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Die Liebesluege

Titel: Die Liebesluege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Flegel
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nicht. Valerie hat Swetlana, sonst hat sie niemand.«
    »Nicht mal Poldy? Ich dachte, Poldy sei ihr Freund.«
    »Komm schon!« Anni lachte. »Poldys Freund ist Gordon. Ne, es ist doch so - aber das kannst du ja nicht wissen, weil
du erst so kurz hier bist -, es ist so, dass Swetlana mit Valerie lernt. Ohne sie wäre Val schon längst nicht mehr in Villa Rosa.«
    »Warum tut sie das? Nur weil sie selbst gute Noten schreibt und Val ihre Freundin ist, der sie helfen möchte?«, überlegte Elena laut.
    »Bis ihr gekommen seid, war Swetlana Klassenbeste«, bestätigte Anni. »Sie ist sehr ehrgeizig.«
    »Warum eigentlich? Ich frage mich auch, warum die beiden schon lange vorm Aufstehen lernen. Das ist doch abartig, findest du nicht auch?«
    Anni schlang die Arme um die Beine. »Warum? Keine Ahnung. Wir wissen nur, dass Swetlana mal berühmt werden will.«
    »Berühmt? Als Schauspielerin, weil sie gut aussieht? Wie berühmt?«
    »Ich sag doch, wir wissen es nicht«, erklärte Anni ungeduldig. Sie biss einen Fingernagel ab.
    »Lass das, Anni!«
    »Mir ist so langweilig!«
    »Das verstehe ich. Was würdest du denn gerne tun? Möchtest du mit mir im Werkraum etwas basteln? Oder zeichnen?«
    Anni schüttelte den Kopf. »Am liebsten würde ich mit den Jungs das Boot herrichten. Aber die erlauben es bestimmt nicht«, setzte sie niedergeschlagen hinzu.
    »Sie werden es dir erlauben«, sagte Elena entschieden.
    »Mann, das wäre toll!«
    »Abgemacht. Ach, noch was.« Elena fand es zwar ziemlich fies, dass sie Anni mit Chips und Pralinen bestach, um hinter die Geheimnise der vergangenen Wochen zu kommen, aber auf halbem Weg wollte sie nicht stehen bleiben.
»Einmal lag ein stinkender Lappen in Charlys Bett, einmal hing ein rotes Seidenband von der Decke, und einmal fanden wir einen ekligen Scherzartikel im Papierkorb. Wir haben nie erfahren, wer die Spender der Liebesgaben waren.«
    »Ihr seid eben keine Detektive«, erklärte Anni in vollem Ernst. »Deshalb wisst ihr auch nicht, wer eure Feinde sind.«
    Elena hielt den Atem an. »Haben wir denn Feinde?«
    »Na klar!« Anni knüllte die leere Chipstüte zusammen. »Swetlana ist nicht mehr Klassenbeste, und Val ist sauer, weil du besser Ski fährst als sie. Deshalb haben sie den anderen gesagt, sie würden die Vorbereitungen übernehmen.«
    Elena runzelte verständnislos die Stirn. »Welche Vorbereitungen?«
    »Na, eure Taufe musste doch vorbereitet werden. Max war gegen das Monsterspiel, aber er wurde überstimmt.«
    »Er hat nie ein Sterbenswörtchen verraten«, gestand Elena und war sich nicht sicher, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
    »Er ist Schulsprecher«, erinnerte Anni. »Bei der Besprechung gab es ziemlichen Zoff. Swetlana war ganz besonders fies; sie sagte, weil er in dich verliebt sei, sei er seiner Aufgabe nicht gewachsen und müsse von seinem Amt zurücktreten.«
    »Nein!«
    »Doch. Max brüllte, er würde sein Amt zur Verfügung stellen, aber alle anderen waren dagegen. Und weißt du, was dann geschah?« Anni machte eine dramatische Pause. »Er setzte durch, dass ihr nicht gefesselt wurdet. Ihr solltet nämlich in Handschellen zum Pavillon hochgetrieben werden. Wie zwei Kühe, hat Valerie gesagt. Ich sag dir eins,
Elena, dein Max hat sich für euch wirklich ins Zeug gelegt.« Sie schloss die Pralinenschachtel. »Aber vor Lana und Val müsst ihr euch in Acht nehmen.«

Montag, 25. März bis Karfreitag, 29. März
    Noch vor dem Frühstück nahm Elena Max beiseite und fragte ihn, ob Anni am Boot mitarbeiten könne.
    »Nur, wenn sie uns nicht ständig nervt. Das heißt -« Er drehte sich um. »Anni, kannst du schwimmen?«
    »Na klar!«
    »Ok, dann ist die Sache geritzt. Kannst uns helfen!«
    Anni wurde rot vor Freude. »Cool.«

    Das Vogelwesen stürzte Elena in einen wahren Schaffensrausch.
    Gleich nach dem Frühstück verzog sie sich in den Werkraum und hatte das Gestell schon zusammengenagelt, als Carl Crupinski auftauchte. »Nicht übel«, lobte er, legte aber gleich den Finger an eine kritische Stelle. »Da muss noch ein Nagel rein, sonst fällt das gute Stück vom Gewicht des Papiers und Kleisters in sich zusammen.«
    Feinfühlig, wie er war, verschwand er schon nach kurzer Zeit.
    Elena arbeitete wie besessen und schaute gegen 13 Uhr voll Bedauern auf die Uhr. Zeit zum Mittagessen. Sie hatte keinen Hunger und hätte liebend gerne weitergemacht, obwohl sie sich auch auf Max freute. Während sie die Schale mit Kleister auswusch, fragte sie sich, ob der

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