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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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Bissen Thai-Nudelsalat. »Wie sieht er aus?«
    »Weiß nicht.« Clara probierte einen Chimichanga. »Groß. Braune Augen. Sein Haar fängt an, ein bisschen grau zu werden.«
    »Sieht er gut aus?«
    Clara dachte einen Moment nach. »Die Frage hab ich mir nie gestellt. Ich denke schon. Er hat eine gewisse Ähnlichkeit mit George Clooney.«
    »Verarschst du mich? George Clooney ist umwerfend!« Tabitha schnitt ein schwedisches Fleischbällchen auseinander. »Hört sich so an, als hättet ihr euch in letzter Zeit oft gesehen.« Sie zögerte einen Moment. »Darf ich fragen … Ist eure Freundschaft rein platonisch?«
    »Himmel, ja .« Clara spießte eine mit Spinat gefüllte Teigtasche auf. »Lincoln und ich kennen uns jetzt schon so lange, er gehört praktisch zu meiner Familie.«
    » Praktisch zählt nicht.«
    »Glaub mir, wir haben die Sache mit der Beziehung schon vor einer Million Jahren probiert, und es hat nicht lange gedauert, bis wir begriffen haben, dass das zwischen uns nicht funktioniert. Es fühlte sich so an, als wäre ich mit meinem eigenen Cousin zusammen.«
    »Urgh.« Tabitha schüttelte sich.
    »Plus, er hat eine tolle Freundin. Meg. Ich war ein paar Mal mit ihnen essen, und es ist offensichtlich, wie glücklich sie miteinander sind. Außerdem«, fügte Clara, den Mund voll Quiche Lorraine, hinzu, »bin ich noch gar nicht so weit, überhaupt an eine Beziehung zu denken. Weißt du, es ist ja erst ein gutes Jahr her, seit …« Sie verstummte.
    »Ich weiß«, sagte Tabitha nickend und kaute an einem Minifalafel. »Dann macht es Meg also gar nichts aus, dass ihr Freund mit dir Lauftraining macht und allein mit dir essen geht?«
    »Nein. Scheint nicht so zu sein. Sie weiß, dass es keinen Grund zur Sorge gibt.« Clara, die gerade Süßkartoffelpommes mampfte, verdeutlichte ihren Standpunkt, indem sie ihrer Freundin mitteilte: »Wir fahren sogar im Juni zusammen nach Wisconsin Dells, und Meg hat nicht mal mit der Wimper gezuckt. Natürlich hab ich ihr gesagt, dass Leo und Ava – mit der mein Bruder lose zusammen ist – vielleicht auch dabei sind und dass sie doch mitkommen soll, aber sie hat gesagt, dass sie nicht freinehmen kann. Sie leitet den Museumsshop.«
    »Was zum Teufel ist Wisconsin Dells?« Tabitha stopfte sich eine scharfe California Roll in den Mund.
    »Du machst Scherze, oder? Hast du noch nie was von Wisconsin Dells gehört?«
    »Nö.«
    »Hm.« Clara zuckte mit den Schultern. »Vielleicht ist das so ’ne Midwest-Sache.«
    »Kann sein. Und was ist es jetzt?«
    »Das ist dieser kitschige, aber bezaubernde Touristenort – im Grunde das totale Kinderparadies, ein bisschen wie ein riesiges Coney Island. Dort gibt’s jede Menge Zuckerwatte, Gokarts, Geisterbahnen, solche Sachen eben. Wisconsin Dells ist bekannt als die Welthauptstadt der Spaßbäder.«
    »Klingt super.« Tabitha schlürfte Gazpacho.
    »Als Kind habe ich immer davon geträumt, einmal dort hinzufahren«, gestand Clara. »Ich war ganz wild drauf. Jeden Sommer habe ich Libby bearbeitet, aber wir haben es nie gemacht. Lincoln anscheinend auch nicht. Als er nach Wisconsin Dells fahren auf meiner Zeitkapsel-Liste gelesen hat, fing er an zu strahlen und sagte, das sei auch einer seiner unerfüllten Kindheitsträume.« Sie schob den Bourbon-Schinken zur Seite und nahm einen Löffel Bananenpudding. »Also kommt er auch mit. Glaub mir, das ist eigentlich kein Ort, der Erwachsenen gefällt. Aber weil es auf meiner Liste steht, fahre ich hin. Ich weiß, das klingt albern.«
    »Überhaupt nicht«, erwiderte Tabitha und knackte eine Krebsschere auf. »Ich finde deine Zeitkapsel-Liste und was du damit machst genial. Total genial.«
    »Echt?«
    »Ja. Ernsthaft, Clara. Schau doch, wie weit du seit Weihnachten gekommen bist.«
    »Kann sein …«
    »Auf jeden Fall. Und ich für meinen Teil bin dankbar, dass es diese Liste gibt.«
    Clara lächelte. Sie musste daran denken, dass der Glückskeks bei Syn-Kow recht behalten hatte. In der Tat , dachte sie sich, ein alter Freund ist besser als zwei neue . Tabitha war der Beweis dafür.
    »Danke, Tabi«, sagte sie. »Das bedeutet mir mehr, als du dir vorstellen kannst.«
    »Ich will ja nicht auf den alten Sachen rumreiten, aber es war echt alles ziemlich schlimm, bevor du weggezogen bist.« Über Tabithas mit Chickenwingsoße verschmiertes Gesicht huschte ein ernster Ausdruck. »Ich hatte echt Angst um dich.«
    »Ich weiß«, erwiderte Clara leise.
    »Also«, Tabitha wischte sich grinsend den Mund mit

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