Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Löwin

Die Löwin

Titel: Die Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
Vom Netzwerk:
in die Hand genommen hatte, sie selbst fühlte sich so elend, dass sie glaubte, jeden Augenblick erbrechen zu müssen. Da sie ihren Leuten diesen schmählichen Anblick ersparen wollte, trat sie ins Haus und folgte der Magd in den Raum, den diese für geeignet erachtete. Es war ein schönes Zimmer mit Wandverkleidungen und einer dunklen Holzdecke. Die Wappen an dem wuchtigen Kastenbett und die kostbaren Schnitzereien auf den Truhen und an den Schränken wiesen darauf hin, dass es sich um das Schlafgemach des Podesta handelte. Aus einem ersten Impuls heraus wollte Caterina es ablehnen, hier zu übernachten, doch bevor sie etwas sagen konnte, war die Magd bereits wieder verschwunden.
    Ein gepolsterter Armstuhl lud zum Sitzen ein. Da Caterinas Beine sich immer noch zittrig anfühlten, nahm sie darauf Platz und barg das Gesicht in den Händen. Als Bianca sie nach einer Weile antippte und wieder in die Welt zurückrief, trug der kleine Tisch an der Wand einige Weinkaraffen und etliche Teller, die mit silbernen Schutzhauben bedeckt waren, und mitten im Raum stand eine kupferne Wanne, die so groß war, dass man sich ganz hineinlegen konnte. Dampf kräuselte sich darüber und verriet, dass sie mit heißem Wasser gefüllt war.
    »Wollt Ihr zuerst etwas zu Euch nehmen oder vorher baden?«, fragte Bianca.
    Caterina warf dem Tisch einen kurzen Blick zu und entschied sich für das Bad. Während sie mit müden Bewegungen die Schlaufen ihres Kleides löste, schickte Bianca die Magd fort und befahl ihr, sie in dieser Nacht nicht mehr zu stören. Als die Tür sich hinter der Frau schloss, wandte Bianca sich mit einem unsicheren Lächeln an Caterina.
    »Ich hoffe, Ihr verzeiht mir, wenn ich bei Euch bleiben will, doch ich habe das Gefühl, dass es nicht gut wäre, Euch in dieser Nacht allein zu lassen. Außerdem kann ich Euch bedienen.«
    »Dann hilf mir aus dem Kleid, denn mir ist, als wäre mein ganzer Körper mit Blut befleckt.« Caterina seufzte und hob die Arme, damit Bianca ihr das Gewand über den Kopf streifen sollte. Dann erinnerte sie sich an ihren im Schritt zusammengenähten Reitrock und ließ die Arme wieder sinken. »Es tut mir leid, ich bin heute nicht ganz ich selbst«, sagte sie mit einem bitteren Lächeln.
    Bianca fasste sie um die Schulter und drückte sie fest an sich. »Das kann ich gut verstehen. Doch Ihr seid wunderbar gewesen. Kaum einer der bekannten Condottieri hätte einen solch kühnen Streich gewagt, geschweige denn, ihn erfolgreich zu Ende bringen können. Ihr seid wahrlich Monte Eldes Tochter. Ach, wie sehr ich ihn vermisse!«
    Biancas Augen füllten sich mit Tränen, und nun war es an Caterina, sie zu trösten. Sie drückte sie an sich, strich ihr übers Haar und wies auf die dampfende Wanne. »Wollen wir das Wasser kalt werden lassen? Komm, der Zuber ist groß genug für uns beide.« Damit löste sie die letzten Schlaufen, streifte ihre Kleidung ab und stand nackt vor Bianca. Da diese nicht sofort reagierte, begann Caterina ihre Begleiterin auszuziehen. Als die einstige Mätresse so vor ihr stand, wie Gott sie geschaffen hatte, wanderte ihr Blick bewundernd über deren große, wohlgeformte Brüste und dem trotz einer gewissen Fülle harmonischen Schwung des Bauches und der Hüften.
    »Du bist wunderschön! Ich kann verstehen, dass mein Vater in heißer Liebe zu dir entbrannt ist.« Caterina konnte der Versuchung nicht widerstehen, Bianca zu berühren, und fühlte einen leichten Schlag durch ihren eigenen Körper fahren. Das Grauen, das sie eben noch in seinen Klauen gehalten hatte, glitt langsam von ihr ab und der Druck auf ihren Magen löste sich. Durch die seltsame Reaktion ihres Körpers verunsichert ließ sie Bianca los und stieg in die Wanne. Das Wasser hatte gerade die richtige Temperatur und verströmte Wohlgerüche, die wohl Muozzolas Ehefrau oder seine Mätresse erfreut hatten.
    Bianca war über ihre plötzlich erwachenden Gefühle und Sehnsüchte nicht weniger verwirrt als Caterina, gab sich diesen aber bereitwilliger hin und folgte ihr rasch ins Wasser. Wie von selbst fanden ihre Hände Caterinas Brüste und massierten sie sanft, bis die Brustwarzen sich aufrichteten und hart wurden.
    Caterina stieß einen erschrockenen Laut aus. »Was machst du mit mir?«
    »Nur das, was du jetzt brauchst, Capitana!« Bianca benutzte nun nicht mehr die höfliche Anrede, die sie Caterina gegenüber bisher verwendet hatte. »Du hast einen großen Erfolg errungen, und dein Körper ist dadurch voller Spannung,

Weitere Kostenlose Bücher