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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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leise stöhnend zu sich. Taylor ging zu ihm, nahm ihm den Helm ab und warf ihn weg. Er schaute zu ihr hoch. »Wo bin ich?«
    »Du bist auf dem Boden«, war ihre Antwort. Er hob den Kopf, aber Taylor kniff die Augen zusammen und zwang ihn wieder zurück. »Denk nicht mal drüber nach. Und benimm dich, oder Michael gibt dir den Rest.«
    Ostin setzte sich hin und rieb sich die Brust. »Wie hast du diese Schockwelle erzeugt?«
    »Ich bin mir nicht sicher«, gab ich zu. »Ich denke, die Elektrizität von Zeus hat mich stärker gemacht.«
    Taylor zeigte auf eine Kamera. »Hey, Leute, was immer wir vorhaben, wir sollten uns beeilen. Sie beobachten uns.«
    »Nein«, erwiderte Ostin. »Die Lichter sind aus. Michael hat mit seinem Stromstoß anscheinend die Kameras lahmgelegt.«
    »Taylor hat trotzdem recht«, sagte ich. »Wir müssen uns beeilen. Vor der Tür stehen Wachen.«
    »Was machen wir mit ihm?« Taylor starrte auf Zeus.
    Zeus sah mich ängstlich an. »Tu mir nicht weh.«
    Ich hörte ihn laut und deutlich, obwohl sein Mund sich nicht bewegt hatte. Im Raum war immer noch genug Elektrizität, sodass ich Gedanken lesen konnte, ohne jemanden zu berühren.
    »Bitte tu mir nicht weh«, jammerte er laut.
    »Und warum nicht?«, fragte ich.
    Es fiel ihm kein Grund ein, also starrte er mich einfach nur an.
    Ich beugte mich zu ihm. »Ich sag dir, warum. Weil ich nicht wie du und Hatch bin.« Ich kam ihm noch näher. »Denk dir eine Zahl zwischen eins und einer Million aus.«
    Er sah mich an. »Was?«
    »Denk dir eine Zahl aus«, widerholte ich.
    Fünfhundertsechsundzwanzigtausendundzwölf , dachte er.
    »Fünfhundertsechsundzwanzigtausendundzwölf«, wiederholte ich laut. Er starrte mich ungläubig an. »Wie hast du das gemacht?«
    »Ich kann deine Gedanken lesen, Zeus. Und wenn du nur im Entferntesten daran denkst, einem von uns einen Schlag zu verpassen, werde ich dich wie ein Hähnchennugget frittieren. Hast du mich verstanden?«
    Er nickte.
    »Warum bist du Hatch gegenüber loyal?«, fragte ich.
    Er antwortete weder mit Worten noch in Gedanken. Ich ging davon aus, dass er es selbst nicht wusste.
    »Er ist nutzlos«, sagte Ostin. »Wir können ihm nicht trauen.«
    Ich bin nutzlos , dachte Zeus.
    Taylor sah mich an. Hast du das gehört?, dachte sie.
    Ich nickte. Was hat er getan?
    Finden wir’s raus , dachte Taylor. Ich gehe tiefer rein .
    Sie kniete sich neben Zeus und legte ihren Kopf an seinen. Wir beobachteten Taylor, die ihn durchblätterte wie ein Buch. Nach ein paar Minuten veränderte sich ihr Gesichtsausdruck, und sie richtete sich auf. »Jetzt versteh ich.«
    »Was ist es?«, fragte Ostin.
    Taylor wandte sich an Zeus. »Hast du deine Familie in einem Swimmingpool getötet, als du noch klein warst?«
    Diese Frage traf ihn so hart wie meine Schockwelle zuvor. Er fing an zu zittern und bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Ja.«
    »Bist du dir da ganz sicher?«, hakte sie nach.
    Er sah auf. »Was meinst du?«
    Taylor schaute zuerst zu mir und dann zu Zeus. »Ich habe deine Erinnerungen durchforstet, aber nichts über einen Swimmingpool gefunden. Keine Art von Swimmingpool. Ich habe nur gefunden, was Hatch dir als Kind darüber erzählt hat.«
    »So geht Hatch vor«, sagte ich zu Taylor. »Er lässt die Menschen glauben, sie wären schlecht, damit sie Schlechtes tun. Zeus denkt, er wäre ein böser Mensch, und deshalb benimmt er sich auch so. Kannst du etwas dagegen tun?«
    Taylor schaute mich an. »Was meinst du?«
    »Kannst du  … seine Gedanken ändern?«
    Ein Lächeln breitete sich aus. »Das habe ich noch nie versucht.«
    Zeus’ Blick huschte zwischen uns hin und her. »Was hast du vor?«
    »Du hast deine Familie nicht getötet, Zeus«, erklärte Taylor ihm. »Ich gehe davon, dass Hatch es getan hat und dich dann davon überzeugt hat, dass du es gewesen bist. Erlaubst du mir, diese Lügen auszuradieren?«
    »Kannst du das?«
    »Ich habe es noch nie gemacht, aber ich werde es versuchen.« Sie legte ihren Kopf an seinen. Nach ungefähr zwei Minuten stöhnte sie leise und fiel nach hinten.
    »Was ist passiert?«
    »Ich glaube, ich hab’s geschafft.«
    Zeus lag mit geschlossenen Augen da.
    »Zeus, warst du jemals schwimmen?«, fragte ich.
    »Nein.«
    »Niemals?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Im Wasser würde ich mir selbst einen Stromschlag verpassen.«
    »Was ist mit deiner Familie passiert?«
    Er senkte den Blick. »Ich bin mir nicht sicher«, flüsterte er und seine Augen füllten sich mit

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