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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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vorbeugte und ihre Hand auf die seine legte, „dann ändere dich.“  

 
    ELF
    ~ Von nächtlichen Besuchen in Kemenaten und einem unerwarteten Wiedersehen ~
     
    Es gab viele Arten, sich in das Schlafzimmer einer Frau hineinzuschleichen, und Voss hatte in den letzten hundert Jahren eine Menge davon mit großem Erfolg ausprobiert, und dabei ein nur paar, sehr wenige, Rückschlage hinnehmen müssen.
     
    Und da es auch wenig gab, was man ihm hätte antun können, wenn man ihn tatsächlich mit den Händen unter einem dünnen Leibchen erwischte – erschossen, aus dem Fenster geworfen oder auf andere Arten angegriffen zu werden, waren nicht wirklich bedrohlich für ihn –, hatte Voss wenig Skrupel, die Wehrlosigkeit von schlummernden Frauen auszunutzen. Es war für ihn sogar noch aufreizender und erregender als sonst, wenn eine Frau noch Schlaf in den Augen hatte, das Gesicht entspannt und ungekünstelt, ihre schlanken Arme und zarten Schultern im zerwühlten Bett, ihr Wimpernschlag auf den weichen Wangen.  
     
    Aber am meisten genoss er, wie sie unter seinen Händen aus dem Schlaf ins Bewusstsein wanderten. Sehr oft wie Katzen – sie dehnten und reckten sich und seufzten wohlig. Warme Haut und zerknautschte Wangen und, am allerbesten, das tiefe, heiße Tal zwischen ihren Brüsten ... so leicht zu erreichen, wenn da kein Korsett schnürte. Sein sanftes Streicheln und seine zärtlichen Lippen erweckten sie ganz allmählich zu herrlicher Lust, und wenn sie dann die Augen geöffnet hatten, würden sie dort die seinen finden ... glühend, lockend, die jeden Widerstand zwecklos machten.  
     
    Sich in das Schlafzimmer einer Frau zu schleichen, die im Haus eines Drakule wohnte, war jedoch eine ganz andere Herausforderung. Ganz besonders, wenn es sich bei dem Drakule um Dimitri handelte.  
     
    Nichtsdestotrotz: Voss hatte es geschafft.  
     
    Dimitri wäre sicherlich auf Belial und dessen Schlägertypen vorbereitet, die mit roher Gewalt über Mauern stiegen oder durch Türen brachen. Oder eine heimkehrende Dienstmagd, einen Diener oder eine Kutsche entführten, oder einen von diesen mittels List zum Herauskommen bewegen würden – all dies geschähe natürlich nach Sonnenuntergang ... aber Voss kannte da einen besseren Weg. Er erforderte allerdings mehr Geduld, als Belial und seinesgleichen je haben würden. Ihm machte es jedoch nichts aus.  
     
    Das Anwesen des Earl war wie die meisten anderen vornehmen Anwesen in London organisiert, ungeachtet Dimitris Vorliebe am Tage zu schlafen und sich nur nachts außer Haus zu begeben. Diese Art von Tagesablauf unterschied sich im Übrigen nicht grundlegend von dem der übrigen besseren Gesellschaft, ganz besonders nicht von dem der Gentlemen – die sich in der Regel nach Bällen und anderen Geselligkeiten noch bis spät nachts in ihren Klubs die Zeit vertrieben. Demzufolge schliefen sie dann lange aus, oft bis in den Nachmittag hinein. Da Geschäfte üblicherweise noch in den hellen Stunden des Tages abgewickelt wurden, war es für die meisten Drakule einfacher, ihren Haushalt entsprechend ähnlich zu organisieren.  
     
    Voss verschaffte sich Zutritt, indem er bei der Lieferung einer großen Schweinskeule und anderer Pakete aus der Metzgerei aushalf, gerade nachdem die Dienerschaft zu Abend gegessen hatte. Als er und der Metzger die eingepackten Stücke hineintrugen, stahl er sich in dem Durcheinander in der Küche zu den Dienstbotenquartieren davon.  
     
    Danach ging es nur noch darum, sich zu verstecken, bis die Zeit gekommen war, Angelica zu suchen.  
     
    Sich unter den Dienern aufzuhalten, half ihm auch herauszufinden, wer an dem Abend ausgehen würde, und wen er meiden müsste. Die Dienerschaft war den ganzen Abend beschäftigt, und sie kamen nur ab und an in ihre Quartiere. Wenn dem so war, hatte Voss sie schon von weitem gerochen und konnte sich rechtzeitig verstecken. Er bewegte sich nicht nur schneller als jeder Sterbliche, sondern auch noch geräuschlos.  
     
    Sein Plan war also recht einfach, aber setzte auch umsichtige Planung und Geduld voraus.
     
    Er musste in dem gleichen Haus, in dem Angelica wohnte, einige Stunden lang verborgen bleiben. Sie hatte das Haus kurz nach seinem Eintreffen verlassen. Dies wusste er, weil ihre Zofe die Garderobe ihrer Herrin für die Abendeinladung des Tages diskutierte. Trotz ihrer Abwesenheit stieg ihm in Blackmont Hall Angelicas Geruch vor allen anderen in die Nase – und es gab viele davon, und durchaus nicht alle

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