Schimmer davon hatte, was er ihr eigentlich getan hatte. Er brach ein Stück Brot ab und reichte es ihr.
    Sie nahm es und knabberte den Rand an. »Ich dachte, du hilfst bei den Vorbereitungen im Garten.« Sie zeigte auf den Rasen. Am Fuß des Hügels strampelten sich Dutzende von Mägden und Dienern mit den Vorbereitungen zum Tee ab.
    »Hab meinen Teil erledigt. Die Blumen stehen in voller Blüte.« Das Zickzack aus Hecken, Spazierwegen und Mauern, das den Hügel hinauf führte, wollte er erst gar nicht sehen. Dort oben hatte im vergangenen Jahrhundert irgendein Narr, der zu viel Zeit gehabt hatte, eine Burg gebaut. Oh, keine richtige Burg. Nicht einmal ein brauchbares Gebäude. Es sollte wie eine Ruine aussehen. Die Reichen nannten die Burg eine gotische Lustbarkeit, und wenn Milford nur daran dachte, musste er prusten.
    Aber weil die Burg das Zentrum des Gartens bildete, machte er das Beste daraus. Efeu überzog die Steine. Hier und da hatte er ein paar wilde Kletterrosen gesetzt, die im Frühjahr für Farbe sorgten, und gelbes Geißblatt, das lieblich duftete. Den Reichen gefiel es, wenn sie die Stufen hinaufstiegen und sich auf die Bänke setzten, um die Aussicht über die Gärten und die Landschaft zu genießen.
    Doch es waren die Gärten am
Fuße
des Hügels, die Milfords ganzer sündhafter Stolz waren. jeder der kleinen ummauerten Gärten blühte in einer Fülle von Farben und Düften. jeder Spaziergang war ein Vergnügen, mit Schatten spendenden Eichen und Pflanzen, die Augen und Nase erfreuten. Dort im großen Hauptgarten, wo die Lakaien jetzt sogar Tische aufstellten … weshalb eigentlich?, da glänzte seine Begabung, Blumen so zu pflanzen, dass sie genug Sonne bekamen und sich ins Erdreich schmiegten. ja, die Reichen würden sich heute überall in seinem Garten breit machen; die Männer würden mit großen, klobigen Schuhen herum trampeln und die Frauen mit dem Schlagen ihrer weiten Röcke die Blüten zerfetzen. Aber sie würden der Pracht huldigen, und das war es, wofür er lebte.
    Er nahm einen Bissen und musste zugeben, dass es so köstlich war wie immer. Esther hatte einen guten Laib Brot gebacken, dunkel und kräftig, genau wie er es mochte. Sie wusste das. Das war das Problematische an dieser Frau. Sie wusste nur zu genau, was sie wert war. So eine Frau brauchte ein Mann gar nicht mehr zu loben. Sie lobte sich ja immerzu selbst.
    Es gab einige, die sagten, Esther sei ein stattliches Frauenzimmer: ungefähr in seinem Alter, groß, grobknochig, von wohlproportionierter Üppigkeit. Ihr rotes Haar war von grauen Strähnen durchzogen, und ihre Hände zeigten die Spuren jahrelanger Küchenarbeit. Sie war nicht hübsch; nein, das würde er jedem abstreiten, der es behauptete. Aber mit ihrem Lächeln ließ sie einen Mann ihre Gesichtszüge schnell vergessen, so dass er sich nur noch in ihrer Fröhlichkeit sonnen wollte. Zu dumm, dass sie ihn so selten anlächelte.
    Er kaute bedächtig, schluckte und beschloss, sich nicht darum zu kümmern. Celestes Hand schlich sich an, um eine Scheibe Käse zu stibitzen, und seine Gedanken kehrten zu der ursprünglichen Frage zurück. »Ich denke, Mr. Throckmorton ist ein blitzgescheiter Mann. Was bringt dich drauf, dass er verrückt sein könnte?«
    »Eine Menge Dinge.« Sie faltete die Hände. »Letzte Nacht hat er mit mir getanzt.«
    Milford sah sie von der Seite an. »Du bist ein hübsches Mädchen.«
    »Tanzt er normalerweise mit hübschen Mädchen?«
    »Normalerweise spricht er Tag und Nacht übers Geschäft.«
    Sie nickte. »Da hast du es. Er hat sich mit mir übers Tanzen und über Paris unterhalten. Er hat mit mir einen Rundgang durchs Haus gemacht.«
    »Wollte dich wohl von Ellery und dem Fest fern halten.«
    »Nein, er tat es wegen des Ausschlags und weil Ellery ihn darum gebeten hatte.«
    Milford nickte abermals. »Sag ich doch.«
    »Du denkst also, er hat Ellery den Ausschlag angehängt? Das hab ich anfangs auch gedacht.« Sie schluckte.
    Er wollte sie trösten, aber er wusste

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