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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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hatte. Sie haben sich erhöht, was sehr beeindruckend ist.« Er lehnte sich nach vorne. »Weißt du, was wir hier tun, Michael?«
    »Babys mit ihrer Maschine töten?«
    Hatch schmunzelte. »Was für eine interessante Auffassung. Ich habe etwas Wichtiges gelernt bei meiner Arbeit mit Jugendlichen: Wenn du denkst zu wissen, was sie denken, liegst du garantiert falsch.« Er rückte seine Krawatte zurecht. »Du hast recht. Zumindest teilweise. Es geht um die Maschine. Die MEI , wie wir sie nennen. Die MEI war vielleicht als bilderzeugendes Gerät ein Fehlschlag, doch sie führte zu der Entdeckung von etwas Wichtigerem. Etwas weitaus Wichtigerem. Wenn du darüber nachdenkst, Michael, handelt es sich um einen erstaunlichen Fall von Schicksal. Viele große Entdeckungen auf dieser Welt sind das Resultat von Unfällen. Die MEI war einer dieser glücklichen Unfälle. Wir wollten Bilder vom menschlichen Körper erzeugen und haben stattdessen den menschlichen Körper verbessert. Wir haben Übermenschen erschaffen. Wir haben die elektrischen Kinder erschaffen.
    Die letzten zwölf Jahre haben wir darauf verwendet, sie aufzuspüren. Siebzehn von euch hatten überlebt, siebzehn sehr spezielle Kinder. Traurigerweise sind nur noch dreizehn von euch übrig – vier starben vor ihrem siebten Lebensjahr.«
    »Woran sind sie gestorben?«
    »Krebs. Ohne Zweifel zurückzuführen auf die überschüssige Elektrizität, die durch eure Zellen fließt. Wir sind uns natürlich nicht sicher, aber es besteht die Gefahr, dass dies euer aller Schicksal sein könnte, falls wir kein Heilmittel für euren Zustand finden sollten.«
    Ich lehnte mich zurück. Es war mir niemals in den Sinn gekommen, meine Fähigkeit als Krankheit anzusehen.
    »Aber ich schweife vom Thema ab. Wie ich bereits sagte, hatten wir alle Überlebenden bis auf zwei gefunden: dich und Miss Ridley. Miss Ridley wurde damals außerhalb des Staates adoptiert, und du weißt ja, wie langsam die Mühlen der Bürokratie mahlen. Ihre Unterlagen gingen in dem ganzen Adoptionsprozess verloren. Und dich, nun ja, dich haben wir eine Weile durch ganz Kalifornien verfolgt.
    Du weißt es nicht, aber wir haben an deinem Leben weitaus mehr teilgenommen, als du dir vorstellen kannst. Wenn du deine Fotoalben durchblätterst, zum Beispiel die Fotos von eurem Ausflug nach Disneyland, als du sieben warst, wirst du wahrscheinlich ein Bild finden, auf dem im Hintergrund einer unserer Agenten zu sehen ist. Aber kurz nach dem Tod deines Vaters hat uns deine Mutter reingelegt und ist verschwunden. Wir hatten dich verloren.
    Es war sehr beeindruckend, wie sie uns abgehängt hat, wenn man bedenkt, dass ihr nicht einmal wusstet, dass wir euch verfolgen. Also haben wir Köder ausgelegt in der Hoffnung, du machst dich eines Tages auf die Suche nach uns. Und das hast du getan. Genau genommen war es Miss Ridley. Wir hatten nicht einmal im Traum daran gedacht, so viel Glück zu haben, dass sie uns zu dir führt. In diesem Fall meinte es das Schicksal wirklich gut mit uns.«
    Schicksal ist scheiße , dachte ich. »Was wollen Sie von uns?«
    Hatch stand auf, ging zur Vorderseite seines Schreibtischs und lehnte sich dagegen. »Wir sind Wissenschaftler, Michael. Wir wollen, was alle Wissenschaftler wollen. Wissen. Das Wissen über dich. Das Wissen, wie du tust, was du tust. Wir wollen herausfinden, warum du überlebt hast, während so viele andere gestorben sind.«
    »Egal wie Sie sich nennen, Sie sind und bleiben ein Haufen von Mördern«, sagte ich.
    »Es ist so viel Zorn in dir, Michael«, antwortete Hatch kühl. »Aber wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, oder was meinst du?«
    »Wovon reden Sie?«
    »Verkauf mich nicht für dumm, Michael. Wir wissen alles darüber.«
    Ich sah ihn verständnislos an. »Worüber?«
    »Willst du mir etwa weismachen, dass du nicht weißt, warum ihr Kalifornien verlassen habt?«
    Die Art und Weise, wie er diese Frage stellte, machte mir Angst. »Wir sind gegangen, weil meine Mutter mich beschützen wollte.«
    Er lachte. »Wovor wollte sie dich beschützen?«
    Ich konnte ihm nicht antworten. Er kam näher an meinen Stuhl. »Also weißt du es wirklich nicht.« Hatch rieb sich das Kinn. »Ich denke, ganz tief in deinem Inneren weißt du es. Du musst es wissen. Kein Kind, nicht einmal ein Achtjähriger, könnte etwas so Traumatisches vergessen. Deine Mutter wollte nicht dich beschützen, Michael. Sie wollte andere vor dir schützen.« Er starrte mich mit einem

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