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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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durchschneiden?«
    »Nein. Das kann nur Bryan.«
    »Ich weiß, wie man sie öffnen kann«, stieß Ostin atemlos hervor, als er uns eingeholt hatte. »Du kannst deine Elektrizität benutzen.«
    »Aber Ian hat gesagt, es sei eine Luftschleuse«, erwiderte ich. »Die funktioniert nicht mit Elektrizität.«
    Ostin lächelte. »Genau da liegt der Denkfehler. Der Schleusenmechanismus funktioniert mit Luft, aber woher kommt die Luft?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Aus einem Lufttank?«
    »Genau, mit einem elektronischen Ventil. Während ich dadrin eingesperrt war, hatte ich Ian gebeten, diesem Schlauch zu folgen. Über jeder Tür befindet sich ein elektronisches Ventil. Wenn meine Berechnungen stimmen, musst du nur den Schalter überladen und der Luftdruck fällt.«
    »Er ist echt gut«, sagte Taylor.
    »Wo ist das Ventil?«, fragte ich.
    Ostin zeigte auf eine Stelle über der Tür. »Ungefähr da. Eine gute Ladung sollte es kurzschließen.«
    Die Stelle war mindestens eineinhalb Meter über meinem Kopf. »Ich brauch eine Leiter.«
    »Steig auf.« Ostin kniete sich auf alle viere.
    »Bist du sicher?«
    »Mach’s einfach.«
    Ich stellte mich auf seinen Rücken und streckte mich, so weit es ging, aber es war immer noch nicht hoch genug. »So funktioniert das nicht.«
    »Warte«, griff Taylor ein. »Wir machen das wie beim Cheerleading. Komm her, Ostin.«
    Ostin stellte sich an die Tür.
    »Gib mir deine Hand.« Sie verschränkten ihre Hände. »Und jetzt, Michael, stellst du deinen Fuß da drauf und wir heben dich hoch.«
    »Bist du sicher, dass ihr das schafft?«
    »Ja, klar. So machen wir unsere Pyramiden beim Cheerleading.«
    Ich stellte mich auf ihre Arme.
    »Hoch!«, rief Taylor.
    Ich erhob mich über die Tür. »Genial«, sagte ich und legte meine Handfläche an die Wand über dem Türpfosten. »Hier, Ostin?«
    »Müsste ungefähr stimmen.«
    »Na dann, los geht’s.« Ich pulsierte mit aller Kraft. Das Licht neben mir flackerte.
    »Und jetzt?«
    »Warte einfach.«
    Endlich hörten wir das Zischen der entweichenden Luft. Die Tür klickte.
    »Wir haben’s geschafft!«, jubelte Ostin.
    Sie ließen mich wieder herunter, und ich öffnete die Tür. Ian, McKenna und Abigail standen mitten im Raum und warteten auf uns. Sie zu sehen bewegte mich zutiefst.
    Ich lief zu Abigail und umarmte sie. Danach umarmte ich McKenna und Ian.
    »Ihr habt mir das Leben gerettet.«
    »Du warst echt mutig«, erwiderte Ian. »Unglaublich mutig. Ich glaube nicht, dass ich das, was du durchgemacht hast, überlebt hätte.«
    »Wir sind stolz auf dich«, sagte McKenna. Abigail nickte.
    »Ich danke euch. Wie kann ich das jemals wiedergutmachen?«
    »Ich glaube, das hast du gerade getan.« Ian nickte zur offenen Tür.
    Im Korridor ging ein Alarm los – ein grelles rotes Stroboskoplicht begleitet von einer ohrenbetäubend schrillen Sirene. Wir hielten uns die Ohren zu.
    »Taylor, Ostin!«, schrie ich. »Hebt mich noch mal hoch!«
    Sie hoben mich wieder hoch. Ich streckte mich, griff nach dem Alarm und pulsierte. Der Alarm verstummte und klang dabei wie eine kranke Kuh.
    »Ich danke dir.« Taylor atmete auf. »Das war echt nervig.«
    »Okay, jetzt brauchen wir einen Plan«, sagte ich.
    Während wir redeten, sah sich Ian hektisch von den Decken bis zu den Wänden um. »Die Wachen sammeln sich«, flüsterte er. »Da kommen gerade zwei im vorderen Gang direkt auf uns zu.«
    »Wo?«, fragte ich.
    Er zeigte auf die hintere Wand, und sein Zeigefinger folgte ihrem Weg. »Genau hier auf der anderen Seite der Wand.«
    »Ian, sag uns weiter, wo sie sind. Taylor, wenn sie nah genug sind, starte sie neu. Zeus, sobald du ihre Waffen siehst, verpass ihnen einen Blitzschlag.«
    »Alles klar, Chef.«
    Ich ging mit Ian hinaus auf den Korridor. Er stand jetzt der hinteren Zellenwand gegenüber und folgte den Bewegungen der Wachleute. »Sie sind fast an der Ecke«, flüsterte Ian. »Jetzt.«
    Zeus und ich drückten uns kurz vor der Ecke gegen die Wand. Ich sah das metallene Schimmern von zwei Gewehrläufen, und Zeus schoss Elektrizität aus den Händen. Beide Wachen fielen zu Boden. »Du hast sie erledigt«, sagte Ian. »Zwei Wachen weniger.«
    »Sind hier unten noch mehr?«, fragte ich.
    »Noch nicht. Aber einige sind bereits im Treppenhaus.«
    »Kümmern wir uns erst mal um die beiden.« Zeus und ich schleppten die beiden Wachen ans hintere Ende der Zelle und fesselten sie mit ihren Handschellen an die Toilette. Dann versammelten wir uns draußen auf dem Gang.

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