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Die Lilie von Florenz

Die Lilie von Florenz

Titel: Die Lilie von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Gordon
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ihren Händen, und er ließ seine Finger über ihren Rücken hinauf tanzen und sich mit ihren Haar verflechten, das sich im Nacken weich kräuselte.
    â€žBleib“, flüsterte sie und zog ihn aufs Bett.
    Das Trommeln der Hufe und das Rattern der Kutschenräder hielten ihn wach. Matteo spürte, wie sich ein Schmerz in seinem Rücken breitmachte. Er saß seit Stunden in dieser verdammten Kutsche. Seine Hoffnung, noch vor Einbruch der Dunkelheit das Landgut zu erreichen, war spätestens zu dem Zeitpunkt zerstört worden, als die Kutsche an einem Fluss kehrtmachen musste, weil die Brücke von der Strömung mitgerissen worden war.
    Noch nie hatte er einen so verregneten Herbst erlebt, der Brücken mit sich riss, Straßen in Schlammfelder verwandelte und unpassierbar machte. Er klopfte an die Kutschendecke, und als der Kutscher die Pferde zügelte, beugte er sich heraus und befahl, bei nächster Gelegenheit Halt zu machen, die Pferde zu wechseln und danach weiterzufahren.
    Er brauchte eine Pause, aber noch viel mehr sehnte er sich danach, das Ziel seiner Reise endlich zu erreichen.
    Der Abschied von Cristina, der so endgültig gewesen war, hatte ihm das beruhigende Gefühl gegeben, alles richtig gemacht zu haben. Sie hatte ihm keine böse Szene gemacht. Im Gegenteil. Nie hatte er erlebt, dass Cristina nach dem Sex mit einem Mann so gestrahlt hatte. Und dass sie mit dem Mann, der aussah, als hätte sie ihn auf der Straße aufgegabelt, wilden Sex gehabt hatte, stand für ihn außer Frage.
    Auf dem Sitzpolster ihm gegenüber lag eine längliche Schachtel. Er hatte einen Diener in aller Eile losgeschickt, damit dieser ihm einen Strauß weißer Lilien besorgte. Diese zartduftenden Blumen verband er untrennbar mit Allegras Unschuld.
    Nachdem der Kutscher bei einem kleinen Gasthof die Pferde gewechselt und Matteo in der Gaststube einen Eintopf gelöffelt hatte, ging es weiter.
    Die Nacht hatte ihre Mitte erreicht, als sie in tiefster Dunkelheit das Landgut der Familie Bandinelli erreichten. Matteo schaute aus dem Fenster. Wolken rasten am Himmel dahin, und die Sichel des Mondes legte sich auf eine der Wolken und segelte auf ihr davon. Er lächelte wehmütig. Selten hatte er sich so … romantisch gefühlt.
    â€žMeldet mich der Signora“, blaffte er ungeduldig die Diener an, die den Schlag seiner Kutsche öffneten. Ein Diener leuchtete ihm mit einer Laterne den Weg zur Freitreppe.
    â€žDie Signora ist nicht abkömmlich“, sagte der Lakai, doch Matteo ließ diese Ausrede nicht gelten.
    â€žSie ist doch noch wach, oder?“ Er wies nach oben, wo hinter der Reihe der Fenster im Obergeschoss Licht zu sehen war, obwohl die Vorhänge verschlossen waren. Es mussten viele Kerzen in den Gemächern brennen, wenn das Licht sogar nach außen dringen konnte. „Melde ihr, dass ihr Verlobter da ist. Los!“
    Man führte ihn in einen kleinen Salon. Zwei Diener machten sich daran, Kerzen zu entzünden und ein Feuer im Kamin zu entfachen. Ungeduldig lief Matteo auf und ab. Warum dauerte das so lange? Und nun hatte er auch noch seine Lilien vergessen, das Geschenk, das er Allegra hatte machen wollen. Er fluchte leise. Wieso hatte er nur das Gefühl, alles liefe falsch?
    Ein Geräusch an der Tür ließ ihn herumfahren.
    Sie trug ein schlichtes Waschkleid aus einfachem Musselinstoff. Blaue und weiße Streifen umschmiegten ihren Leib und bauschten sich um Hüften und Beine. Unter dem Stoff konnte er ihre Brüste erahnen, die sich mit ihren heftigen Atemzügen hoben und senkten. War sie so schnell zu ihm geeilt? Das kastanienrote Haar, in das er so gerne seine Hand gewühlt hätte, war nicht länger als bei einem Mann, und sie trug es offen.
    Ihre Verletzlichkeit rührte ihn.
    Er verneigte sich knapp vor ihr. „Allegra.“
    Sie begegnete seinem Blick. Sturmgrau waren ihre Augen, wie er sie aus jener Nacht noch in Erinnerung hatte, aber dunkle Schatten umrahmten diese Augen, die so groß und traurig dreinblickten. Sie öffnete ihren Mund, doch kein Laut drang über ihre Lippen. Wie sehr er sich wünschte, dass sie in diesem Augenblick seinen Namen sagte. Doch sie blieb stumm.
    Er zögerte. Sein Blick streifte ihre Hände, die schlank miteinander rangen und sich verknoteten und lösten, als wären sie eigenständig lebende Wesen.
    â€žWas wollt Ihr hier, Conte del Pirandelli?“ Ihre Stimme

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