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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Elektrizität zirkulierte zwischen seinen Fingern. »Du wirst sterben!«
    Er richtete seine Hand auf mich und ließ einen Sturm knisternder blau-weißer Elektrizität auf mich los. Ich pulsierte genau im richtigen Moment, und als seine Elektrizität auf mein elektrisches Feld traf, hörte es sich an wie der Beckenschlag eines Orchesters. Der Raum war hell erleuchtet.
    Zu meiner Überraschung ging es mir gut. Nicht nur, dass mein Stromausstoß mich schützte, ich war sogar in der Lage, ihn aufrechtzuerhalten. Normalerweise konnte ich höchstens zehn oder fünfzehn Sekunden lang pulsieren, aber jetzt strengte es mich gar nicht an. Im Gegenteil, ich wurde stärker. Ich nahm Zeus’ Elektrizität in mich auf. Sogar die Kraftlosigkeit, die ich vorher gefühlt hatte, war verschwunden.
    Im Raum war so viel Elektrizität, dass uns die Haare zu Berge standen. Ich blickte zu Taylor. Sie starrte ungläubig zurück.
    Es macht mir nichts , dachte ich.
    Sie nickte.
    Kannst du meine Gedanken lesen?
    Sie nickte wieder. Die Elektrizität im Raum hatte eine Art Brücke gebaut.
    Ich verstehe dich , hörte ich sie sagen, obwohl sich ihre Lippen nicht bewegten. Jetzt konnte ich auch ihre Gedanken lesen.
    Zeus sah, dass die Elektrizität mir nicht schadete und wurde noch wütender. Die Hände erhoben und wild herumfuchtelnd sah er aus wie ein Irrer. »Verbrenne!«
    Ein widerlicher Geruch von verbranntem Plastik erfüllte den Raum. Ich schaute hinunter und bemerkte, wie mein Stuhl schmolz. Die Plastikfesseln, mit denen mich die Wachen an Handgelenken und Beinen gefesselt hatten, und der Gürtel um meine Taille waren geschmolzen. Ich war frei.
    Ich sah auf und lächelte Zeus an. Unbändige Wut brannte in seinen Augen. Er presste die Zähne zusammen und verstärkte seinen Angriff. Die Kraft seiner Elektrizität erhöhte meine eigene. Ich wurde immer stärker und man konnte ihm ansehen, wie er schwächer wurde. Schweißperlen standen auf seiner Stirn, und er atmete schwer.
    Meine Haut begann, in einem fahlen Weiß zu leuchten und wurde immer heller, bis ich aussah wie eine hell erleuchtete Glühbirne.
    »Aaargh!«, rief er erschöpft und hörte auf. Er schüttelte die Hände, als hätte er sich die Finger verbrannt. »Okay, dann lasse ich eben sie zu Asche werden.«
    Er ging auf Taylor zu.
    »Nein, wirst du nicht.« Ich stand auf, und er drehte sich wieder zu mir um. Ich leuchtete jetzt greller als die Neonlampen an der Decke. Mit erhobenen Armen und austreckten Handflächen trat ich Zeus entgegen. »Das ist für dich!« Ich pulsierte. Ein greller Lichtstoß brach wie eine Schockwelle aus mir heraus. Zeus schrie auf, als er gegen die Wand geschleudert wurde. Die Stühle von Taylor und Ostin kippten um. Zeus lag ohnmächtig auf dem Boden.
    Ich rannte zu Taylor. »Bist du okay?«
    Sie brauchte einen Moment, um zu antworten. »Ich denke schon. Ich kann mich nicht befreien.«
    Ich griff nach den Plastikfesseln an ihren Händen und brachte sie mit einem Stromstoß zum Schmelzen. Sie befreite sich von ihren Fußfesseln. Dann lief ich zu Ostin. Er lag ganz ruhig da, und ich kniete mich neben ihn. »Ostin?«
    Er atmete nicht.
    »Kumpel!« Ich legte meinen Kopf auf seinen Brustkorb. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen.
    »Ostin!«, schrie ich. Ich schmolz seine Fesseln und fing mit Wiederbelebungsmaßnahmen an. »Sein Herz schlägt nicht mehr!«, rief ich.
    Taylor kam an meine Seite.
    »Komm schon, Ostin«, flüsterte sie.
    Ich legte mein Ohr auf seine Brust. Nichts. Tränen füllten meine Augen. »Du darfst nicht sterben, Kumpel. Das darf einfach nicht sein.«
    Ich bearbeitete seinen Brustkorb weiter, aber nichts, was ich tat, hatte irgendeine Wirkung.
    »Verpass ihm einen Schlag«, verlangte Taylor.
    »Was?«
    »Verpass seinem Herzen einen Stromschlag. Das ist doch das, was Ärzte bei einem Herzstillstand tun.«
    Ich platzierte meine Hand auf seinem Herzen und pulsierte. Sein ganzer Körper bebte. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, aber da war immer noch nichts. »Ostin, Kumpel. Bleib bei mir.«
    Erneut legte ich meine Hand auf sein Herz. »Entladen.« Sein Körper bebte. Plötzlich zitterte er am ganzen Leib. Ich drückte mein Ohr auf seine Brust. »Es schlägt wieder!«
    »Wow!« Taylor strahlte.
    Kurz darauf stöhnte Ostin und öffnete die Augen. »Das hat wehgetan«, murmelte er.
    Ich atmete erleichtert aus. »Oh Mann, das war knapp. Jag uns nie wieder so einen Schrecken ein!«
    »Verpass du mir nie wieder so einen Schlag.«
    Zeus kam

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