Die Liebesgöttin erwacht (German Edition)
Extrawurst, keinen Rabatt, ich will Ihren ehrlichen Eindruck von uns beiden. Würden Sie das tun?«
»Aus ganzem Herzen ja . Ehrlich gesagt, kam mir die Idee zu einer solchen Arbeit vorhin beim Essen ganz spontan schon selbst. Ach was, es war schon eine ausgewachsene Vision. An Geld hatte ich dabei allerdings keinen Moment gedacht.«
Sandy beugte sich vor. Ihr ebenmäßiges Gesicht zeigte einen gespannten Ausdruck: »Hatten Sie dafür etwa schon einen Titel vor Augen?«
Amanda nickte. »Sandy und Larry. Abkürzung S. und L. Wie Sex und Liebe .«
»Ich kann es nicht glauben! Genauso hatte ich es mir ausgemalt und insgeheim gewünscht. Allerdings hätte ich mich niemals getraut, Ihnen von mir aus diesen Vorschlag zu unterbreiten.«
Sandy sprang vor lauter Aufregung von der Couch auf. »Larry wird vielleicht Augen machen.«
»Wollt ihr beiden es eigentlich auf ein Coming-out ankommen lassen? Im schlimmsten aller Fälle könnte das passieren, Sandy!«
»Früher oder später wird es sowieso passieren. Aberniemand wird uns etwas anhaben können. Pierre ist mein Mann, und er beschützt uns. Wie wir ihn beschützen, Amanda. Vergessen Sie das nicht. Niemand kann uns etwas nachweisen. Sie sind unsere einzige eingeweihte Mitwisserin. Und Sie sind Künstlerin. Die Kunst aber ist frei, wie die Liebe frei ist!«
»Also gut, abgemacht. Ich muss allerdings erst auf meine Insel und in mein Atelier zurück. Nur dort kann ich in Ruhe und damit konzentriert genug arbeiten. Sex und Liebe werde ich zuallererst in Angriff nehmen. Versprochen. Und jetzt würde ich gerne ein Taxi rufen.«
»Bitte schlafen Sie hier heute Nacht. Unsere Zimmertür wird offen bleiben, Amanda. Ich vertraue Ihnen vollkommen, und ich weiß, Larry geht es ebenso. Kommen Sie, ich zeige Ihnen das Gästezimmer, es ist alles vorbereitet.«
»Sie wollen tatsächlich, dass ich Ihnen beiden …«
»Pst«, machte Sandy und legte ihr rasch einen Zeigefinger auf die Lippen. »Sie wissen doch selbst am besten, wie Sie arbeiten und was Sie dazu benötigen an … Recherche. Ihre Kunstwerke beweisen es. Machen Sie einfach, was Sie immer tun, wenn Sie an einer Idee arbeiten. Das ist meine große Bitte. Vergessen Sie, dass Sie einen Auftrag haben! Führen Sie die Skulptur so aus, wie sie Ihnen in Ihrer Vision erschien. Ich will das Original von Amanda. Die unverfälschte Wahrheit. Verstehen Sie? Den Preis für das Werk bestimmen Sie hinterher, und ich werde ihn zahlen. Ohne jede Diskussion.«
14
A manda entdeckte die Aquarellmalerei erst, als sie das Licht löschen wollte, um ins Bett zu steigen. Dabei hing das Bild direkt über dem Kopfteil.
Himmel, wo bin ich bloß mit meinen Gedanken? Was für eine seltsame Nacht, so viele Erlebnisse, davon muss einem ja der Kopf brummen …
Eine junge Frau war darauf abgebildet, unverkennbar Sandy.
Sie war nackt bis auf ein kurzes Röckchen, nur ihre langen, blonden Haare bedeckten den Oberkörper, ließen aber die wohlgeformten Apfelbrüste durchschimmern.
Sie stand bis zu den Oberschenkeln im Wasser, im Hintergrund war ein Strand zu erkennen.
Das Röckchen hatte sie geschürzt, vermutlich um es vor der Nässe zu schützen. Trotzdem hing seitlich ein Zipfelchen bereits im Meer.
Dafür war es vorne weit genug gelüftet, man konnte das dunkelblonde Delta zwischen den Beinen sehen. Es wurde gerade von einer kleinen Welle mit weißer Schaumkrone benetzt. Es sah aus, als leckte der Wasserwirbel an der Klitoris und verpasste dabei gleichzeitig der Muschi eine feuchte Massage.
Sandy sah atemberaubend, nämlich wild und sinnlich aus mit den vom Wind verwehten Haaren. Irgendwo in dem blonden Schopf hing außerdem eine tropische Blüte von erlesener Schönheit.
Amanda erkannte auf den ersten Blick: Wer auch immer dieses Aquarell gemalt hatte, war nicht nur ein sehr guter Künstler, sondern auch in Liebe für sein Modell entbrannt. In Lust und Liebe , um genau zu sein.
Sie ließ den Blick über das Bild wandern und entdeckte die Signatur am unteren rechten Rand.
Larry Lodge 14. 4. 2005 Puerto Rico
Sie konnte anschließend nicht einschlafen, arbeitete im Geist bereits an Sex und Liebe .
Es geht also wieder los – die Idee ist stark genug, deshalb werden all meine Gedanken in den nächsten Tagen nur noch darum kreisen. Die Erholungsphase in Paris ist hiermit beendet. Ich sollte meine Modelle besser skizzieren. Bin ich erst wieder auf Teneriffa, ist es dazu zu spät. Fotos haben nie dieselbe Aussagekraft für mich …
Kaum war der
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