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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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wahrscheinlich jeder mitbekommen, dass sie entführt worden war. Sie mussten es mitbekommen haben, nicht wahr? Ihre Freunde würden sich gegenseitig anrufen und Suchtrupps organisieren. Würden sie doch, oder?
    Sie dachte daran, wie besorgt ihre Eltern sein müssten. Nur wenige Tage zuvor hatten sie einen Riesenkrach gehabt, weil sie kaum noch zu Hause war. Der Streit hatte damit geendet, dass sie ihre Zimmertür hinter sich zugedonnert hatte. Ihr Verhalten tat ihr jetzt schrecklich leid. Sie würde alles aufgeben, was sie hatte, wenn sie jetzt nur zu Hause sein könnte. Sogar das Cheerleading.
    Als Taylor versunken in ihre Gedanken auf dem Bett lag, spürte sie einen kurzen Luftstoß und hörte ein scharfes metallisches Klicken. Die Tür öffnete sich. Nichelle trat ein, gefolgt von einem großen Mann mit Anzug und Krawatte. Er trug eine übergroße schwarze Brille mit dunklen Gläsern, die seine Augen verbarg, ähnlich wie die Brille, die die Ärztin während des Tests getragen hatte.
    »Setz dich hin«, bellte Nichelle.
    Taylor setzte sich aufrecht aufs Bett. Der Mann ging in die Mitte des Raumes. »Hallo, Taylor«, begrüßte er sie. »Du bist eine wahre Augenweide.«
    Taylor starrte ihn mit wild klopfendem Herzen an.
    »Er hat › Hallo ‹ gesagt«, zischte Nichelle. Ein scharfes grelles Kreischen durchstach Taylors Kopf.
    Sie hielt sich die Ohren zu und stieß einen kleinen Schrei aus. »Aufhören!«
    »Hör auf«, ermahnte der Mann Nichelle. »Lass uns allein.«
    Nichelle runzelte die Stirn. »Wie Sie wollen.« Sie verließ die Zelle, ohne noch mal einen Blick auf Taylor zu werfen.
    »Es tut mir leid«, entschuldigte sich der Mann. »Nichelle ist manchmal ein wenig herrschsüchtig.«
    »Ich hasse sie«, gestand Taylor, bedauerte es jedoch sofort und fragte sich, ob sie dafür bestraft werden würde.
    Zu ihrer Überraschung nickte der Mann. »Damit bist du nicht alleine, das kannst du mir glauben. Die meisten Schüler hier tun das.« Er lächelte freundlich. »Lass uns noch mal von vorne beginnen. Ich bin Dr. Hatch. Du befindest dich in der Elgen Akademie. Ich hoffe, die Reise hierher war nicht allzu unangenehm.«
    Taylor sah ihn ungläubig an. »Warum haben Sie mich entführt? Sie können mich hier nicht festhalten. Mein Vater wird Sie finden und  … «
    Er hob die Hand. »Dein Adoptivvater, Dean Charles Ridley vom Boise Polizeirevier, denkt, sein kleines Mädchen wäre davongelaufen. In der Tat hast du ihm heute schon zwei SMS geschickt, um ihm zu sagen, wie wenig du ihn magst und dass du nicht nach Hause zurückkehren wirst, solange er da ist.«
    Das zu hören, war wie ein Stich ins Herz. Taylor begann zu weinen. »Warum tun Sie mir das an?«
    »Taylor, es tut mir leid, dass es so anfangen musste. Es tut mir wirklich leid. Aber wenn du erst mal alles so siehst, wie es wirklich ist, verspreche ich dir, dass du nicht mehr traurig sein wirst.« Er machte einen Schritt auf sie zu und ging vor ihr in die Knie, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Weißt du, wie lange ich nach dir gesucht habe? Du bist ein ganz besonderes Mädchen. Nicht nur, weil du ein Glow bist, sondern weil du etwas hast, das wir von den anderen Glows nicht erfahren können.«
    »Was ist ein Glow?«
    »Das ist unser Begriff für die elektrischen Kinder. Ihr gebt alle dieses schwache Leuchten ab. Sicherlich hast du das auch schon mal bemerkt.«
    Sie antwortete nicht.
    »Natürlich hast du. Wie auch immer, aus diesem Grund trage ich diese Brille.« Er nahm sie ab und hielt sie hoch, sodass Taylor sie betrachten konnte. »Wir haben sie hier an der Elgen erfunden. Sie wurde konzipiert, um das Glühen zu verstärken. Ich kann einen von euch auf einen Kilometer Entfernung erkennen. Eigentlich 1,7 Kilometer, um genau zu sein.« Er rieb sich die Augen und sah Taylor lächelnd an. »Taylor, du bist ein ganz besonderes Mädchen und ein Teil von etwas, das größer und aufregender ist, als du dir vorstellen kannst. Wir haben die Chance, die Welt zu verändern. Ich rede nicht davon, einfach ein Pflaster draufzukleben, ich rede davon, die Vergangenheit über Bord zu werfen und noch einmal ganz von vorne anzufangen. Wir könnten eine Gesellschaft schaffen, wo jeder genug zu essen hat, ausreichende medizinische Versorgung und ein Dach über dem Kopf. Eine Welt, in der sich alles um persönliches Wachstum und Ausdruck dreht, nicht ums Überleben. Keine Kriege mehr. Keinen Hunger mehr. Eine Welt, wo alle Bedürfnisse erfüllt werden. Und du kannst ein

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