Die Liebesfalle
verneigte sich elegant, und wie sanft er aussah! Als er die Mädchen ansah, wurde seine raue Stimme geschmeidig. »Kam gerade vom Fest, mir eine Zigarre zu genehmigen. Ich war gerade erst draußen, hab den Abend genossen, so wie die jungen Damen. Habt ihr Mädchen viel über die Sterne gelernt?«
»Ja, Sir.« Penelope trat vor. Sie war so selbstsicher, ihre Stimme klang fest und zuversichtlich. »Ihr Mädchen erinnert mich an meine kleinen Schwestern. Mir fehlt ihre Lebhaftigkeit.«
Celestes Unbehagen verflog. Mr. Kinman mochte Kinder offensichtlich.
Throckmorton stellte sich neben Celeste, aber er sah zu Mr. Kinman hinüber, als stünden sie irgendwie bedeutsam in Verbindung. »Mr. Kinman kann die Mädchen ins Kinderzimmer bringen.«
»Nein, Mr. Throckmorton, das ist nicht nötig. Ich bringe die Mädchen selbst.« Celeste mochte es nicht, wenn man sie ausschloss wie ein schutzbedürftiges Kind oder ein Dummerchen, das verführt werden sollte. Und obendrein missfiel es ihr, nicht einschätzen zu können, in welche Kategorie diese beide Gentlemen sie einordneten. »Ich bin sicher, Mr. Kinman möchte sich lieber unter die Gäste mischen.«
Der aufsteigende Mond zeichnete Throckmortons Gesicht mit schroffem Strich. Das weiße Licht gab seinem Kinn einen aggressiven Zug, offenbarte unbarmherzig Wange und Nase und eine Augenhöhle, die nur durch das schwache Glimmen seines Auges erhellt war. Die andere Gesichtshälfte blieb in der dumpfen Dunkelheit. »Celeste, ich möchte mit Ihnen reden.« Hinter seiner Milde lauerte der Tonfall eines Mannes, der Gehorsam erwartete.
Sie würde ihm gehorchen … aber nicht jetzt. »Ich werde zurück kommen und Sie aufsuchen, sobald ich die Kinder nach oben gebracht habe.«
»Ich möchte
jetzt
mit Ihnen sprechen«, sagte Throckmorton.
»Es macht mir nichts aus, Miss«, sagte Mr. Kinman beschwichtigend. »Ich muss sowieso zum Haus.«
Er hielt den Mädchen die Hände hin. Penelope ging zu ihm, Kiki hüpfte hinterdrein.
Die Hände in die Hüften gestemmt, beobachtete Celeste, wie die drei zum Haus gingen, und sie weigerte sich, den missbilligenden Tonfall aus ihrer Stimme zu nehmen. »Sie sollten den Mädchen nicht erlauben, einem Fremden ohne Zögern zu vertrauen.«
»Penelope weiß, dass sie nur denjenigen vertrauen darf, von denen ich es ihr sage.«
»Mr. Kinman sagte, er wäre zum Rauchen herausgekommen, aber ich glaube ihm nicht.«
Sie dachte, Throckmorton hätte sie kritisch gemustert, aber als er sprach, klang er nur milde überrascht. »Nicht zum Rauchen? Warum glauben Sie das?«
»Ich habe nirgends Zigarrenglut gesehen, und er hat auch nicht nach Rauch gerochen. Ich weiß nicht, warum er draußen war, aber ich traue keinem Mann, der lügt.«
Erst dachte sie, Throckmorton würde ihr nicht glauben. Dann sah er zu Boden und scharrte mit dem Stiefel im Kies. »Sie haben ihn entlarvt. Er ist schüchtern, mag Partys nicht, nimmt bei Jeder Gelegenheit Reißaus. Sehen Sie sich um, wann immer Sie wollen, und Sie werden ihn bei jeder Art von Festlichkeit am Rande stehend vorfinden.«
»Oh.« Sie dachte an Mr. Kinmans derbes, einfaches Gesicht.
»Er ist wirklich ein guter Mensch. Ich würde ihm mein Leben anvertrauen.« Er lächelte humorlos. »In der Tat habe ich ihm mehr anvertraut als das. Das Leben meiner Töchter.«
»Wenn dem so ist …« Vielleicht sollte sie Mr. Kinman seine Schüchternheit nachsehen. »Wenn ich ihn das nächste Mal treffe, sehe ich zu, dass ich ihn aus seinem Schneckenhaus locke.«
Throckmorton hustete, bevor er mit rauer Stimme sagte: »Das wäre sehr freundlich von Ihnen.«
Er lachte, aber sie wusste nicht, warum. Vielleicht hatte sie etwas gesagt, das eine englische Lady nicht sagte. Vielleicht hatte sie sich etwas herausgenommen, das ihr nicht zustand. Es gefiel ihr nicht, dass Throckmorton sie auslachte.
Er bemerkte es nicht, wie sonst hätte er denken können, er könne ihre Laune aufheitern, indem er scherzhaft fragte: »Warum sind
Sie so
argwöhnisch Celeste? Lauern in Paris denn an jeder Straßenecke Mörder und Entführer?«
»In Russland.«
Sie überlegte. »Und in Paris manchmal auch.«
»Sie müssen mir von Ihren Reisen erzählen. Ich fange an zu vermuten, dass Sie einige faszinierende Abenteuer erlebt haben.« Er packte sie an der Taille und ließ sich mit ihr auf die Decke sinken.
Kapitel 14
»Mr. Throckmorton! Ein Gentleman gebraucht seine Körperkraft niemals gegenüber einer Lady.« Celeste wollte ihn in die Weichteile
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