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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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voller Statur aufgebaut und blickte mit langer, spitzer Nase auf sie herab. „Ein Earl wird in der Regel nicht herumkommandiert, Miss Woodmore. Schon gar nicht von despotischen jungen Damen.“
    „An gel ica!“
    Eine neue Stimme – eine weibliche, gespickt mit Entsetzen und Verärgerung, die zwischen zusammengebissenen Zähnen kaum mehr als ein Fauchen war, aber trotzdem gut unter all den Ballgeräuschen zu hören war – zog nun die Aufmerksamkeit der gesamten Gruppe auf sich. Voss begriff sofort, dass dies eine weitere der Woodmore Schwestern sein musste, und seine Mundwinkel kräuselten sich ohne sein Zutun automatisch nach oben.  
    Corvindale sah aus, als ob ihn etwas gebissen hätte. Das war nun vielleicht etwas übertrieben. Der Mann stand stocksteif da und konnte etwas nicht ganz unterdrücken, was ihm gerade brennend in das strenge Gesicht stieg. Aber es verschwand ebenso schnell. Interessant. Voss konnte dieses Unbehagen bei Dimitri immer noch beobachten, als er sich schon zu der Schwester umdrehte und knapp verbeugte.  
    „Miss Woodmore“, sagte er.
    „Maia, ich habe den Earl gefunden“, sagte Miss Angelica Woodmore überflüssigerweise.
    „Das sehe ich“, erwiderte ihre Schwester. Immer noch mit zusammengebissenen Zähnen, aber jetzt vermochte Voss nicht mehr zu sagen, ob das nun Dimitri oder Angelica galt.  
    Der folgende Teil der Unterhaltung zwischen dem Earl und der Schwester entging Voss komplett, denn die bezaubernde Angelica hatte sich wieder Brickbank zugewandt. Bei jeder ihrer Bewegungen strömte ein weiterer, frischer Hauch von ihr zu ihm herüber. Voss machte sich näher an sie ran, glitt an Eddersley vorbei, nur um ihr möglichst nahe zu kommen.
    „Es ist etwas eher Privates“, sagte Miss Woodmore gerade. Ihr Gesichtsausdruck und Körperhaltung passten zu ihrer sonstigen Ernsthaftigkeit, und für einen Moment überkam Voss Verärgerung.  
    Warum kam sie nicht zu ihm , um über etwas Privates zu sprechen? Er war sich ziemlich sicher, dass ihm das eine oder andere einfallen würde, was sie interessieren würde.
    Was um Himmels Willen fand sie denn nun an Brickbank so faszinierend?
    Dann wurde Voss plötzlich klar, dass es nur an einem lag: Sie hatte ihn schlicht noch nicht gesehen. Er kam noch näher. Er fiel den Frauen immer auf. Und das war eine der köstlichen Vorzüge seines unsterblichen Lebens. Er verlustierte sich mit so vielen von ihnen, wie er wollte, ohne sie je umgarnen oder ihnen den Hof machen oder ihre vielen Launen ertragen zu müssen. Geschweige denn musste er mit ihnen Zeit außerhalb des Schlafzimmers verbringen. Wozu auch? Es gab immer eine Nächste.
    Nicht allzu sacht drängte er sich nun an die Seite von Brickbank, um der Göre im gelben Kleid mit diesem entzückenden Hals sein charmantestes Lächeln zu schenken.  
    Er war schwanengleich, lang und sanft geschwungen. Elegant ... und Voss merkte, wie ihm das Schlucken schwer fiel. Seine Zähne neckten ihn. Sie fuhren gerade so weit aus, dass sie an seine Zunge reichten, wo sie ihn kitzelten und daran gemahnten, worin er sie eigentlich versenken wollte: in jenes zarte, weiße Fleisch dort. Und das Blut spüren, dass sich in einem heißen, dicken Strom in seinen Mund ergießen würde, über seine Zunge und ... in ihn hinein.
    Süß. Es wäre süß und berauschend und köstlich, und sie würde an ihn gelehnt seufzen, fühlen, wie die Lust durch ihre Venen schoss, im Gleichklang mit seiner Lust. Ihr Atem würde sich vermischen, und ihre Körper gegeneinander brennen ...
    Er blinzelte, erwachte und drehte sich fast weg – wobei er sich mit jedem lächerlichen Namen versah, den er kannte. Das Mädchen in der Gasse war kaum dreißig Minuten her ... und er hatte erst gestern in vollen Zügen lüsternes Fleisch gekostet. Ganz gewiss musste er keinem jungfräulichen Dämchen hinterherhecheln, die gerade unter die Fittiche des Earl von Corvindale schlüpfte, so verlockend sie auch sein mochte. Er würde dem Rubey’s einen weiteren Besuch abstatten. Oder ein Tête-a-tête mit der aufreizenden Dame in Rosa. Die sah nach einem feurigheißen Ritt aus.
    Er könnte sie vielleicht dazu überreden, dass er sie in den Hals anstatt nur in den Arm biss. Oder in einen Schenkel, das zarte volle Fleisch war ein Leckerbissen, aber nichts im Vergleich zu einem schlanken Hals, der sich darbot. Er war schon wieder entflammt und erwischte sich dabei, wie er den von Miss Woodmore betrachtete.
    „Ich muss Sie warnen“, sagte sie soeben.

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