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Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Die Liste der vergessenen Wünsche: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Gold
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verstehen«, bat Clara und dachte an nichts anderes als an ihre Zeitkapsel-Liste, »ich muss diese Blockflöte einfach finden!« Sie hielt für eine Minute inne, um Atem zu schöpfen. »Ist es okay, wenn ich noch mal einen Meter weiter links grabe? Irgendwie habe ich langsam das Gefühl, dass ich das Loch vielleicht doch etwas näher am Haus gegraben habe. Ich bin mir fast sicher, das war der Bereich.« Sie zeigte mit einer Kopfbewegung zu der Stelle, an der sie das zehnte Loch zu graben gedachte.
    »Ach, du bist dir also fast sicher?!« Libby unterstrich ihre Worte verärgert mit erhobenen Armen. »Na, fabelhaft. Jetzt fühle ich mich viel besser. Bitte, grab ruhig noch ein Loch! Du hast meine Tulpenbeete ja noch gar nicht zerstört. Wie wär’s damit? Und die Ecke mit den Stockrosen«, sie zeigte nach Westen, »würde sich doch auch noch anbieten.«
    »Ich hab dir schon dreimal gesagt, dass ich verspreche, alle Löcher wieder zuzuschaufeln und den Garten so schön zu hinterlassen, wie ich ihn vorgefunden habe«, rief Clara aus. »Ich bringe das alles wieder in Ordnung!«
    Libby schloss die Augen und rang sichtlich um Fassung. Dann fuhr sie mit milderer Stimme fort: »Liebling, schau … Ich weiß ja, dass Leos Blockflöte im Garten ausgraben und mich dafür entschuldigen, dass ich sie eingegraben habe auf deiner To-do-Liste steht, und du hast dich auch redlich bemüht , aber hör mir zu. Hör mir jetzt mal zu!« Sie ging in die Hocke, damit sie mit Clara auf Augenhöhe war. »Du musst deinem Bruder nichts beweisen. Er weiß, wie leid es dir tut, dass du sein Instrument vergraben hast. Du hast es ihm oft genug gesagt. Er verzeiht dir. Das ist Schnee von gestern, ach, vorgestern«, betonte sie. »Okay? Also, wieso lassen wir’s nicht einfach gut sein für heute und gehen rein. Komm schon«, versuchte sie Clara zu überreden und tätschelte ihre Schulter. »Wie wär’s mit einem schönen Mini Milk?«
    Clara kniff die Augen zusammen, und ihr Gesicht verhärtete sich zu dem trotzigen Ausdruck, der Libby nicht unbekannt war. Jahrzehnte zuvor, als Oma Lottie sich entschlossen hatte, nach Arizona zu ziehen, weil die kalten Chicagoer Winter zu rau für sie geworden waren, hatte Libby Clara und Leo diese Nachricht auch bei einem leckeren, tröstenden Mini-Milk-Eis überbracht. Als der Postbote im Suff aus Versehen über Claras nagelneues Fahrrad mit den leuchtenden Wimpeln gefahren war, das sie zum siebten Geburtstag bekommen hatte, reichte Libby ihr erst ein Mini Milk und eröffnete ihr dann, dass ihr geliebtes Fahrrad nun aussah wie ein Metallpfannkuchen mit nur mehr einem halben Bananensitz. Und als Clara ein paar ältere Kinder sagen hörte, dass es den Weihnachtsmann überhaupt nicht gab, und sie ihre Mutter fragte, ob das denn wahr sei, rückte Libby mal wieder eines der tröstenden Mini Milk heraus.
    »Ich bin noch nicht bereit für ein Mini Milk.« Clara sah Libby finster an und stieß ihre Kelle erneut in den Boden. » Bitte . Ich sage dir, ich finde diese Scheißblockflöte!« Während sie die Erde weiter gewaltsam bearbeitete, meldete sich ihr schlechtes Gewissen, weil sie ihre Mutter angeschnauzt hatte wie ein verwöhntes kleines Gör.
    »Gut, dann viel Glück dabei«, erwiderte Libby und schien scheinbar akzeptiert zu haben, dass ihre unbelehrbare Tochter wild entschlossen auf einer Mission war, von der sie sich offenbar nicht so schnell abbringen ließ. »Ich hoffe, du findest sie, bevor mein Garten aussieht, als beherbergte er eine zwanzigköpfige Familie Riesenmaulwürfe.«
    »Na ja, ich hoffe, ich finde sie, bevor ich Tabitha nächste Woche in Vegas treffe.«
    » Schön …« Libby hielt abrupt inne. »Was? Vegas? Warte mal, du willst nach Vegas?«
    Clara nickte. »Mit Tabitha.«
    »Aber ich denke, du hast gesagt, sie wäre sauer auf dich?«
    »Ist sie auch. Siehst du?«, Clara blickte grinsend zu ihrer Mutter hoch. »Du bist in bester Gesellschaft.«
    »Hör auf. Du weißt, dass ich dich liebe. Auch wenn du gerade aussiehst wie Pig Pen von den Peanuts«, sagte Libby und meinte damit Claras erdverschmierte Wangen. »Wann habt ihr das denn geplant? Und wie kommt es, dass Tabitha und du euch ausgerechnet in Las Vegas trefft?«
    »Weil es dort das größte All-You-Can-Eat-Büfett des Landes gibt.« Clara schirmte ihre Augen vor der grellen Sonne ab. »Das steht auf meiner Liste«, fügte sie hinzu. » Einmal vom größten Büfett in ganz Amerika essen . Und ich muss mit Tabitha wirklich ein für alle Mal

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