Die Lilith Verheißung: Thriller (German Edition)
deutlich, dass es ihr gefiel. Er hatte mit den Beinen angefangen, jetzt hatte er jede Stelle ihres Körpers mit diesem sündhaft teuren Öl eingerieben. Sie glänzte wie ein Fabergé-Ei. Seine linke Hand umgriff eine Pohälfte, zog sie sacht zur Seite, und im nächsten Moment glitt er langsam, aber ohne zu stoppen, tief in sie hinein. Jetzt hielt sie hörbar den Atem an. »Das wirst du noch häufiger tun«, dachte er, als seine Hände ihren Hals umschlossen.
Sie hatten als Ehepaar De Koiper eingecheckt. Köhn besaß dank des Sicherheitschefs seines Vaters auch einen niederländischen Ausweis. Das Hotel lag direkt am Strand des holländischen Strandbads und Stadtteils der Hauptstadt Den Haag, Scheveningen. Es war in den letzten Jahren immer weiter verkommen, trotz der Bemühungen der Stadtväter, es wieder mondän erscheinen zu lassen. Frittenbuden, schmierige Souvenirläden und Pubs reihten sich an der Strandpromenade. Jetzt, im Winter, wirkte es noch düsterer und verlassen. Schräg gegenüber lag, hineinragend in die von nassem Nebel überzogene See, der Pier. Die überwiegende Zahl der Hotelgäste waren zu dieser Jahreszeit Seminarteilnehmer. Arme Schweine, die kurz vor Weihnachten von irgendwelchen Trainern und Motivationscoaches auf das neue Jahr eingestimmt wurden. Abends saßen sie dann alle in einem schleiflackhöllenartigen Restaurant, betranken sich und glotzten den jungen Bedienungen hinterher. Dann würden sie besoffen und mit schlechtem Atem ins Bett fallen, vielleicht noch einmal mit der Phantasie, die Kellnerin zu fesseln und zu bespringen, masturbieren, um dann erschöpft unter dem feuchten Laken einzuschlafen.
Das hatte Köhn sich vorgestellt, als er vor einer Stunde den Fahrstuhl betreten wollte und ihm eine Gruppe solcher Männer entgegenkam. Er aber hatte sie: Clara Ridder. Vor zwei Jahren waren sie sich auf einem dieser halbgeheimen Zirkel junger deutscher Wirtschaftsführer in Wiesbaden zum ersten Mal begegnet. Er hatte vor einem erlesenen Publikum aus halbgebildeten Investmentbankern und kreuzdummen Erben, die nun qua Geburt auf dem Chefsessel einer nordhessischen Ölheizungsfirma saßen, eine kurze Rede gehalten. Es ging um sein neues Spielzeug, die Biotechnologie. Schon nach zwei Minuten sah er in den talgigen Gesichtern der Zuhörer Unverständnis und Desinteresse. Noch schlimmer erwies sich das Plaudern am Kamin. Dann kam sie. Ihre weizenblonden langen Haare hatte sie zu einem kunstvollen Gebilde am Hinterkopf zusammengeknotet. Sie trug einen schwarzen Gucci-Anzug, keinen Schmuck, bis auf einen goldenen Ring an ihrer rechten Hand. Clara Ridders blaue Augenlagen tief in ihrem Gesicht. Die Lippen waren voll und dezent rot geschminkt. Ihre blasse Haut erschien nobel, nicht krank. Unter dem Blazer zeichneten sich große, aber eben nicht vulgär große Brüste ab. Lediglich ihre Arme wirkten ein wenig zu lang. Ihre Beine standen auf schwarzen Prada-High-Heels. Sie war, das mussten selbst Neider zugeben, eine imposante Erscheinung. Alles an ihr strahlte Ehrgeiz und Willenskraft aus. Selbst ihre Stimme war perfekt. Sie war tief und warm und konnte doch im nächsten Moment schneidend kalt und scharf sein. Sie war die Göttin der Redekunst.
Aber jetzt konnte sie nicht reden, sie hatte ihn tief in ihren Mund genommen und sog so stark, dass ihr die Tränen in den Augen standen. Sein Schwanz schmerzte. Sie setzte ihre Zähne ein, die vor und zurück über die weiche Haut seines Schwanzes fuhren. Draußen sah er Menschen dick vermummt in wattierten Jacken über den Strand laufen. Die Wirkung des Kokains ließ nach, sonst hätten ihn diese Menschen dort unten nicht ablenken können. Er spürte, wie seine Erektion nachließ. Wenn er nicht ihren verächtlichen Gesichtsausdruck ertragen wollte, musste er etwas tun. Am Tegernsee hatte sie eine Kollegin mitgebracht, das war zwar kräftezehrend gewesen, aber er hatte nicht geschwächelt. Er riss sie hoch, warf sie auf das Bett, wo sie sich wie eine Katze wand, sprang hinterher und griff zum Nachttisch. Sie hatte einen schwarzen Dildo aus Hartgummi mitgebracht, und während er diesen in ihren Anus einführte, erwachte auch sein Schwanz, den er ihr ebenfalls gab.
Eine Stunde später betrat er den Konferenzraum im Erdgeschoss. Die Angestellten des Hotels hatten die Fenster geöffnet, um die verbrauchte, nach Schweiß und schlechtem Atem riechende Luft notdürftig zu vertreiben. Eisig und feucht wehte es vom Meer hinein. Köhn fröstelte, schritt aber dennoch
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