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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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fort. Und sie war verschwunden. Ganz plötzlich, und er war alleine. Gelähmt.  
     
    Verbrannte dort in der Sonne.
     
    Sein Mal würde gleich explodieren ... er fühlte Luzifers Zorn anschwellen, sich ausbreiten, sich gleich einem Feuer verzehren wie noch nie zuvor ... und er vergrub das Gesicht in dem harten Boden, Dreck und Staub an Wangen und Brust.
     
    Mach ein Ende ... ein Ende.
     
    Die Sonne brannte hernieder, und er konnte sich nicht rühren. Die dünnen Fesseln auf seinem Rücken spannten, wölbten sich, prall gefüllt mit heißem Schmerz, und er schrie in höchster Pein, Dreck im Mund, auf den Zähnen, seine Nägel gruben sich verzweifelt in den Stein unter ihm.  
     
    Und endlich, in einer letzten, silbrigheißen Feuersbrunst, übergab er sich der Dunkelheit.
     
    Und gerade in dem Moment ... waren da jene blassblauen Augen ... und ein Gesicht.
     
    Das Gesicht der blonden Frau. Sie lächelte. Du warst bereit.  
     
     

SIEBZEHN
    ~ Von Hausmusikabenden, Heiratsanträgen und dicken Fingern ~
     
    „Ich möchte diesmal nicht in der ersten Reihe sitzen“, sagte Angelica und entzog sich dem Griff von Maia. Ihre Schwester setzte sie bei Hausmusikabenden immer in die erste Reihe.  
     
    Wie würdest du dich fühlen, wenn du Klavier spielen würdest, und sich niemand in die ersten beiden Reihen setzen würde? Das pflegte sie dann immer zu sagen. Als hätten sie Angst, dir zu nahe zu kommen.
     
    Da Angelica kein Klavier – und auch sonst kein Instrument – spielte, hatte sie nicht den blassesten Schimmer.  
     
    Maia ließ kurzerhand von ihrem Versuch ab, Angelica bei dem Abend der Stubblefields in die erste Reihe zu bugsieren, ihr ganzes Gesicht drückte Verärgerung aus. Aber das verging wieder. „Also einverstanden“, erwiderte sie dann. „Wohin möchtest du dich denn setzen?“
     
    Nirgends. Aber Angelica erwiderte, „in die letzte Reihe. Dort drüben, in die Ecke“, fügte sie noch entschlossener hinzu, „dann wird keine der jungen Damen hier während des Konzertes versuchen, meine Fähigkeiten, die Zukunft vorherzusagen, in Anspruch zu nehmen.“ Da nur ein kleiner Anteil der Gäste bei solchen Hausmusikabenden wirklich anwesend war, um der Musik oder dem Gesang der Töchter welchen Hauses auch immer zu lauschen (die meisten waren dazu verpflichtet oder waren auch dort, um einen potentiellen Bräutigam oder eine Braut zu finden), war diese Annahme durchaus berechtigt.  
     
    Dagegen fiel Maia kein rechtes Argument ein, und Angelica gratulierte sich insgeheim zu ihrer Geistesgegenwart.  
     
    Vor zwei Wochen hatte Chas sie aus Paris nach Hause gebracht. Bis heute war Angelica sich immer noch nicht im Klaren darüber, wie er es ohne Aufschub oder Verzögerung bewerkstelligt hatte, insbesondere da so viele andere Londoner wegen des Krieges dort festsaßen. Ihre Entführung und ihr Fehlen bei der Feier von Harrington hatte man einem Unfall mit der Kutsche zugeschrieben, in dem Angelica sich leicht verletzt hatte, und in den letzten zwei Wochen hatte sie gesellschaftliche Verpflichtungen nur eingeschränkt wahrgenommen.  
     
    Bei ihrer Rückkehr nach Blackmont Hall fand sie Blumen und Karten der halben Londoner Society vor, die ihr alle eine gute Genesung wünschten, und sie hatte die Chance genutzt, sich ein wenig vor all dem zu verstecken.
     
    Zwei Tage nach ihrer Rückkehr nach London war Chas wieder abgereist und ließ seine Schwestern in der Obhut von Corvindale zurück, der sich mittlerweile seinem Schicksal ergeben hatte. Chas musste anscheinend Dinge mit dem Vampyr Narcise regeln, und niemand schien zu wissen, wann er zurückkehren würde.  
     
    Seit ihrer Rückkehr hatte Angelica rundweg kein Interesse mehr daran, ihr Zweites Gesicht für die Launen von anderen einzusetzen. Ganz besonders nicht, wenn auch noch Geld im Spiel war.
     
    Im Grunde hatte sie das Interesse an einer ganzen Reihe von Dingen verloren, darunter essen, schlafen, tanzen, Klatsch zu hören und einkaufen zu gehen.  
     
    Ihre Schwester musste sie regelrecht bedrängen, damit sie dem heutigen Musikabend beiwohnte, indem sie drohte, Chas davon zu erzählen (obwohl sie nie erklärte, wie genau sie ihm die Botschaft denn zu übermitteln gedachte), dass Angelica sich nach einem Vampir verzehrte, falls sie nicht mitkam.  
     
    Und Angelica verzehrte sich ganz sicher, ganz bestimmt nicht nach einem Vampyr . Nach einem Mann , vielleicht.  
     
    Aber nicht nach einem Vampyr . Warum nur war ihr so elend zumute,

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