Die Londoner Drakulia Vampire 01 - Luzifers Wüstling
bin, dass sie hier in Sicherheit ist“, sagte er zu Miss Woodmore. Und wenn er die Göre samt ihrem Entführer aufgespürt hätte.
Er wappnete sich, um dem Wutanfall begegnen zu können. Er hatte eine ganze Reihe von Gründen für seine Abneigung und sein Misstrauen gegenüber Voss. Aber jetzt hatte er einen Grund, den Mann umzubringen.
Luzifer verflucht noch mal.
Er war sich der Ironie in dem Gedankengang durchaus bewusst, aber hatte jetzt wenig Sinn dafür. Er hatte noch zu viele Dinge zu erledigen, ganz zu schweigen davon, dass er Giordan Cale jeden Moment hier erwartete.
„Wäre das dann alles?“, fragte er, bemüht, nicht allzu hoffnungsvoll zu klingen.
Sie hob ihr kleines Kinn an und starrte ihn regelrecht an. „Nein, ist es nicht. Ich wollte in der Tat noch mit Ihnen über Ihr Betragen gestern Nacht sprechen.“ Überrascht stellte er plötzlich fest, dass sie größer war, als er gedacht hatte, ihr Kopf reichte ihm fast bis zum Kinn.
„Mein Betragen?“ Dimitri wusste, dass der Ton in seiner Stimme einem weniger hartnäckigen Menschen zur Abschreckung gereicht und sofort in die Flucht geschlagen hätte. Sein Kopf fing an zu schmerzen, und zu allem Überfluss bemerkte er, dass dort hinten Sonnenlicht in den Korridor fiel. Jemand hatte die Vorhänge aufgezogen. Verdammt.
„Es war nicht nur abscheulich und roh, Sie haben sich nicht einmal die Zeit für eine Erklärung oder Entschuldigung genommen, bevor Sie Mirabella und mich in eine Kutsche verfrachtet haben und wegschickten.“
„In der Tat.“
„Es gab keinerlei Veranlassung, mich so grob anzufassen –“, ihre Stimme senkte sich etwas, als ob sie von Ärger überwältigt wurde, „– und mich hinaus auf den Balkon zu werfen wie eine Art von –“
Dimitri starrte ebenso wütend zurück. „Ganz im Gegenteil. Ich hatte gute Gründe dafür. Nicht zuletzt, dass Sie mir niemals gehorcht hätten.“
„Wenn Sie mir einfach erklärt –“
„Es war keine Zeit für Erklärungen, selbst wenn ich geglaubt hätte, dass Sie dann auf mich gehört hätten. Sie hätten mir gestern ebenso wenig gehorcht, wie Sie sich auch seit Ihrer Ankunft hier über meine Befehle hinwegsetzen, darin eingeschlossen in diesem Haus die Vorhänge zugezogen zu lassen und meinen Wunsch, nicht gestört zu werden , zu missachten.“
Sie wich nicht zurück, obwohl seine Stimme fast zu einem Brüllen angeschwollen war. „Wenn Sie uns einfach erklärt hätten, dass wir in Gefahr schweben und keine Zeit für nähere Erklärungen hätten, hätte ich auf Sie gehört.“
Dimitri versuchte nicht einmal, seine Verärgerung zu verbergen, und überlegte sich, einfach zu gehen, sie zur Seite zu schieben und den sicheren Hafen seines Arbeitszimmers zu erreichen. Bevor er jedoch etwas erwidern konnte, hatte sie schon tief Luft geholt und fuhr fort – und schlug hier leider eine Richtung ein, die er gerne vermieden hätte.
„Zusätzlich zu einer Entschuldigung ist es meiner Meinung nach nicht zuviel verlangt, eine Erklärung der Ereignisse der letzten Nacht einzufordern. Ich verstehe, dass Angelica und ich in Gefahr waren, aber ich würde von Ihnen gerne wissen, weswegen und wer dahinter steckt. Und wie Sie rechtzeitig zur Stelle sein konnten, um einen womöglich schlimmeren Ausgang zu verhindern ... ganz abgesehen von der ungehobelten Art, wie Sie das erreicht haben.“
Dimitri entspannte sich etwas. Dann hatte sie also nicht gemerkt, dass er die ganze Zeit über dort gewesen war. Er hatte natürlich sorgfältig Acht gegeben, nicht bemerkt zu werden, bis auf diese eine, törichte, Schwäche auf der Tanzfläche. „Ungehobelte Art?“, wiederholte er, und Ärger wischte die Erleichterung wieder fort.
Sie gab einen gereizten Laut von sich und machte eine elegante, feminine Geste mit ihrer behandschuhten Hand. Sie hatte ein sehr zartes Handgelenk. „Sie haben uns auf den Balkon hinausgeworfen, eingewickelt in diese Laken. Warum?“
„Weil dort ein paar sehr böse Männer waren, die Sie gewaltsam mitnehmen wollten“, sagte Dimitri mit zusammengebissenen Zähnen zu ihr. „Das ist auch der Grund, warum Ihr verdammter Bruder mich umgarnt hat, Ihr Vormund zu werden. Weil er wusste, es gibt niemanden sonst, der Sie beschützen könnte.“
„Ich bitte Sie, Mylord, Sie klingen wie eine Figur aus einem dieser Schauerromane von Mrs. Radcliffe, die alle möglichen verworrenen und
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