Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)
Wissen um den Fundort des Bildes sein. Sie als Schwangere wird das Bild kaum bei sich haben. Die SMS an Regina, das haben meine Leute in Tel Aviv mittlerweile entschlüsselt, kam von ihrem Handy, und sie haben es hier geortet. Sie ist also hier in München.«
Faruk nickte. »Dann suchen wir also wieder einmal Almut. Hochschwanger, wie sie ist, wird sie nicht wirklich mobil sein. Zudem wurde die Stadt in den letzten Tagen abgeriegelt. Jan, wo könnte sie sein?«
Jan sah Elijah mürrisch an. »Genau das wollte ich ja gerade erzählen.« Er hatte versucht, sich an die letzten Worte Birghids in Rottershausen zu erinnern. »Es gibt eine Frauenklinik in der Frauenlobstraße, da könnte sie …«
Andrea steckte den Kopf in die Küche.
»Jan, kommst du mal bitte? Du musst einmal nach Martha schauen.«
Er nickte, stand auf und verschwand mit seiner Exfrau Richtung Schlafzimmer, was von Regina misstrauisch registriert wurde. Kaum waren die beiden verschwunden, beugte sich Elijah über den Tisch und sah Regina streng an.
»Warum bist du wirklich so heiß auf dieses Gemälde? Köhn kriegen wir unter Kontrolle. Noch sind zumindest die Mittel, die mein Land besitzt, größer als die eines Biopfuschers aus Deutschland. Was treibt dich so? Und erzähl mir keinen Scheiß. Es geht um unser aller Leben.«
Sie sah ihn unverwandt an. »Das mag ja sein, dass dein Superman-Land Israel die Mittel hat, dich zu schützen. Bei mir hört es schon auf. Oder glaubst du, dass die oder der Killer von eurenSchlapphüten zu stoppen ist? Es geht hier um mächtig viel Geld und Macht …«
»Das ist ein gutes Stichwort. Geld. Kann es sein, dass dich die zu erwartenden Erlöse für das Auffinden des Werks interessieren? Und kann es sein, dass dein ewiges Backgammonspiel dich nahezu dazu zwingt, das Werk zu finden?«
Faruk sah Regina beinahe mitleidig an. Jeder von ihnen hatte seine kleinen Geheimnisse, seine dunklen Seiten, keiner wollte, dass sie ans Tageslicht gezogen wurden. Er hatte das erste Mal aus dem Mund des Russen von Reginas Spielsucht gehört. In Rohrbrunn war keine Zeit gewesen, sie darauf anzusprechen. Im Übrigen war das ihre Privatsache. Aber was, wenn Elijah mit seiner Andeutung recht hatte? Würde Regina ihrer aller Leben für die Suche nach diesem ominösen Bild aufs Spiel setzen? Und wusste Jan bereits davon? Was sollte er tun? Wenn nun ein wirksames Gegenmittel gefunden worden war, dürfte seine Mission hier in Deutschland beendet sein. Elijahs Aufgabe, die Drahtzieher des Anschlags zu finden, war nicht seine. Aber was wartete jetzt auf ihn in Ägypten? Kurz vor Faruks Abreise hatten ihm die neuen Machthaber in Kairo bedeutet, dass er im neuen Jahr einen Posten an der Botschaft in Beirut übernehmen sollte. Ausgerechnet dort. Sein Verhältnis zu den dort immer noch im Untergrund agierenden schiitischen Hisbollah-Kämpfern war durchwachsen. Die Terrorpartei zählte ihn zwar zur untergegangenen Achse des Assad-Clans, aber sicher konnte er nicht sein. Vielleicht war es auch eine gut vorbereitete tödliche Falle seines neuen Geheimdienstchefs. Ein guter Grund, im kalten Deutschland zu bleiben und nach Kunstwerken zu suchen.
Er sah Elijah an. »Warum erregst du dich darüber so, Elijah? Wir müssen Almut finden, und wenn das Bild so wichtig ist, weil es vielleicht wirklich ein Antiserum enthält, ist es auch im Interesse unserer Staaten, es zu finden. Oder warum, glaubst du, waren die Russen so hinter dem Bild her?«
Elijah schwieg und dachte nach. Vier Leute hatte er in Seligenstadt verloren. Seine Vorgesetzten in Tel Aviv hatten ihm unmissverständlich klargemacht, dass sie solch einen Blutzollgerächt haben wollen. Wer immer dahintersteckte, er, Elijah, sollte sie zur Strecke bringen. Auf dem Weg nach München hatte er von seinem Geheimdienst Auskünfte über Reginas Konten erhalten. Einfach so. Er hatte nicht darum gebeten, sondern lediglich mitgeteilt, dass er mit ihr und ihrem Freund Jan zusammenarbeiten würde. Sie hatte mehr als 90000 Euro Schulden, war im Mietrückstand und besaß keinerlei Mittel. Es war wie ein Wink seines Dienstes. Sei vorsichtig. Warum hatte Regina wirklich den Auftrag Köhns bekommen? Seine Verunsicherung war Elijah anzumerken. Selbst Jan spürte es, als er die Küche wieder betrat.
»Was ist los?«
Regina reagierte als Erste. »Dein israelischer Freund hat mir nachgeschnüffelt. Und ist auf meine bösen Verstrickungen mit der Wiener Halbwelt gestoßen.« Sie sah Elijah dabei fest in die
Weitere Kostenlose Bücher