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Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition)

Titel: Die Liga der Siebzehn: Unter Strom (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Paul Evans
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Alle für einen und einer für alle.«
    »Stimmt. Ich wäre nur lieber die eine für alle als alle für den einen.«
    Ostin lehnte sich zurück und atmete tief durch. »Weißt du, da gibt es etwas, das ich nicht verstehe. Warum halten sie diese Jugendlichen schon so lange hier gefangen?«
    »Was meinst du?«
    »Ian, Abigail und McKenna. Es ist doch eindeutig, dass sie nicht überlaufen werden. Also warum werden sie die«, er zögerte, »du weißt schon, nicht einfach los?«
    »Keine Ahnung.«
    Plötzlich weiteten sich Ostins Augen. »Der einzige Grund, warum man etwas behält, ist, dass es wertvoll ist. Das ist es.«
    »Was?«
    »Wenn sie wertvoll sind, werden sie sie beschützen.« Sein Gesichtsausdruck wurde lebhaft. »Ich habe eine Idee, wie wir hier rauskommen. Aber ich brauche die Hilfe von allen.«
    Taylors Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. »Komm, wir reden mit ihnen.«

42
    Der Versuch
    I n der Dunkelheit der Zelle sah Ian aus wie ein Geist. Der blasse Schimmer seiner Haut leuchtete fünfzehn Zentimeter über Ostins Kopf. Er stand mit verschränkten Armen da und starrte auf Ostin herunter. »Das ist die dümmste Idee, die ich jemals gehört habe.«
    »Sprich leiser«, bat Ostin. »Sie werden uns hören.«
    »Sag mir nicht, was ich tun soll. Hier drin bin ich der Chef.«
    »Du bist nicht mein Boss.«
    »Doch, das bin ich. Das hier ist mein Territorium.«
    »Nein, du bist nicht mein Boss.«
    »Beleidigst du mich gerade?«
    »Ich beleidige dich, wenn es mir passt. Ich habe keine Angst vor dir, Maulwurf.«
    Sie standen sich gegenüber. »Wie hast du mich gerade genannt?«
    »Hört auf, ihr beiden«, sagte Taylor. »Er wollte doch nur helfen.«
    »Halt dich da raus«, mischte sich McKenna ein.
    Ein hörbares Summen war zu vernehmen, als drei der fünf Überwachungskameras über den Raum schwenkten.
    »Sag mir nicht, was ich tun soll«, drohte Taylor. »Ich frittier dir das Gehirn.«
    »Versuch es«, erwiderte McKenna, und ihre Haut wurde heller. »Ich brate dich.«
    »Keine Chance, Glühbirne.«
    »Könnt ihr alle bitte aufhören?«, meldete sich Abigail. »Es ist schlimm genug, dass die uns hassen.«
    Ian knurrte. »Also, die Schwabbelqualle beleidigt mich, weil ich blind bin?«
    »Schwabbelqualle?«, wiederholte Ostin. »Nimm das zurück.«
    Ian senkte die Arme. »Zwing mich.«
    »Das werde ich.«
    »Versuch es, Teigtasche. Du bewegst dich doch nur, wenn du einen Schokoriegel auspackst. Ich mach dich platt wie einen Pizzateig.«
    »Dafür wirst du büßen.«
    »Oh, jetzt hab ich aber Angst«, ätzte Ian.
    Ostin rannte auf ihn zu und warf ihn an der Tür zu Boden. Ian stöhnte, als er aufschlug.
    »Was zum  … McKenna!«, rief Ian. »Taylor macht etwas mit mir. Sie pfuscht in meinem Kopf rum.«
    Eine scharfe Stimme war über den Lautsprecher zu hören. »Insassen von Zelle B, hört sofort auf damit.«
    Ian fing an zu schreien. »Abi, McKenna, stoppt das neue Mädchen! Stoppt sie!«
    »Das war’s«, erwiderte McKenna. »Dafür wirst du bezahlen.«
    »Komm schon, Glühwürmchen « , lockte Taylor. »Ich kann’s mit euch beiden aufnehmen.«
    Die Mädchen umzingelten Taylor. Ian und Ostin kämpften miteinander, als die Tür klickte und sich öffnete. Zwei Wachen stürmten in den Raum.
    »Jetzt!«, rief Ostin.
    Plötzlich verwandelte sich McKenna in ein grelles Licht, das die Wachen vorübergehend blendete. Taylor drehte sich um und konzentrierte sich auf die zwei Männer, während Ian auf die beiden losging und sie zu Boden stieß. Abigail und McKenna stürzten sich auf sie, zogen das Pfefferspray aus ihren Gürteln und sprühten ihnen damit ins Gesicht. Taylor startete sie immer wieder neu, und die Männer schlugen verwirrt und keuchend vom Pfefferspray um sich.
    »Ostin«, winkte Ian, »komm her und hilf mir.« Sie drehten den ersten Wachmann um und fesselten seine Hände mit den Handschellen auf dem Rücken. Dann zogen sie ihn in den Raum hinein. Anschließend fesselten sie den zweiten Wachmann und stopften beiden Toilettenpapier in den Mund. Ostin zog die Magnetschlüssel aus ihren Taschen.
    »Hast du die Schlüssel?«, fragte Ian.
    Ostin hielt sie hoch. »Hab sie.«
    »Gehen wir«, sagte Ian.
    »Mach uns mal ein bisschen Licht, McKenna«, verlangte Ostin.
    »Ist an.«
    Die vier folgten Ian in den Korridor und zogen die Zellentür hinter sich zu.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Ostin.
    »Die Wachen kamen aus dieser Richtung«, stellte Ian fest.
    »Woher weißt du das?«, fragte Taylor.
    »Ich bin ein

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