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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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verführerische Augen und dunkles, gelocktes Haar hatte, hatte er sie mit einem Beutel klingender Münze überredet.  
     
    Aber der Blutrausch .. der Blutwhisky ... das Tier, das von ihm Besitz ergriffen hatte ... es kam aus der finstersten Hölle. Als sich ihm der Magen schon umdrehte, entschied Voss, nach ihrer Schulter anstatt nach dem Nachttopf zu greifen, und als er dort nicht eiskaltes Fleisch, sondern warme Haut berührte, atmete er auf.  
     
    Ich danke dir.
     
    Er war sich nicht sicher, wem er dankte. Oder weswegen.  
     
    Sie rührte sich und drehte sich etwas, und er sah noch mehr Bisswunden an ihrer Schulter, am Arm, am Hals. Luzifer, es grenzte an ein Wunder, dass sie nicht tot war.  
     
    Ihm war restlos übel, als er aus dem Bett stolperte, wobei er über das Fußende rutschen musste, um sowohl der Frau neben ihm als auch dem Fleck Sonnenschein aus dem Weg zu gehen.  
     
    Und da stellte er dann angeekelt fest, dass er noch all seine Kleider am Leib hatte. Eine Nacht der Ausschweifung und immer noch vollständig bekleidet. Sein weißes Hemd war blutbefleckt, sein Halstuch hing ihm jämmerlich schief am Hals, der Latz an seiner Hose war aufgeknöpft, aber hing ihm immer noch an den Hüften.  
     
    Selbst die verdammten Stiefel trug er noch.  
     
    Wenigstens erinnerte er sich an keinen seiner Träume.  
     
    Er schaute zur Tür und schaute sich auch im Zimmer um und stellte fest, dass er in einer Falle aus Sonnenschein saß. Es war unmöglich, an die Fensterläden zu gelangen und sie zu schließen, noch konnte er sich einen Weg zur Tür bahnen, ohne durch das Licht laufen zu müssen.  
     
    Kurz überlegte er sich, das sowieso zu tun, in diese Wärme zu laufen und ihr zu gestatten, seine Haut zu berühren. Konnte der Schmerz schlimmer sein als der, den er gestern verspürt hatte, als er mit Angelica zusammen gewesen war?  
     
    Er hatte sie haben wollen, ganz und gar, absolut. Und Luzifer wusste das, und hatte es ihm unmöglich gemacht zu widerstehen.  
     
    Bei der Erinnerung an ihr entsetztes, anklagendes Gesicht überfiel ihn wieder die Übelkeit. Die Verachtung, die darin zu sehen war. Die abgrundtiefe Enttäuschung in jenen leuchtenden, klugen Augen.
     
    Was hätte er sonst tun können? Er war in absoluter Pein gewesen. Der Schmerz war so unerträglich gewesen, er wäre wahnsinnig geworden, hätte er ihn eine Sekunde länger ertragen müssen.  
     
    Zur Hölle, er war wahnsinnig gewesen. Wahnsinnig, außer sich vor Verlangen.  
     
    Ein Blick auf seine schlafende Bettgenossin rief ihm wieder ins Gedächtnis, wie leicht es gewesen war, sie zu verführen. Wenn sein Bann, sein besonderer Zauber bei Angelica die gleiche Wirkung gehabt hätte, wäre das dort jetzt sie in seinem Bett.
     
    Und er hätte ihr auch Lust bereitet.
     
    Stattdessen hatte er sie erschreckt und ihr nur Ekel bereitet. Und sie wäre jetzt sicher nicht mehr bereit, ihm zu helfen.  
     
    So sehr er den Gedanken auch hasste, es wäre besser, England sofort zu verlassen. Nach allem Vorgefallenen waren Woodmore und Corvindale jetzt sicher hinter ihm her, um ihm das Herz herauszureißen. Voss zog es vor, ein möglichst angenehmes und schmerzfreies Leben zu führen, und wenn sie ihn fanden, standen die Chancen nicht schlecht, dass man ihm tatsächlich wehtun würde.  
     
    Ganz besonders, wenn die beiden ihn gemeinsam fanden.  
     
    Also würde er London verlassen müssen, und einen anderen zivilisierten und kultivierten Ort finden. Rom. Lissabon. Vielleicht Barcelona, wo er sich mit Regeris einigen könnte. Ganz bestimmt nicht zurück in die Kolonien.  
     
    Er runzelte die Stirn, die Knie trugen ihn nicht, und seine Welt drehte sich – ganz zu schweigen von dem üblen Geschmack im Mund – Voss schnappte sich ein Kopfkissen und, indem er seine Hände in den Bezug gleiten ließ, konnte er es hochgehalten als einen Schutzschild benutzen und rannte durch den Sonnenstrahl. Es brannte etwas, wo es ein Stück seines Handgelenks erwischte, und ein hartnäckiger, kleiner Strahl verweilte kurz an seiner Schläfe, aber er schaffte es hinüber in die Schatten auf der anderen Seite des todbringenden Lichts.  
     
    Er hatte seinen doppelt gefütterten Mantel nicht mehr, der ihn so gut gegen jeden Sonnenstrahl geschützt hatte, und jetzt da er diese Kammer in der Herberge verließ, war er schutzlos dem Tag ausgesetzt.  
     
    Aber er musste hier weg. Er wollte fort von diesem Zimmer, fort von dem schalen Geruch von Blut und

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