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Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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blitzenden Augen wartete sie unten auf Mademoiselle Cugat.
    »Wann und wo hast du Skifahren gelernt?«, fragte diese.
    »Mit drei am Zwerglhang in Davos. Wir sind jedes Jahr in … in unserer Hütte.«
    »In Davos sind die Hänge länger und steiler, was?« Mademoiselle Cugat freute sich. »Heute fährst du in meiner Gruppe; es ist die beste. Falls du dich dort nicht wohlfühlen solltest, wovon ich aber nicht ausgehe, wechselst du zu Mister Brent. Einverstanden?«
    Sie winkte ihren Leuten. »Kommt her, ihr habt ein neues
Mitglied bekommen!« Sie schaute sich um. »Warum fahren die nicht?« Sie wartete, bis Max und Jem, Valerie und zwei weitere, die Elena noch nicht kannte, beisammen waren.
    Erst jetzt sah Elena, dass Herr Dorn, der Lehrer in Biologie und Chemie, für die Langsamen verantwortlich war. »Die lassen’s gemütlich angehen«, stellte Jem fest.
    Mademoiselle Cugat schüttelte den Kopf und machte eine energische Armbewegung. »Los jetzt, Dorn!«
    Endlich kam die Gruppe ihrer Aufforderung nach und schob sich zum blauen, dem leichten Hang. Herr Dorn fuhr langsam und bedächtig an, die anderen folgten, Lana machte den Schluss.
    »Jetzt passt auf!« Jem stieß sich ab und wedelte den Hang hinunter, wobei er einmal Swettys Bahn in ziemlichem Abstand kreuzte. Trotzdem erschrak sie, schwankte, versuchte einen Bogen, brachte ihn gerade so zuwege, dann verlor sie die Kontrolle über ihre Skier, rutschte quer zum Hang die Piste hinunter, versuchte da, wo der Tiefschnee begann, zu stoppen, brachte einen Stock zwischen die Beine, fiel, glitt weiter, blieb liegen …
    Valerie schrie auf und wedelte bergab.
    Max flüsterte: »Gut gemacht, Jem.«
    Schon fuhren Mademoiselle Cugat und andere im Schuss zu Swetlana.
    Jem hielt die Hand vor die Augen und stöhnte. »Mein Gott, das ist ja der reinste Katastrophentourismus!«
    Es stellte sich heraus, dass Swetlana das rechte Handgelenk wehtat - verstaucht war es nicht - und sie so sauer war, dass sie unbedingt mit der nächsten Zahnradbahn ins Tal fahren wollte, was niemand bedauerte.
    Elena verbot sich noch einmal jeden Gedanken an die Vergangenheit und genoss die Stunden im Schnee in vollen
Zügen. Dass auch Max in ihrer Gruppe fuhr und sie immer wieder ein Wettrennen veranstalteten, genoss sie sehr. Max und die anderen lobten ihren rasanten Fahrstil und sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Bei der letzten Abfahrt allerdings passierte etwas Unerwartetes.
    Max stand neben ihr oben am Hang. Er rief: »Wer zuerst unten ist!«, stieß sich ab, sie folgte ihm, holte ihn ein, überholte ihn - und plötzlich ruderte sie mit den Armen, stürzte und riss dabei Max mit, der einen Arm ausgestreckt hatte, um sie zu stützen.
    Direkt neben ihnen schoss Valerie bergab.
    Ihre Skier hatten sich ineinander verhakt, sie rutschten ein Stück ab, lachten dabei und wischten den Schnee aus dem Gesicht und von den Gläsern der Skibrille.
    »Val muss dir hinten über die Bretter gefahren sein! Du hättest dein Gesicht sehen sollen, Elena! Absolut fassungslos warst du!«
    Sie sortierten ihre Skier und Stöcke auseinander, Max hielt ihr den rechten Stock hin, damit sie sich hochziehen konnte - aber ihr Schwung war so groß, dass sie Max vor die Brust rutschte, worauf er instinktiv seine Arme um sie warf und beide wieder im Schnee landeten.
    »Sorry! Hab ich dir wehgetan?«
    Max schwieg.
    »Max! Ist dir was passiert?«
    »Nein«, sagte er leise. »Verletzt habe ich mich nicht.«

    Es dämmerte, als sie in Glion aus der Zahnradbahn stiegen. Müde und hungrig entledigte sich Elena im Schuhraum ihrer schweren Stiefel und hängte Hose und Jacke ihres Anzugs im Trockenraum auf.
    »Ich bin so gut wie tot«, stöhnte Mia und begutachtete
das Loch in ihrer Wollsocke. »Wer bringt mir das Essen ans Bett? Du, Victoria?«
    »Wie komme ich dazu! Wenn du wüsstest, was ich für matschige Muskeln habe, würdest du mir das Essen ans Bett bringen, Mia! Die Einzige, die sich noch auf den Beinen hält, ist Elena.«
    »Elena, Darling, sag, dass du Mitleid mit uns hast«, flehte Sophia-Leonie. »Drei Tabletts in den dritten Stock zu tragen schaffst du locker, stimmt’s?«
    Lachend schüttelte Elena den Kopf. »Ich muss mich um die kranke Charly kümmern.«
    Ihre Freundin war nicht im Zimmer. Da ihr Bademantel nicht am Haken hing, musste sie wohl unter der Dusche stehen, kombinierte Elena, zog ihre Skiunterwäsche aus, schleuderte sie auf den Boden und sah dabei auf Charlys zerwühltes Bett. Das Kissen war

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