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Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
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über Jans Körper. Sein Magen revoltierte, es schoss aus seinem Mund. Er hörte Hundegebell. Sie schienen am Ausgangstor des Lagers angekommen zu sein. Jemand schritt laut schimpfend um den Hänger herum, das schabende Geräusch der Riegel ertönte. Jans Mund war gefüllt mit Erbrochenem. Aber er hielt die Luft an.
    Jemand leuchtete hinein und schrie: »Das stinkt ja erbärmlich, fahr bloß weiter.«
    Laut krachend fielen die Türen wieder zu. Jan bettete den Kopf seiner Nichte in seinen Schoß und säuberte ihr Gesicht, so gut er konnte, als der LKW seinem Ziel, dem nahen Krematorium, entgegenfuhr.
    Wenig später hatte der LKW den Eingang passiert. Jan sah durch einen Schlitz im Metall hinaus. Das war nicht ein Krematorium, das war die Müllverbrennungsanlage im benachbartenRheine, einem Ort kaum größer als Bentheim. Der Fahrer setzte zurück. Martha schlief. Ihr Gesicht war immer noch angeschwollen. Als der Fahrer abrupt bremste, wurden die beiden in die Stapel mit benutzten Mullbinden geschleudert. Der Gestank war atemraubend. Jan hörte dumpfe Schritte, die Türen wurden aufgerissen und an der Außenseite des LKW befestigt. Sie durften ihn auf keinen Fall sehen. Er drückte sich mit seiner Nichte im Arm weiter auf der Ladefläche nach hinten, mitten in die Laken und Binden hinein. Druckluft wurde abgelassen. Er hörte, wie die Männer beiseitegingen. War das etwa …? Etwas stimmte nicht. Jan rutschte nach vorn. Sie befanden sich in einem Kipplaster, und die Ladefläche wurde jetzt hinter ihm nach oben gezogen. Er drückte einen Packen mit eitrig gelben Laken beiseite, sah hinunter zur Rampe und wollte schreien. Die Ladefläche grenzte an eine gusseiserne Rutsche, die direkt zu einem massiven Eisentor führte. Dahinter befand sich das Feuer der Verbrennungsöfen. Noch war das Tor zum Ofen geschlossen. Panisch suchte er die Wände nach einer Halterung ab, aber der Boden schob sich immer höher. Er rutschte immer mehr, seine Beine strampelten, seine Hände konnte er kaum nutzen, da er seine Nichte fest umschlossen hielt. Langsam schoben sich ihm die Laken und Verbände entgegen. Auf der glatten Fläche rutschte er, drehte sich und prallte so mit dem Rücken gegen die Tür zum Ofen, die sich jetzt langsam öffnete. Er drehte verzweifelt den Kopf nach hinten. Durch den ersten Spalt sah er in das glühende Inferno. Immer mehr Bettwäsche türmte sich vor ihm auf und würde im nächsten Moment zusammen mit ihnen ins Feuer fallen. Und zwischen all den gelben, weißen und roten Flammen, der Glut und der Hitze glaubte er auch Puppen zu sehen, die sich bizarr drehten. Er stemmte sich mit aller Kraft gegen den Rahmen. Eine Stimme schrie etwas von oben. Er konnte es nicht verstehen. Als er wieder in den Ofen blickte, sah er es jetzt ganz deutlich. Auf großen Trassen lagen stapelweise Leichen, die sich in der Hitze immer mehr verbogen. Jetzt bemerkte er auch den widerlich süßen Geruch des verbrannten Fleischs, den er als Notarzt so gut kannte. Das Tor schob sich immer noch weiter auf, dieHitze, die herausdrang, nahm ihm den Atem. In der nächsten Sekunde würde er hinabrutschen. Er drückte seine Nichte noch einmal, küsste sie auf die geschwollene, mit Pusteln übersäte Stirn und dachte an seinen Sohn. Seine Stimme war in dieser Hölle nicht zu verstehen, als er leise murmelte: »Ich komme zu dir.«

Scheveningen, Niederlande, 20.12., 11.15 Uhr
    Arwed Köhn hatte eine harte Erektion. Sein Schwanz stand so weit ab, dass er sich ein wenig nach vorne beugen musste, um nur mit seinen Händen ihren Körper zu berühren. Ihre Haut sog das Öl auf wie ein Sandstrand das auflaufende Wasser. Er strich über die trockenen Stellen ihres Rückens. Sie stand am Fenster, die Beine weit auseinandergespreizt, ihre Hände drückten gegen das Glas, als ob sie sich hindurchpressen wollte. Er verfolgte ruhig und ohne Eile die Bahn eines Öltropfens. Sah, wie er an ihrem rechten Schulterblatt hing, sich vergrößerte, wenige Zentimeter tief auf ihren Po fiel und ein wenig seines Volumens verlor, ehe er in ihre Haut einsickerte. Kein Laut kam aus ihrem Mund. Sie blickte hinaus, er konnte in der Reflexion des Fensters sehen, dass ihre blauen Augen nicht geschlossen waren. Er ölte nun ihre Seite ein, strich über ihre Rippen, wanderte dann horizontal nach vorn und umfasste in kreisenden Bewegungen ihre Brüste. Immer noch gab sie keinen Laut von sich. Mit dem Fingernagel seines linken Daumens strich er um ihre Brustwarzen. Die zeigten

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