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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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für Allegra die Tür. Sie betrat den Salon der Principessa.
    Die Tür knallte hinter ihr ins Schloss. Allegra zuckte zusammen.
    â€žDa bist du ja.“
    Eine alte Dame stand am Fenster. Sie drehte sich zu Allegra um, kam auf sie zu. Beide Hände streckte die Principessa ihr entgegen. Verwirrt ergriff Allegra die Hände. Einen Moment wäre sie beinahe in einen tiefen Hofknicks gesunken, ehe sie sich besann, wer sie war.
    â€žPrincipessa, Eure Einladung ehrt mich.“ Allegra räusperte sich. Ihre Stimme klang so hoch! Aber Luigi hatte ihr versichert, daran könne man sie nicht erkennen. Dennoch, der prüfende Blick der Principessa, mit dem Allegra von oben bis unten gemustert wurde, ließ ihre weichen Knie beinahe einknicken.
    Erst Matteo und nun dies!
    â€žWirst du für mich singen, Alessandro?“, fragte die Principessa sanft.
    â€žOh, ich …“ Die Principessa ließ Allegras Hände los. „Ich würde so gerne, aber ich habe mir auf der Reise eine hartnäckige Erkältung zugezogen. Ich darf nicht singen, der Maestro hat es mir verboten.“
    â€žAch, das ist aber schade!“ Die Principessa wirkte ehrlich enttäuscht. „Und ich hatte mich so gefreut!“
    Verlegen räusperte Allegra sich und legte schützend eine Hand an ihren Hals, den sie für diese Scharade mit einem Seidentuch umwickelt hatte.
    â€žNun, wenn du nicht singen kannst und mich geradezu enttäuschen willst …“ Sie seufzte. Allegra beeilte sich, ihr zu versichern, dass es nicht ihre Absicht sei, die Principessa zu enttäuschen. Sie könne gerne zu einem anderen Zeitpunkt …
    â€žLassen wir das.“
    Mit einer knappen Handbewegung schnitt die Principessa ihr das Wort ab. Sie trat zu Allegra. Erneut fühlte sie, wie der Blick der Principessa sie prüfend maß.
    â€žEs würde mich nur allzu sehr interessieren …“, hörte sie die Principessa murmeln.
    â€žWas?“, fragte Allegra vorsichtig.
    Die Principessa war wirklich schön. Auch im hohen Alter, das sie inzwischen erreicht hatte, hielt sie sich gerade. Nur die Altersflecke auf ihren Handrücken, die durch den Puder schimmerten, verrieten ihr wahres Alter.
    â€žNun, da du schon einmal hier bist … und da du nicht gewillt bist, mir vorzusingen, hätte ich eine andere Idee, wie du mir gefallen könntest.“ Sie lächelte. „Zeige dich mir nackt.“
    â€žAber …“ Sofort legte Allegra die Hände schützend vor ihre Brüste.
    â€žAch, was du auch gleich wieder von mir denkst!“ Die Principessa lachte herzlich. „Nein, du sollst dich natürlich nicht gänzlich vor mir entblößen. Nur das Hemd da. Ich kann einer muskulösen männlichen Brust einfach nicht wiederstehen“, seufzte sie. „Du musst wissen, ich bin Künstlerin durch und durch, ich könnte ein Modell durchaus gebrauchen, für mich und meine stümperhaften Versuche als Malerin …“
    â€žDas geht nicht“, stotterte Allegra. „Verlangt von mir, was Ihr wollt, aber bitte nicht das!“
    Die Principessa antwortete nicht. Sie betrachtete Allegra nachdenklich.
    Oh, was sollte sie nur tun? Wenn sie das weite Hemd und das Justaucorps auszog, war’s vorbei mit ihrem Versteckspiel. Und die Principessa würde Allegras Geheimnis bestimmt nicht lange für sich behalten … Allegra schluckte krampfhaft, doch sie hatte das Gefühl, einen Ballen kratziges Leinen in der Kehle stecken zu haben. Es war unmöglich, sich einem zweiten Wunsch der Principessa zu widersetzen, oder?
    Nun, wenn sie sich erneut weigerte, wer wusste, ob die Principessa nicht ihre Wachen rufen ließ, um sich das zu nehmen, was sie wollte?
    Das Billet fiel aus ihrer zitternden Hand. Sie griff nach dem Kragen ihres Hemds, nahm den Schal ab, löste die Schleife. Dabei ließ sie den Blick nicht von der Principessa. Langsam nur entkleidete sie sich. Zunächst legte sie das Justaucorps ab, dann die Weste. Das war einfach, und es brachte sie auch nicht in große Verlegenheit.
    Die Principessa hatte sich derweil auf ein Sofa gesetzt. Sie schlug ihren Fächer auf, fächelte sich mit heftigen Bewegungen Luft zu. Ihr Blick ließ nicht von Allegra, während diese sich mit dem Ausschnitt ihres feinen Hemds mühte.
    Allegra holte tief Luft. Das ließ ihre Brüste schmerzen, die sie an diesem Morgen besonders fest eingeschnürt

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