Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)
Untersuchung gegeben hatte, glaubt, dass es ein Wirkstoff gegen den HI -Virus ist. Du wirst reich sein und berühmt und mächtig …«, jetzt sprachsie wieder Deutsch. »Und jetzt geh. Ich will allein mit Jan reden.«
Faruk nickte, obwohl Jan widersprechen wollte. »Ich gehe raus, rufe die beiden an und sehe zu, dass wir keinen unerwarteten Besuch bekommen.«
Almut bedankte sich bei ihm auf Arabisch und sank erschöpft zurück auf die Trage. Jan sah sie voller Mitleid und Abscheu an. Sie hatte sich ihren Kindertraum erfüllt, aber was für Opfer hatte sie dafür gebracht. Sie war besessen, das konnte jeder sehen, der in ihr verzerrtes Gesicht blickte, das eben nicht nur vom Schmerz der Wehen, sondern auch von Hass und Wahn erzählte.
»Nimm dir einen Stuhl. Ich habe dir etwas zu erzählen.«
Er zog einen Plastikstuhl, der neben dem Pult unter der Tafel stand, zu sich und setzte sich tatsächlich.
»Almut, dafür haben wir jetzt wenig Zeit. Wenn wir dich und deine Kinder retten wollen, dann musst du jetzt operiert werden. Alles andere kann auch danach gesagt werden.«
»Nein, Jan. Kann es nicht.« Sie nahm seine Hand und drückte sehr fest zu. Wieder flackerten ihre Augen. »Konzentrier dich. Was ich dir sage, ist sehr wichtig.«
Er nickte ergeben.
»Arwed Köhn hat mich, meinen Bruder Ezechiel und meine Adoptivschwester Maria, die sich als Prophetin Birghid sah, benutzt, wie Marionetten haben wir für ihn getanzt. Und jetzt will er …« Sie stöhnte. Tränen liefen ihr vor Zorn über die Wangen. »… jetzt will er die Fäden abschneiden. Aber das lass ich nicht zu. Ich bringe ihn um, das Schwein …«
Jan legte seine Hand auf ihren Arm. Sofort stieß sie ihn weg.
»Wir sind aber alle selbst schuld, dass wir ihm vertraut haben. Unser Vater hat uns auf große Aufgaben vorbereiten wollen. Wir alle lebten bei Pflegeeltern in einem Dorf in Österreich. Vater lebte erst in Ägypten und dann in Syrien. Als wir volljährig wurden, nahm er mit uns Kontakt auf. Aber Maria wollte nichts von ihm wissen. Sie war überzeugt davon, dass ihr leiblicher Vater, irgendein Penner oder Strauchdieb, ihr eine besondere Begabung vererbt hatte.« Sie lächelte verächtlich. »Das Sehen. Dashat sie immer erzählt, manchmal funktionierte es auch. Vater war beeindruckt von ihr, wie gern hätte ich ihn so beeindruckt.«
Sie hustete erneut. Die Halsader drückte sich blau hervor. Lange würde sie nicht mehr durchhalten.
»Aber Birghid wollte alles für sich, nichts mit Vater teilen, der sie so groß machen wollte. Sie wandte sich einfach ab. Ezechiel erging es ähnlich. Er liebte die Kunst. Vater lockte ihn mit Geheimnissen über das verschollene Bild von Bosch. Und als er es fand, wurde er darüber fast verrückt. Auch er lehnte sich auf. Und dann kam ich. Ich sollte seine Entdeckerin und die Zukunft seiner Ideen sein. Wir alle sind gescheitert, jeder auf seine Weise …«
Jan konnte diese Vaterverehrung nicht ertragen. Er wusste zu viel über Fischer, hatte das Leid, das er verursacht hatte, direkt und indirekt miterleben müssen. Damals im Sommer.
»Ihr seid zerbrochen an den Anforderungen und Vorstellungen von Alois Fischer, SS -Offizier und der Mann Heinrich Himmlers für alles Esoterisch-Antike.«
Sie antwortete nicht, sondern sah ihn nur böse an.
Jan fuhr fort, die Zeit drängte. »Dann war das alles in Syrien von ihm inszeniert, um wenigstens dich aus der Gefahrenzone herauszubringen?«
»Nicht ganz. Ich wollte mich vor zwei Jahren von seinen Einflüssen befreien. Ich wurde auch schwach. So wie die anderen. Aber Vater ließ es diesmal nicht zu. Er sah mich als seine Zukunft an.« Erneut richtete sie sich stöhnend auf und kam näher an Jans Gesicht. »In mir sollte der Samen einer neuen Rasse von Kriegern aufgehen. Er fand die letzten Vertreter dieser Ethnie im Osten auf einer Expedition. Sie sind gegen die meisten Krankheiten immun, fühlen keine Schmerzen, sind überdurchschnittlich groß und entstammen einer alten Kriegerrasse, die im Nordosten Asiens vor mehreren tausend Jahren lebte. Eine Familie nahm er mit nach Syrien. Sie wurden immer wieder mit Frauen aus unserem Dorf zusammengeführt, um Nachfahren zu zeugen. Aber alle Kinder starben im frühen Alter. Der Friedhof in Rohrbrunn ist voll von ihnen. Vater erzählte mir davon, als ich ihn in Damaskustraf und für eine Zeit bei ihm lebte. Er vertraute mir kaum, gab mir aber Hinweise aus den Unterlagen der Naziausgrabungen, sprach von Lilith, der Dämonin, die
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