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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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von ihnen angenehm – und erinnerte ihn daran, wie nah er ihr jetzt war.  
     
    Selbst als zwei der Kammerzofen irgendwie die Zeit fanden, sich kurz nach dem Abendessen in ihr gemeinsames Zimmer zurückzuziehen, auszukleiden und mit einfachen Mitteln vor einem alten Spiegel zu waschen, ließ sich Voss kaum ablenken. Früher hätte er solch eine Gelegenheit als ein Geschenk betrachtet und wäre aus seinem Versteck unter einem schmalen Bett mitsamt seinen glühenden Augen und einer Reihe von Ideen, die für sie alle drei gewisse Rollen vorsahen, hervorgekrochen ... aber er verspürte nicht den Wunsch sich zu rühren, solange er dort auf Angelica wartete. Als die schwatzhaften Mädchen gegangen waren, zusammen mit ihrem Duft von Laugenseife und billigen Rosenblütenwasser, ertappte Voss sich bei der Frage, warum er sich eigentlich diese Mühe machte. Warum war er hier und lag unter diesem staubigen Bett auf diesem zerschlissenen Teppich?
     
    Ein nicht unwesentlicher Grund war, dass er die Herausforderung liebte. Und er hatte das unerklärliche Bedürfnis, Dimitri zu ärgern. Er hatte vor, dem Mann eine Art Abschiedsgeschenk zu machen, so dass dieser wüsste, Voss wäre in das Haus eingedrungen, auf dem Weg von London nach ... wohin auch immer es ihn nun verschlug. Sevilla? Venedig?
     
    Konstantinopel reizte ihn.
     
    Zuerst würde er die Reise in Paris unterbrechen, um mit Moldavi Geschäfte zu machen, oder vielleicht in Barcelona, um Regeris zu sehen, und danach seine Reise fortsetzen. Ungeachtet seiner Geringschätzung aller Regierungen dieser Welt – ob nun kaiserlich oder anders geartet – verspürte Voss nicht die geringste Lust, in einem Land zu verweilen, das sich mitten im Krieg befand.
     
    Gewiss, eine solche Lage bot einige Vorteile: Viele Frauen wurden allein und schutzlos zurückgelassen, während ihre Ehemänner kämpften, und mancher Drakule sah durchaus den Reiz der riesigen Bluttafel, welchen verlassene Schlachtfelder mit den gefallenen Soldaten darboten. Voss bevorzugte frischeres Blut, aber er hatte in der Not auch hier mal zugelangt. Letzten Endes musste ein Drakule ja nur etwa einmal in der Woche trinken. Alles darüber hinaus war lediglich zusätzliche Zerstreuung oder dazu gedacht, sexuelle Lust noch zu erhöhen. Es war schwierig – und für Voss im Grunde unmöglich –, wenn man anderen körperlichen Lustbarkeiten nachging, nicht auch ein bisschen dem Reißer-Beißerchen und dem Liebessaugen zu frönen. Warum denn auch?
     
    Was die Beziehung zwischen Voss und Moldavi betraf, herzlich war sie nun beileibe nicht. Egal was andere nun annahmen oder dachten, Voss hatte niemals ernsthaft Geschäfte mit ihm gemacht. Nur gerade genug, damit der Mann nicht beleidigt war oder Verdacht schöpfte, und Voss damit zur Zielscheibe seines Hasses wurde, wie es Dimitri seinerzeit in jener Nacht in Wien geworden war. Voss kroch unter dem Bett hervor, dass kaum breit genug für ein Kind, geschweige denn für eine Frau war, und dachte, er sollte vielleicht ein Wörtchen mit Dimitri hinsichtlich der Schlafstätten seiner Dienstboten reden. Nicht dass er sich um die Bequemlichkeit für die Diener Sorgen machte – wer tat das schon? –, aber wenn diese zumindest gut schliefen, wären sie wohl eher fähig, am nächsten Tag (oder auch abends) besser zu arbeiten.  
     
    Aber diesen guten Ratschlag würde er sich wohl für später aufheben. In ein paar Jahrzehnten, wenn Angelica bereits längst verstorben sein würde, und dieses ganze Zwischenspiel längst vergessen und vorbei.  
     
    Ja. In hundert Jahren, wenn all dies hier vergessen war, und Voss immer noch Rubey’s frequentierte.  
     
    Voss hielt sich noch eine Weile dort oben versteckt, was ihm ein Leichtes war. Außer den zwei Kammerzofen, die sich zuvor dort umgezogen hatten, wurde er auch noch Zeuge einer leidenschaftlichen Begegnung zwischen einem der jüngeren und gut gebauten Lakaien und einer Küchenmagd von ansehnlichen Kurven. Leider ließ die Technik des Lakaien nach Voss’ Ansicht sehr zu wünschen übrig, da könnte man noch an der visuellen Darbietung feilen – denn er wusste aus eigener Erfahrung recht genau, wie ein Mann und eine Frau gegen die Wand gepresst aussahen. Er hatte des Öfteren schon einen Spiegel benutzt, um die besten Positionen auszuprobieren.
     
    Ein weiterer Zwischenfall spielte sich zwischen einem etwas weniger erfolgreichen Stallknecht und einer Rothaarigen ab und endete damit, dass der Stallknecht die Treppe halb

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