Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
Vom Netzwerk:
hatte.
    â€žNun?“, fragte die Principessa. Der Fächer, von einem seidenzarten Rosa mit schwarzem Spitzenbesatz, flatterte vor dem tiefen Ausschnitt.
    Allegra schloss die Augen. Wenn sie es nicht sah, passierte es vielleicht gar nicht? Vielleicht war alles nur ein böser Traum?
    Mit einem entschiedenen Ruck hob sie den Saum des Hemds und zog es sich über den Kopf. Sie ließ die Arme sinken. Das Hemd sank zu Boden, fiel aus ihrer Hand direkt auf das Justaucorps, das sie ebenso achtlos abgeworfen hatte.
    Sie hielt die Augen fest geschlossen. Wartete.
    Das Kleid der Principessa raschelte, als sie sich erhob.
    â€žLeg den Verband ab“, hörte sie.
    Allegra schüttelte stumm den Kopf. Sie kniff die Augen noch fester zu.
    â€žWillst du deiner Landesherrin etwa ungehorsam sein?“ Obwohl die Stimme sanft war und die Principessa leise sprach, spürte Allegra etwas Lauerndes darin. Sie nestelte an dem Verband herum. Ihre Finger zitterten, und das Atmen fiel ihr schwer.
    Sie war einer Panik nahe.
    Langsam nur wickelte sie den Verband ab. Darunter war sie nackt. In der steinernen Kälte, die in diesem Salon der Sommerhitze trotzte, fröstelte Allegra, als sie mit nacktem Oberkörper vor der Principessa stand. Ihre Brustwarzen zogen sich vor Kälte zusammen. Obwohl sie noch immer die Augen geschlossen hielt, spürte sie den Blick der Principessa auf sich ruhen.
    â€žIch muss schon sagen … der Conte hat nicht übertrieben, als er mir von deiner Schönheit erzählte. Jetzt sehe ich es auch.“
    Allegras Herzschlag setzte aus. Sie hielt die Augen fest geschlossen, dennoch flüsterte sie: „Der Conte? Aber was habt Ihr mit dem Conte zu schaffen …“
    Die Principessa stand direkt vor ihr. Allegra spürte die Gegenwart der alten Frau, sie spürte den Luftzug, als die Principessa spielerisch ihren Fächer aufschlug. Unwillkürlich wich Allegra einen Schritt zurück.
    Am liebsten wäre sie fortgerannt.
    â€žKeine Angst, mein Kind. Bei mir ist dein Geheimnis sicher. Ich kannte deine Mutter, und wer deine Mutter kannte, wird auch die Ähnlichkeit sehen. Selbst wenn du dir Mühe gibst und dich in Männerkleidung stecken lässt.“ Plötzlich lag eine Hand auf ihrer Schulter. Kühl und weich. Ein Finger, der langsam über ihr Schlüsselbein nach unten glitt. Allegra hielt den Atem an. Wie sollte sie der Principessa je wieder in die Augen sehen können?
    Aber noch etwas passierte mit Allegra, als sie die Berührung verspürte. Sie seufzte leise. Sie tat einen halben Schritt nach vorne, sodass ihre linke Brust nun in der Hand der Principessa ruhte. Und plötzlich war sie nicht mehr mit der Principessa allein.
    Es war Matteo, der vor ihr stand. Matteo, der sie aus seinen dunklen unergründlichen Augen ansah. „Bald seid Ihr mein“, hatte er zum Abschied gesagt. Sie wollte es so gerne glauben … Sie war bereit, ihm alles zu geben. Ihren Körper, ihre Seele. Doch sie war nicht bereit, sich ihm um jeden Preis hinzugeben. Denn sie wollte ihn ganz.
    Ihr Nippel wurde zwischen Zeigefinger und Daumen gequetscht. Allegra stöhnte leise. Sie stand einfach da, mit hängenden Armen, stellte sich vor, es wäre Matteos Hand, die langsam über ihre Rippen nach unten strich. Sein Finger, der ihren Nabel umkreiste. Seine Handfläche, die kühl auf ihrem heißen, leicht verschwitzten Bauch lag …
    Die Principessa lachte leise. Sie trat zurück. Die Hand war fort, und erst jetzt wagte Allegra es, die Augen zu öffnen.
    â€žWarum?“, fragte die Principessa.
    Allegra legte schützend die Hände auf ihre Brüste. Jetzt war es ihr peinlich, wie sie sich hatte gehen lassen. Hatte sie wirklich gestöhnt? Sie senkte den Blick. „Ich verstehe nicht …“
    â€žNun, warum bist du als Knabe nach Florenz gekommen. Und nicht, wie es dir gebührt, als stolze Braut des Conte del Pirandelli?“
    Allegra atmete tief durch. Was sollte sie darauf antworten? So viele Gedanken drängten sich ihr auf. Doch schließlich hörte sie sich selbst sagen: „Weil er mich nicht achtet.“
    â€žEine kluge Antwort, kleine Allegra.“ Beifällig nickte die Principessa. „Komm, zieh dich wieder an. Und dann lass uns reden.“
    Erleichtert klaubte Allegra ihre Sachen vom Boden auf. Sie umwickelte ihre Brüste wieder, schlüpfte in das Hemd und stopfte es in die Hose. Dann nahm sie das

Weitere Kostenlose Bücher