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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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Wie sein abwesender Gesichtsausdruck nur allzu deutlich verriet, hörte Brickbank offensichtlich genauso unaufmerksam zu, wie Voss es getan hatte.  
    „Warnen?“, wiederholte er.
    „Vielleicht kann ich behilflich sein“, sagte Voss und lenkte damit endlich, endlich die Aufmerksamkeit des Mädchens auf sich. Er machte eine höfliche Verbeugung, ergriff ihre Hand und brachte sie an seine Lippen. Ihr Geruch umgab sie, und er fühlte, wie sich sein Bauch zusammenzog, und wie etwas hinten an seiner rechten Schulter ziepte. Sein Mund streifte die Baumwolle ihres Handschuhs, und sofort versank er in einen lustvollen Tagtraum, ihr selbigen abzustreifen, bis ganz hinunter. „Ich bin Dewhurst.“
    Ihr Blick fand den seinen, und angesichts ihres offenen und interessierten Blicks wurde ihm warm. Ah. Sehr gut.
    „Ich wäre Ihnen überaus verbunden, wenn Sie Ihren Freund davon überzeugen könnten, meine Warnung ernst zu nehmen“, sagte sie zu ihm.
    „Und was für eine Art von Warnung wäre das?“, erwiderte Voss.
    Jetzt schien sie zum ersten Mal zu zögern. Aber dann zog sie die Schultern zurück und richtete sich auf, winzige Schatten huschten in die kleinen Mulden an ihren zarten Schultern hinein und wieder hinaus. Miss Woodmore befeuchtete sich die Lippen und sprach. „Ich habe Sie in einem meiner Träume sterben sehen“, entfuhr es ihr, und sie schaute Brickbank an.
    Voss blinzelte. Es durchfuhren ihn gerade eine ganze Reihe von Emotionen, und die geringste davon war der Tatsache geschuldet, dass er kurz davor stand zu erfahren, weswegen er hergekommen war. Wenn sie von Leuten träumte, die sie nicht kannte, dann hatte sie vielleicht das Zweite Gesicht. Was wiederum bedeutete, er hätte eine einigermaßen triftige Entschuldigung dafür, mit ihr zu reden. Er unterdrückte ein Lächeln und stellte sich so vor sie, dass er sie vom Rest des Ballsaals abschnitt. „Fahren Sie fort.“
    Sie schaute immer noch zu Brickbank, und Voss beobachtete den pulsierenden Blutschlag an ihrem Hals. „In meinem Traum sind Sie von einer Brücke gefallen und dann waren Sie tot.“
    Brickbank blinzelte und schaute zu Voss, der hob seinen Blick und zuckte mit den Schultern. „Ein Traum, sagen Sie?“, erwiderte der andere, auf einmal nicht mehr ganz so beschwipst. „Ich war in Ihrem Traum und fiel von einer Brücke und starb?“
    Etwas wie Verärgerung wanderte Miss Woodmore kurz über das Gesicht. Vielleicht dachte sie, ihre Erklärung wäre nun wirklich deutlich genug gewesen und bedürfe keiner Wiederholung. „Ja. Das habe ich soeben gesagt.“
    Voss zuckte erneut mit den Schultern. Merkwürdig genug, dass sie von Brickbank geträumt und ihn wiedererkannt hatte – was jetzt bedeuten könnte, sie hätte übersinnliche Kräfte oder auch nicht. Aber es war nun einmal nicht möglich, dass ein Drakule von einer Brücke stürzte und starb. Sie ertranken nicht, und auch der Aufprall auf dem Wasser konnte ihnen nichts zufügen, außer vielleicht Kopfschmerzen.
    Sie würden niemals sterben. Das war Teil der Abmachung mit Luzifer. Voss war sich dessen sicher, solange er auf seine Schwäche bei Ysop Acht gab. Aber weder er noch Brickbank waren geneigt, dies der sehr ernsthaften, äußerst entschlossenen, bezaubernden – ja, in der Tat bezaubernden – jungen Dame vor ihnen zu erklären. Die der Drakulia verbargen die Tücken ihrer Unsterblichkeit vor allen anderen Menschen, außer weiteren Mitgliedern sowie den Angehörigen ihres Haushalts. Und selbst dann wurden Diener mit größter Sorgfalt ausgewählt, sehr gut bezahlt und in die hohe Kunst der Geheimhaltung eingewiesen.
    Das war, feixte Voss, sicher einer der Gründe, warum Corvindale die verantwortungsvolle Rolle des Vormunds für die Woodmore Mädchen nur widerwillig angenommen hatte. Er wagte gar nicht sich auszumalen, was für ein Durcheinander diese sterblichen Debütantinnen im Haushalt eines Drakule auslösen würden.  
    „Ich bin Ihnen zu Dank verpflichtet, Miss Woodmore “, sagte Brickbank gerade mit ernster Miene. „Werde mich von sämtlichen Brücken fernhalten, und sollte Gefahr im Verzug sein, bin ich weit weg.“
    Die junge Dame schien nur wenig besänftigt, und Voss konnte ihr die Zweifel aus dem Gesicht ablesen. Sie war sich nicht sicher, ob man sie nun herablassend behandelte oder ernst nahm. „Zumindest“, sagte sie und hob das Kinn an, „würden Sie gut daran tun, sich von Brücken fernzuhalten, solange Sie so gekleidet sind, weil, Sie verstehen, in meinem

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