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Die Löwen

Die Löwen

Titel: Die Löwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Jean-Pierre, und er hat zu große Schmerzen, um an umständliche Sicherheitsvorkehrungen zu denken. Außerdem hat er genauso wenig Grund, mich zu verdächtigen, wie Masud.
    »Der Vorschlag ist gut«, sagte Masud. »Aber ich habe mich gefragt, wie ich meinen Teil der Abmachung einhalten kann.«
    Natürlich, dachte Jean-Pierre, die Amerikaner haben einen ihrer besten CIA-Agenten doch nicht bloß hierher geschickt, um ein paar Guerillas beizubringen, wie man Brücken und Tunnel sprengt. Ellis ist hier, um mit denen irgendetwas auszuhandeln!
    Masud fuhr fort: »Dieser Plan, Kader aus anderen Gebieten auszubilden, muss den anderen Befehlshabern erläutert werden. Das wird schwierig sein. Sie werden Misstrauen hegen - vor allem, wenn ich ihnen den Vorschlag unterbreite. Ich meine, du selbst solltest es tun und ihnen sagen, was deine Regierung uns anbietet.«
    Jean-Pierre war wie erstarrt. Ein Plan, Kader aus anderen Gebieten auszubilden! Was, zum Teufel, steckte dahinter?
    Das Sprechen bereitete Ellis Mühe. »Das will ich gern tun. Du müsstest – sie versammeln.«
    »Ja.« Masud lächelte. »Ich werde alle Widerstandsführer zu einem Treffen einladen, das in acht Tagen hier im Fünf-Löwen-Tal im Dorf Darg stattfinden soll. Noch heute schicke ich die Boten aus mit der Nachricht, dass ein Abgesandter der Regierung der Vereinigten Staaten hier ist, um über den Nachschub an Waffen zu verhandeln.«
    Ein Treffen! Waffennachschub! Jean-Pierre begann zu begreifen. Doch was sollte, was konnte er tun?
    »Werden sie kommen?« fragte Ellis.
    »Viele werden kommen«, erwiderte Masud. »Unsere Kameraden aus den westlichen Wüsten werden nicht kommen - es ist zu weit, und sie kennen uns nicht.«
    »Was ist mit den beiden, auf die wir besonderen Wert legen - Kamil und Azizi?«
    Masud zuckte die Schultern. »Das liegt in Gottes Händen.«
    Jean-Pierre zitterte vor Erregung. Dies würde das bedeutendste Ereignis in der Geschichte des afghanischen Widerstands werden.
    Ellis wühlte in seinem Tragbeutel, der neben ihm auf dem Boden lag. »Vielleicht kann ich dir helfen, Kamil und Azizi zu überreden«, sagte er. Er holte zwei kleine Päckchen aus dem Beutel, von denen er eines öffnete. »Gold«, sagte Ellis. »Jedes dieser beiden Stücke ist ungefähr fünftausend Dollar wert.«
    Das war ein Vermögen: Fünftausend Dollar waren mehr, als ein Afghane in zwei Jahren verdiente.
    Masud nahm das Stück Gold und wog es in der Hand. »Was ist das?« fragte er und deutete auf ein eingeprägtes Emblem in der Mitte der rechteckigen Fläche.
    »Das Siegel des Präsidenten der Vereinigten Staaten«, erklärte Ellis.
    Clever, dachte Jean-Pierre. Genau das Richtige, um die Stammesführer zu beeindrucken und sie gleichzeitig neugierig zu machen auf ein Zusammentreffen mit Ellis.
    »Wird das helfen, Kamil und Azizi zu überzeugen?« fragte Ellis.
    Masud nickte. »Ich denke, dass sie kommen werden.«
    Darauf kannst du Gift nehmen, dachte Jean-Pierre.
    Und plötzlich wusste er genau, was er tun musste . Masud, Kamil und Azizi, die drei großen Führer der Widerstandsbewegung, würden in acht Tagen im Dorf Darg zusammentreffen.
    Das ist es, dachte Jean-Pierre: Dies ist der Augenblick, auf den ich gewartet habe, seit ich im Tal bin. Ich habe Masud, wo ich ihn haben will - und zwei weitere Rebellenführer dazu.
    Aber wie kann ich es Anatoli mitteilen?
    Es muss einen Weg geben!
    »Ein Gipfeltreffen«, sagte Masud. Er lächelte stolz. »Das wird ein guter Anfang für die neue Einheit der Widerstandsbewegung sein, nicht wahr?«
    Entweder das, dachte Jean-Pierre, oder aber der Anfang vom Ende. Er ließ seine Hand sinken und drückte die Flüssigkeit aus der Spritze. Er beobachtete, wie das Gift im Staub versickerte. Ein neuer Anfang - oder der Anfang vom Ende.
     

     
     
    Jean-Pierre gab Ellis ein Narkosemittel, holte die Kugel heraus, säuberte die Wunde, legte einen neuen Verband an und injizierte Antibiotika zur Verhütung einer Infektion. Dann kümmerte er sich um zwei Guerillas, die bei dem Scharmützel leicht verwundet worden waren. Inzwischen hatte es sich im Dorf herumgesprochen, dass der Doktor hier war, und eine kleine Gruppe von Patienten wartete jetzt im Hof des Bauernhauses. Jean-Pierre behandelte ein Baby, das Bronchitis hatte, drei Leute mit leichteren Infektionen und einen kranken Mullah. Dann aß er zu Mittag. Einige Zeit später packte er seine Tasche und schwang sich auf Maggie, um nach Banda zu reiten.
    Ellis ließ er zurück. Für Ellis

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