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Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)

Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)

Titel: Die Liebesgöttin erwacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloé Césàr
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rasch.
    »Ich glaube, es ist gerade mal zwei Uhr morgens«, ergänzte Sandy, »wir haben also reichlich Zeit.«
    Sie fuhren mit dem Lift ganz hinauf. Die Wohnung entpuppte sich als traumhaftes Penthouse mit Dachterrasse und Blick über das nächtliche Paris.
    »Wow«, sagte Amanda und nahm einen Schluck aus ihrem Martiniglas. »Was für eine Aussicht! So würde ich auch gerne leben.«
    »Man gewöhnt sich daran. Wie an fast alles im Leben«, sagte eine männliche Stimme hinter ihr.
    Sie drehte sich langsam um: »Sie müssen Larry sein …«
    Er kam auf sie zu, und sie konnte ihre Verblüffung wohl nicht verbergen. Jedenfalls grinste er jetzt breit und rieb sich dabei das Kinn, das mit einem Dreitagebart geschmückt war.
    Zum Glück, denn ansonsten sah er aus wie Sandy. Sogar die blonden Haare trug er schulterlang wie sie.
    Vielleicht war er unwesentlich größer, aber genauso schlank, genauso blauäugig, genauso blond.
    Er stand jetzt vor Amanda und küsste sie leicht auf beide Wangen zur Begrüßung, wie es die Franzosen und Spanier machten. Aber er musste – wie Sandy – Amerikaner sein.
    Diese trat jetzt neben ihn, und sofort legte er einen Arm um ihre Schultern und küsste sie dann zärtlich und ungeniert auf den Mund.
    »Ich hatte dich nicht so früh zurückerwartet, Sweetheart«, sagte er, »aber ich freue mich. Du hast eine Freundin mitgebracht?«
    »Das ist Amanda, Larry! Die Künstlerin, die diese wunderschönen erotischen Skulpturen macht.«
    »Was für eine Ähnlichkeit«, sagte Amanda. »Ich wusste nicht, dass Sie einen Bruder haben, Sandy.«
    »Schlimmer …« – Larry lachte. »Sie hat einen Zwillingsbruder. Was die Sache sogar noch komplizierter macht.«
    Sandy gab ihm erst einen liebevollen Klaps, dann einen Kuss auf die Lippen: »Lässt du uns ein Weilchen allein? Amanda und ich haben etwas zu bereden, von Frau zu Frau.«
    »Ich verstehe«, er zwinkerte Amanda zu, »ich mache derweil einen kleinen Imbiss zurecht, ein verfrühtes Frühstück sozusagen. Bis gleich, ihr Süßen.«
    Amanda spürte, wie sie rot wurde unter seinem Blick. Er sieht so unverschämt gut aus, ist hinreißend sexy und supernett noch dazu. Und mindestens zehn Jahre jünger als ich. Hilfe!
    Er verschwand, und Sandy sagte leise: »Pierre gibt uns Schutz, Larry und mir. Oder auch ein Alibi, je nachdem, wie man es sehen will. Und umgekehrt läuft es genauso. Wir leben in einer Art Symbiose miteinander. Verstehen Sie, Amanda?«
    Jetzt endlich setzte das große Begreifen ein.
    »Sie und Larry sind … ein Paar?«
    »Ja. Wir wurden als Kinder voneinander getrennt, als unsere Eltern sich scheiden ließen. Ich lebte mit unserer Mutter in Los Angeles, Larry mit Vater in New York. Wir sahen uns nie mehr und trafen uns erst fast zwanzig Jahre später eines Tages zufällig in London auf einer Veranstaltung wieder. Es war Liebe auf den berühmten ersten Blick. Wir konnten uns nicht dagegen wehren.«
    »Ich beginne zu verstehen! Natürlich konnten Sie beide daraufhin nicht in die Staaten zurück, jedenfalls nicht, wenn Sie zusammenleben wollten.«
    Sandy lächelte und trat mit ihrem Glas ans Fenster. »Genau. Aber auch in Frankreich wird Inzest bestraft, wie fast überall auf dem Globus. Und obwohl gerade die Pariser es gewohnt sind, beide Augen fest zu schließen, sobald es um l'amour geht. Trotzdem ist es besser, mit Pierre verheiratet zu sein und zu dritt in einer Wohnung zu leben. Sie ist immerhin groß genug, mein Mann hat seinen eigenen Eingang und sein abgetrenntes Reich. Hier empfängt er auch ungestört seine Lustknaben …«
    »Wie etwa Lolita?«
    »Wie Lolita, richtig! Pierres Familie in der Provence, vor allem die stockkonservative Mutter, hegen keinerlei Verdacht und sind zufrieden und stolz auf ihren Sohn. Also ist uns allen gedient mit dem Arrangement. Noch Fragen?«
    »Allerdings. Eine für mich wichtige! Warum erzählen Sie mir das alles, Sandy? Verstehen Sie mich nicht falsch, ich freue mich über Ihr Vertrauen und würde es nie missbrauchen. Ich werde bloß das Gefühl nicht los, dass noch etwas anderes dahintersteckt.«
    »Das tut es tatsächlich, Amanda. Ich habe eine große Bitte an Sie.«
    »Schießen Sie los. Wenn ich Ihnen und auch Larry helfen kann, werde ich es tun. Im Namen der Liebe, an die ich fest glaube, auch wenn ich ständig selbst damit in irgendwelchen Schlamassel gerate. Leider.«
    Sandy trat jetzt ganz nahe an sie heran und sah Amandatief in die Augen: »Wenn es wehtut, wenn es kompliziert ist und

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