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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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auf der gegenüberliegenden Rampe landete, sich überschlug und der Fahrer über den Boden geschleudert wurde, bis er in einem Schutzwall unter einer Tribüne aufschlug. Er blieb reglos liegen. Die Frau, der er einen Handkuss zugeworfen hatte, rannte zu ihm, während die Sanitäter, begleitet von Sirenen, in Aktion traten.
    Hatch stand auf und blickte von Taylor zu Tara. In seinem Gesicht lag Zorn. »Wir gehen.« Wutentbrannt eilte er an Taylor vorbei. »Nichelle, komm her.«
    Die gesamte Familie stand auf. Während sie die Bank hinunterrutschten, sagte Taylor zu Tara: »Was ist passiert? Das war ich nicht.«
    Tara war aufgebracht. »Er hatte dich nur um einen Vertrauensbeweis gebeten. War das zu viel verlangt?«
    »Er wollte, dass ich jemanden umbringe!«
    »Na und?«
    »Na und?«, entgegnete Taylor aufgebracht. »Wie kannst du so was sagen?«
    Tara richtete sich auf. »Es sind nur Menschen!«
    Die Limousinen warteten da, wo sie ausgestiegen waren. Die Fahrer sprangen aus den Fahrzeugen, als sie sich näherten, und öffneten die Türen. Obwohl niemand mit ihr redete, konnte Taylor den Zorn der anderen spüren. Sie fragte sich, wie sie alle davon wissen konnten. Hatch sagte auf dem ganzen Heimweg kein einziges Wort.
    An der Akademie angekommen öffnete der Fahrer die Tür, und Hatch stieg aus, gefolgt von den anderen drei Mädchen. »Tara, gehe auf dein Zimmer und warte auf mich.«
    Tara warf Taylor einen verstohlenen Blick zu. Sie sah Angst und aufkommende Tränen in ihren Augen. »Ja, Sir«, sagte Tara und lief davon. Taylor hatte Angst um sie beide.
    Hatch zeigte mit dem Finger auf Taylor. »Du kommst mit mir.«
    Nichelle sah sie an, und ein leichtes Lächeln überzog ihr Gesicht. Taylor zitterte. »Ja, Sir«, sagte sie und folgte Hatch zum Fahrstuhl. Er drückte auf einen Knopf, der mit D beschriftet war, und sie fuhren hinunter. Als sich die Tür öffnete, traten sie in einen dunklen Flur. Taylor folgte Hatch, Nichelle kam ihnen in einem Abstand von ein paar Metern nach. Sie blieben vor einer schweren Metalltür stehen. Hatch drehte sich zu Taylor um. »Kannst du mir erklären, was gerade passiert ist?«
    »Nichts, Sir. Ich habe nichts gemacht.«
    »Ganz genau.« Er schüttelte den Kopf. »Nach allem, was ich für dich getan habe  … Ich hatte dich nur um eine einfache Demonstration deiner Loyalität und Erkenntlichkeit gebeten, und so hast du es mir gedankt.«
    Taylor war entsetzt. »Aber er ist doch gestürzt  … «
    Hatch tippte auf seine Brille. »Ich sehe es, wenn du deine Kräfte benutzt. Tara ist für dich eingesprungen. Um sie werde ich mich später kümmern.«
    »Sie hat nur versucht, mich zu beschützen.«
    »Ja. Und sie hat versucht, mich zu hintergehen.«
    »Es ist meine Schuld.«
    »Ja, das ist es. Wenn du redlich gehandelt hättest, wäre das hier nicht nötig.« Er öffnete die Tür zu einem großen dunklen Raum. »Ich bin sehr enttäuscht von dir, Taylor. Ich habe dir meine Hand in Freundschaft gereicht, und du hast hineingebissen. Ich hatte aufrichtig gehofft, du würdest es mir leichter machen. Aber wie es aussieht, habe ich mich geirrt.« Er griff ihren Arm und zog sie in den Raum.
    »Sie tun mir weh«, jammerte Taylor.
    »Du hast keine Ahnung, was Schmerz ist. Aber du wirst es herausfinden. Nichelle, Miss Ridley benötigt eine Lektion in Sachen Dankbarkeit – ich würde sagen, eine Stunde reicht für den Anfang. Erweise mir den Gefallen.«
    Ein sadistisches Lächeln erhellte Nichelles Gesicht. »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Nichelle betrat den dunklen Raum, und Hatch schloss die Tür hinter den Mädchen. Er konnte Taylors Schreie schon hören, bevor er am anderen Ende des Flurs angekommen war.

33
    Die Lektion
    T aylor lag zusammengekrümmt auf der Seite und zitterte vor Schmerzen. Ihre Kleidung war schweißnass und ihr Gesicht tränenüberströmt. »Bitte, hör auf«, schluchzte sie. »Bitte.«
    »Ich höre auf, wenn Dr. Hatch es mir sagt.«
    »Du bist eine von uns. Wie kannst du so etwas nur tun?«
    »Weil es das ist, was ich tue.«
    »Du fügst anderen Schmerzen zu?«
    »Wir alle folgen unserer Bestimmung. Da draußen bin ich ein Niemand. Wenn es die Akademie nicht gäbe, würde ich in irgendeinem Imbiss Hamburger braten. Aber hier drin bin ich ein VIP .«
    »Du bist eine Verräterin.«
    Nichelle lächelte spöttisch. »Was bist du nur für eine Heilige? Am Ende verkauft sich jeder. Sogar die Heiligen.«
    »Da liegst du falsch«, widersprach Taylor mit gepresster Stimme.

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