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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Wie schnell sie doch neue Gesellschaft gefunden hatte.  
     
    Voss war gezwungen, noch eine weitere Stunde auszuharren, bevor er sich aus der dunklen Bibliothek nach oben in den zweiten Stock aufmachen konnte, wo die Schlafzimmer waren. Endlich lag Schweigen über dem Haus, und er schlüpfte durch die Doppeltüren der Bibliothek hinaus. Angelicas Duft führte ihn zu ihrem Zimmer, und nachdem er die Tür geöffnet hatte und hineingeglitten war, blieb er noch einen Moment dort mit der Hand am Türknauf stehen.  
     
    Ihr Duft, ihre Gegenwart ... es überwältigte ihn. So vertraut und alles, was er begehrte.  
     
    Das Stechen in seiner Schulter breitete sich gleich einem Brandherd aus, als würde es ihn anfeuern wollen, Voss beachtete es nicht. Aber ihm lief der Speichel im Mund zusammen, als der blumige Zitrusduft gemischt mit dem Geruch von Weiblichkeit durch eine warme Sommerbrise vom Fenster her zu ihm getragen wurde. Sein Mund tat ihm weh, und nur mit Mühe hielt er seine Zähne zurück ... wie ein dummer Junge, dem schon von der Erwähnung einer Brust das Blut nach unten schoss.
     
    Was war an dieser Frau, das ihn zum Tölpel und zugleich so nachdenklich werden ließ?
     
    Was war an dieser, das ihm so viel Pein zu bereiten vermochte?
     
    Blut Luzifers, er war hundertachtundvierzig Jahre alt. Er hatte Tausende von Frauen besessen und an keine einen zweiten oder dritten Gedanken verschwendet. Nicht einmal an Rubey.  
     
    Selbst an Giliane nicht, eine Frau, die er fast zur Drakule gemacht hätte, oder mit dem Gedanken gespielt hatte. Es hatte nur einen Tag angehalten, aber der Gedanke war ihm tatsächlich durch den Kopf geschossen, während einer ihrer lebhaften Schäferstündchen, damals 1755. Sie – will heißen Giliane – hatte das schreckliche Erdbeben von Lissabon überlebt, und sie beide hatten das mit Wein und Käse gefeiert, die sie aus einem der Läden gestohlen hatten.  
     
    Als Voss nun aber als Eindringling in dem Schlafzimmer dieser Frau stand, verblassten alle Gedanken an Giliane und jede andere von den Tausenden, die er gekannt hatte. Ein Mondstrahl fächelte wie eine Liebkosung über Angelica hinweg, und die Vorhänge flatterten sanft in der Brise. Sie schlief mit dem Gesicht halb im Kissen vergraben, ihre offenen Haare fielen ihr über die Wange. Eine Hand war unter dem Kissen, die andere unter ihrem Kinn zusammengerollt.  
     
    Voss näherte sich dem Bett, sein Herz hämmerte. So plötzlich, wie wild. Alle Sinne waren ihm geschärft, und dieses Bewusstsein hatte seine wilden Krallen in ihn geschlagen, machte sein Blut rasen, füllte ihm den Schwanz und drängte, die Eckzähne aus ihrem Fleischbett zu lösen. Seine Haut glühte, und die Augen füllten sich mit Hitze.
     
    Ja.
     
    Er drehte sich und schloss leise die Tür ab.
     
    Angelica drehte sich auf den Rücken, seufzte und verschob noch im Schlaf das Kissen.
     
    Und dann öffnete sie die Augen.  
     
    Voss erstarrte, und in der Dunkelheit trafen sich ihre Blicke. Er stand wie angegossen dort, jeden Moment bereit, ihr eine Hand auf den Mund zu legen, aber dann schlossen sich ihre Augen wieder, und sie drehte den Kopf weg. Immer noch im Schlaf.
     
    Warum war er so erleichtert?
     
    Er streckte die Hand aus, um ihr Haar zu streicheln, strich zärtlich über die langen Locken, wie es ihm bis dahin nicht möglich gewesen war.  
     
    Es hatte keine Zärtlichkeit gegeben, kein Streicheln, kein langsames Erkunden ihrer Kurven und ihrer Form.  
     
    Bevor er sich im Klaren darüber war, was er tat, hatte er sich schon neben sie auf das Bett gesetzt. Sein Herz zersprang fast, wild und voll angstvoller Erwartung. Immer noch bereit, ihr jederzeit eine Hand über den Mund zu legen, hob er ihr zärtlich eine Locke von der nackten Schulter und streifte mit seinen Fingerspitzen sanft über die glatte, warme Haut.  
     
    Er fragte sich, wie sie wohl in dem lavendelblauen Kleid ausgesehen hatte. Ob Harrington eine Gelegenheit gefunden hatte, sie in eine abgelegene Ecke zu bugsieren. Ob sie ihn mit dem gleichen, weisen Leuchten in den Augen angelächelt hatte, wie um zu sagen, alles würde gut enden. Ob sie mit ihm über Themen wie Leben und Tod gesprochen hätte.
     
    Ob sie Harrington das Geheimnis verraten hatte, wie ihm. Voss.  
     
    Er beugte sich hinab und drückte seine Lippen an die Biegung ihrer Schulter und widerstand dem blinden Verlangen, seine Zähne dort in das süße Fleisch zu hauen. Stattdessen glitten seine Zähne über

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