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Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling

Titel: Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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plötzlich erinnerte Angelica sich an ihr Gespräch eingangs, wo Brickbank mit von der Partie gewesen war. Und im selben Augenblick blitzte in ihrem Gedächtnis etwas auf – ein Detail aus dem Traum. Die Brücke. Sie erkannte sie wieder und hatte sich soeben daran erinnert.  
    Gewissensbisse und Entschlossenheit kamen gleichermaßen über sie. An dem Übergang von ihrem Korridor in einen anderen Flur und in die Eingangshalle, die in den Ballsaal mündete, blieb sie stehen. Stimmen und Gelächter sowie die Musik waren jetzt so laut, dass sie sich Dewhurst zuwenden musste, um sicher zu sein, er würde sie auch hören,
    „Mylord“, sagte sie, ließ seinen Arm los und schaute zu ihm auf. Er hatte natürlich auch angehalten und sah jetzt mit einer belustigten Frage im Gesicht auf sie herab. Dieses kantige, starke Kinn mit dem Grübchen und die glatte, goldene Haut, zusammen mit dem vollen Mund und dem ungebändigten Haar, all das verband sich zu einem sehr attraktiven Bild. Und es war überdeutlich, dass er wusste, welchen Eindruck er bei Frauen hinterließ.  
    „Haben Sie es sich mit dem Walzer doch noch anders überlegt, meine liebe Miss Woodmore?“, fragte er. „Wir können immer noch eine kleine Runde im Garten drehen, bis zur nächsten Quadrille.“ Seine Augen blitzten boshaft.  
    Sie richtete sich auf und verschränkte sogar die Arme vor der Brust. „Nein, darum geht es mir gar nicht. Es geht um Ihren Freund, Lord Brickbank.“
    Die Leichtfertigkeit verschwand aus seinem Gesicht und zum ersten Mal, seit er sich ihr nach ihrer Unterredung mit Miss Yarmouth genähert hatte, sah Angelica, dass er ernst wurde. „Ihre Warnung war in der Tat etwas bestürzend.“
    „Eine Warnung, die er in den Wind schlagen wird, wie mir scheint.“
    Sie freute sich, als von ihm ein zustimmendes Nicken kam. Wenigstens versuchte er nicht, so zu tun als ob. „Ich bin sicher, Sie können seine Bedenken nachvollziehen. Warnen Sie Ihnen gänzlich unbekannte Gentlemen öfter auf diese Art und Weise?“
    „Nein, das tue ich ganz und gar nicht. Aber genau deswegen bin ich sicher, dass er meiner Warnung mehr Beachtung schenken sollte. Ich ...“, sie presste die Lippen aufeinander. Nicht gerade klug, ihr Geheimnis hier und jetzt zu verraten. Aber wie sollte sie es sonst erklären, ihm klar machen, dass sie in diesen Dingen keine Anfängerin war?
    Außer der Tatsache, dass sie bei Träumen genau genommen eine Anfängerin war. Noch nie hatte sie einen so deutlichen, so schockierenden Traum gehabt ... mit solcherart drastischen Bildern.
    Angelica schüttelte den Kopf, um die Frustration zu verscheuchen und um wieder klar denken zu können. „Ich habe zuvor bereits Träume gehabt“, sagte sie, „aber ich bin der Person danach nie begegnet.“
    „Also können Sie nicht wirklich sicher sein, ob Ihr Traum nun ein echtes Omen ist oder nicht?“
    Sie öffnete die Arme wieder, unfähig ihr Anliegen zu erklären, ohne dabei die Hände zu Hilfe zu nehmen. „Meine Ururgroßmutter verfügte über etwas, was man das Zweite Gesicht nennt. Nachdem ich Geschichten über sie gehört hatte, habe ich gelernt, etwas Ungewöhnliches niemals unbeachtet zu lassen, ob man es nun beweisen kann oder nicht.“
    Ihre Hände gestikulierten deutlich über dem schicklichen Maß, aber es lag ihr viel daran, ihn vom Ernst der Lage zu überzeugen. „Bitte, Mylord, ich bin fest davon überzeugt, dass Sie dafür sorgen sollten, dass er meine Warnung ernst nimmt. So abwegig es Ihnen auch erscheinen mag, ich muss Sie anflehen, ihn von der Brücke von Blackfriars fernzuhalten. Ganz besonders heute Nacht. Es war jene Brücke in meinem Traum. Und er trug genau dieselbe Kleidung wie jetzt.“  
    Lord Dewhurst schien sich etwas zu entspannen. „Miss Woodmore, wenn nur allen Menschen so viel daran gelegen wäre, ihre Mitmenschen zu beschützen.“ Seine Worte klangen ganz und gar nicht überheblich. „Wenn ich Ihnen nun sagen würde, dass es gänzlich unmöglich ist – so unwahrscheinlich das nun klingt –, dass Lord Brickbank an einem Sturz von einer Brücke stirbt? Würden Sie sich dann etwas besser fühlen? Und würden Sie dann Ihr Einverständnis geben, jetzt mit mir auf die Tanzfläche zu eilen, bevor unser Walzer vorbei ist?“
    „Miss Woodmore wird mit dir nirgendwohin eilen, Voss. Ganz besonders nicht zu einem Walzer.“
    Angelica verschluckte einen undamenhaften Japser beim plötzlichen Auftauchen von Lord Corvindale, der geradezu furchterregend aussah. Er

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