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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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den sie sich unrettbar verliebt hatte, vom ersten Augenblick an. Der ihr nachrief, aber dort stehen blieb, wo sie einander das erste Mal geküsst hatten. Leidenschaftlich. Mehr als das. Einen Moment hatte sie geglaubt, sie sei etwas Besonderes für ihn. Ja, sie hatte gedacht, er könnte sich ändern. Für sie.
    Aber er würde Cristina nicht fortschicken. In dieser Ehe wären sie immer zu dritt.
    Dafür bin ich mir zu schade, dachte sie.
    Doch ob sie sich diese Art von Stolz würde leisten können?
    Als Allegra fortlief, war es für Matteo wie ein Schlag ins Gesicht. Er starrte ihr nach. Dann schüttelte er den Kopf. Sie ließ ihn einfach so stehen? Weil er nicht bereit war, auf seine Mätressen zu verzichten?
    Nun, dann gab es für ihn auch keinen Grund mehr, sich in Verzicht zu üben. Für sie wäre er vielleicht dazu bereit gewesen, aber so konnte sie mit ihm doch nicht umspringen!
    Er wartete, bis sie im Haus verschwunden war. Dann schlenderte er zurück zur Festgesellschaft. Es wurde ausgelassen getanzt und geschmaust, Diener gingen mit Tabletts hin und her und servierten Champagner. Matteo griff sich eines der Gläser. Er hielt nach Allegra Ausschau. Sie sollte Zeugin sein, wenn er sich nahm, was ihm zustand.
    â€žNun, hat sie dich abserviert, die kleine Landpomeranze?“
    Er brauchte Cristina nicht suchen. Sie fand ihn. Er wandte sich zu ihr um, lächelte sie verführerisch an. Cristina hielt ein Champagnerglas in der Hand und kicherte.
    â€žSag bloß, du hast bei ihr nicht landen können?“, fragte sie.
    â€žKomm her“, sagte Matteo einfach nur.
    Cristina gehorchte. Sie standen am Rand der Tanzfläche, auf der sich die Tanzenden nun zu einer Pavane bewegten – einem schrecklich altmodischen Tanz, den in Florenz kein Orchester zu spielen wagte, um die anspruchsvollen Gäste nicht zu langweilen.
    Ihre Lippen schmeckten süß und prickelten. Matteo war nicht sonderlich sanft – er zog sie an sich, dass ihr die Luft wegblieb. Sie ließ ihr Glas fallen, warf sich ihm hungrig in die Arme. Mit weit geöffnetem Mund hieß sie ihn willkommen, und er vergrub seine Hände in ihrem vollen Haar, während ihre Hände sich auf seinen festen Hintern legten.
    Ja, das war Leidenschaft … und doch schmeckte diese Leidenschaft schal und bitter. Atemlos machte Matteo sich von Cristina los.
    Und da stand sie, am anderen Ende des Raums. Ihre hellen Augen wirkten im Schein der Kerzen geheimnisvoll. Sie sah zu ihm herüber, und als sie seinen Blick bemerkte, wandte sie sich wieder ihrem Bruder zu, der neben ihr stand und aufgeregt auf sie einredete.
    Aber sie war nicht die Einzige, die sein Tun bemerkte. Die anderen Gäste störten sich jedoch nicht daran, im Gegenteil. Als hätte Matteo damit ein geheimes Signal gegeben, wandte sich so mancher Mann seiner Tanzpartnerin zu, Fächer wedelten hektisch, gerötete Wangen wurden geküsst. Erste Paare verließen den Saal in Richtung Garten, um sich dort die Zeit auf äußerst angenehme Weise zu vertreiben.
    â€žKomm“, sagte Matteo zu Cristina. Er nahm einfach ihre Hand. Seite an Seite verließen sie den Ballsaal und gingen hinauf in sein Schlafzimmer.

3. KAPITEL
    â€žBald gehört Ihr mir ganz“, flüsterte Conte Matteo. „Dann kommt Ihr nicht so billig davon wie letzte Nacht.“
    Allegra erstarrte. Der Conte beugte sich über ihre Hand, küsste sanft ihre Finger und blickte zu ihr auf. Sie senkte die Lider. Es war ihr unmöglich, seinen Blick zu erwidern. Nachdrücklich versuchte sie, ihm die Hand zu entziehen. Er hielt sie eisern fest.
    â€žSeid Ihr anderer Ansicht?“, fragte er und hob gespielt erstaunt die Augenbrauen. „Wollt Ihr Euch mir nach unserer Hochzeit auch weiterhin verweigern, Signora? Obwohl ich dann Anspruch habe auf Euch?“
    Am Vorabend hatte er sie beim Vornamen genannt. Er hatte sie geküsst. Ihre Knie waren weich geworden, und es war ihr schwergefallen, ihm zu widerstehen – ach, nahezu unmöglich war es ihr gewesen, und wenn er auch nur angedeutet hätte, dass er bereit war, ihretwegen seine Mätresse zu verstoßen …
    Allegra dachte diesen Gedanken nicht weiter. Sie entzog dem Conte ihre Hand.
    â€žIhr kennt meine Bedingung“, sagte sie leise.
    Er lachte. Dann verneigte er sich ein letztes Mal vor ihr. Doch bevor er die Kutsche bestieg, in der die Contessa della Visconti bereits auf

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