Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
Vom Netzwerk:
Max.
    »Knutschen im Wäldchen ist verboten!«, keifte Anni.
    »Ein Kuss ist keine Knutscherei!«, brüllte Max. »Lass uns bloß in Ruhe, sonst -!«

Sonntag, den 24. März
    Ob Anni, die kleine Neugierige aus der Fünften, wusste, wer das Monster gespielt hatte? Um das herauszufinden, besorgte Elena an der Tankstelle eine Tüte Chips, eine Schachtel Pralinen und zwei Flaschen Cola.
    Als Professor Mori abends das Haus abgeschlossen hatte und alles im Dunkeln lag, schlüpfte sie in ihren Bademantel und klopfte an Annis Tür. »Ich bin’s, Elena«, wisperte sie. »Schläfst du schon?«
    »Nein. Komm rein.«
    Elena setzte sich auf Annis Bett, zog eine Kerze und ein Feuerzeug aus der Bademanteltasche und zündete die Kerze an. »Ich kann noch nicht schlafen. Da dachte ich, ich besuche dich. Schau, ich hab uns was mitgebracht.«
    »Das ist nett von dir«, sagte Anni und riss sofort die Chipstüte auf. »Mir ist schrecklich langweilig«, gestand sie. »Du hast Max, Max hat dich und die Zwillinge - nur ich hab niemand.«
    »Deshalb besuche ich dich. Weshalb bist du eigentlich nicht nach Hause gefahren?«
    »Weil -« Anni verzog das Gesicht. »Mein Vater arbeitet für seine Firma in Australien. In den Sommerferien besuche ich ihn.«
    »Was ist mit deiner Mutter?«
    »Hat eine neue Familie«, erklärte Anni sachlich. »Die Kinder von ihrem Neuen sind gemein zu mir, deshalb bleibe ich lieber im Internat.«
    »Ach du lieber Himmel!«
    »Blöd, dass niemand aus meiner Klasse hiergeblieben ist.« Anni griff wieder in die Chipstüte.
    »Ja, das ist schade für dich.« Elena zog das Zellophanpapier
von der Pralinenschachtel. »Ich glaube, es sind gute Pralinen. Weißt du eigentlich, wer sich als Monster verkleidet hat?«
    »Das war Valerie.«
    »Ausgeschlossen!«, widersprach Elena sofort. »Valerie ist klein. Das Monster war groß und wurde immer größer - keine Ahnung, wie sie das gemacht haben soll.«
    »Mit einer Leiter. Ist doch klar.«
    »Wie - mit einer Leiter?«
    Anni nahm sich eine Praline. »Die Zehner haben sich von Herrn Appenzell die Bockleiter ausgeliehen, und weil Valeries Lumpengewand aus lauter Säcken zusammengenäht und sehr lang war, habt ihr nicht gesehen, wie sie eine Sprosse nach der anderen hochgestiegen ist - die Lumpen hingen ja drüber.«
    »Ganz schön raffiniert«, gab Elena zu.
    »Es war so.« Anni warf sich eine Handvoll Chips in den Mund. »Zuerst solltet ihr in der Halle getauft werden. Wegen der Kälte und falls es regnen würde und so. Das Monster sollte auf Stelzen aus dem Dunkeln kommen, und weil nur Valerie auf Stelzen gehen konnte, musste sie das Monster sein. Aber dann fiel Swetlana ein, es wäre doch wirkungsvoller, wenn das Monster nicht von Anfang an riesengroß wäre, sondern eben wachsen würde. So kam die Leiter ins Spiel und der Pavillon. Obwohl also Valerie nicht mehr auf Stelzen gehen musste, blieb sie das Monster. Sie hatte ja auch die Maske«, setzte Anni hinzu.
    »Die Maske?«
    »Du weißt wohl wirklich nichts«, stellte Anni fest. »Ist die Cola für mich?«
    »Klar.« Elena schraubte den Verschluss auf. »Hier. Wie war das mit der Maske?«

    »Du bist erst nach den Faschingsferien gekommen«, begann Anni ihren Bericht. »Deshalb weißt du nicht, dass wir vor den Ferien in der Kellerbar Fasching feierten. Poldy kam als Monster. Er hatte die Maske auf, aber weil ihm warm geworden ist, hat er sie auf den Tisch gelegt, an dem er mit Gordon saß. Ja, und dann -« Anni biss in eine Praline. »Schon wieder Marzipan. Macht nichts. Ich mag Marzipan.«
    »Und dann?«
    »Dann, als wir um zehn ins Bett mussten, war die Maske weg. Spurlos verschwunden. Niemand wusste was, niemand hatte was gesehen.«
    »Wir, meine Freunde und ich, haben uns dann überlegt, wann die Maske noch auf dem Tisch lag, wer mit wem tanzte, wer wann gegangen ist … eben so das Normale«, erklärte Anni cool. »Na ja, und wie wir uns das alles überlegt hatten, fiel uns ein, dass Valerie mal aufs Klo gegangen und eine ganze Weile nicht wiedergekommen ist.«
    »Und dann?«
    »Dann bin ich gleich am Morgen in Valerie und Swetlanas Zimmer, als die beiden im Bad waren, und hab geguckt. Die Maske war in Valeries Schreibtischschublade.«
    Dann hatte damals tatsächlich nicht Swetlana, sondern Valerie durch ein Pavillonfenster geschaut und Charly erschreckt, kombinierte Elena. Das Ganze war ein abgekartetes Spiel gewesen … Wie gemein! »Weißt du, ob Valerie einen Freund hat?«
    Anni schüttelte den Kopf. »Hat sie

Weitere Kostenlose Bücher